Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
gehen.“
Julia nickte und ging mit Adam hinaus in die feuchte Nacht. Als sie die Turnhalle weit genug hinter sich gelassen hatten, nahm Adam ihre Hand und führte sie an seine Lippen, küsste ihr Handgelenk. „Siehst du, so schlimm war’s doch gar nicht. Wir sind alle Freunde hier.“
„Du weißt, dass wir nicht nur Freunde sind“, sagte Julia.
„Was sind wir also, Ms McKee?“
Sie zuckte die Schultern. „Das weiß ich noch nicht. Es ist noch zu früh, um jetzt schon Zukunftspläne zu machen, findest du nicht?“
„Na ja, wenn du es rausgefunden hast, sagst du mir Bescheid?“ Er legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich. „Und gleich danach sagen wir es auch den anderen, ja? Nicht, dass es sie überhaupt interessieren würde.“
„Oh doch“, sagte Julia. „Ich weiß ganz sicher, dass es Frannie und Kate interessieren würde.“
„Interessiert es dich, dass Frannie und Ben miteinander schlafen?“
Julia schnappte nach Luft. „Nein! Die beiden schlafen doch nicht miteinander. Frannie hätte doch was gesagt. Außerdem hat Ben doch eine Freundin.“
Adam lachte. „Hast du nicht gesehen, was da den ganzen Abend über abging? All das Flirten, die Neckereien. Wenn sie sich nicht gerade mit Popcorn beworfen haben, mussten sie dauernd zur gleichen Zeit etwas aus der Küche holen. Und Bens Sachen sind zwar in meiner Hütte, aber letzte Nacht hat er dort nicht geschlafen.“
Sie dachte einen Moment darüber nach. „Frannie und Ben? Die zwei passen so gar nicht zusammen. Er ist so …“ Julia hielt inne und fluchte leise. „Siehst du, so etwas möchte ich vermeiden. Jetzt reden wir über sie . Spekulieren, fällen Urteile und dabei geht es uns überhaupt nichts an, was die beiden miteinander machen. Das meine ich. Wenn es erst mal öffentlich wird, hat sofort jeder eine Meinung zu der Sache. Momentan betrifft es nur uns.“
„Ist das so?“
Julia blieb stehen. „Ich habe niemandem etwas gesagt. Du?“
Er zuckte die Achseln. „Das meine ich nicht, Jules. Ich fange nur an, mich zu fragen, warum es dir so wichtig ist, unsere Beziehung geheim zu halten. Und ich frage mich, ob es vielleicht daran liegen könnte, dass in Chicago jemand auf dich wartet.“
„Du denkst, dass ich einen Freund habe? Und ihn mit dir betrüge?“ Sie lachte laut in die Nacht. Adam ging weiter zum See und ignorierte ihr Lachen. Julia rannte ihm hinterher, packte seine Hand und zwang ihn, stehen zu bleiben. „Antworte mir.“
„Was soll ich denn denken?“
„Ich habe keine Beziehung. Wirklich nicht. Du hast ja keine Ahnung, wie falsch du liegst. Tatsächlich hatte ich seit mindestens einem Jahr kein Date mehr.“ Er wirkte unzufrieden. „Das ist lächerlich. Es ist ja kein Wunder, dass du so etwas denkst, immerhin hast du dich ja nie 100% korrekt verhalten.“
„Du denkst, ich bin untreu?“
„Bist du es nicht? Wenn ich mich richtig erinnere, hattest du damals im Camp immer mehrere Mädchen auf einmal.“
Adam fluchte leise. „Willst du mir für den Rest meines Lebens meine jugendlichen Ausschweifungen vorhalten? Ich war ein Teenager. Ich war dämlich und selbstbezogen.“
„Ich halte dir ja gar nichts vor“, sagte Julia.
„Mason hatte recht. Frauen sind wie Elefanten. Sie vergessen nichts.“
„Oh, mit Reden wie diesen bekommst du bestimmt eine Menge Frauen rum“, sagte Julia. „Hast du mit Mason über uns gesprochen?“
„Nein, wir haben über Frauen um Allgemeinen gesprochen. Und wie unglaublich irrational sie manchmal sein können.“
„Ich bin nicht irrational. Ich habe alles Recht dazu, dich zu bitten, unsere Beziehung noch geheim zu halten.“
„Also wartet kein Mann auf dich in Chicago?“
„Nein“, sagte sie. „Und auf dich auch keine Frau?“
„Nein.“
„Jetzt weißt du alles und musst dir keine Sorgen mehr machen“, sagte Julia und ging zum See voraus.
Sie erreichte das Ufer und ging den Steg entlang. Er kam hinter ihr her, zog sich das T-Shirt über den Kopf und ließ es fallen. „Hast du ein Problem damit, dass ich dich mag?“, fragte er.
„Nein. Aber wenn du mich magst, solltest du meine Einstellung zu uns respektieren. Es ist einfach zu früh.“
Er öffnete seinen Reißverschluss und zog seine Hose über seine Hüften. „Das denke ich nicht. Meiner Meinung nach könnten wir es viel schöner haben, wenn wir nicht die ganze Zeit so vorsichtig sein müssten.“ Er fluchte leise. „Bitte sag mir, dass wir dieses Gespräch gerade zum letzten Mal
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