Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
sie daran erinnert werden, wie verliebt sie damals in ihn gewesen war. Ihr Tagebuch lag immer noch unter seiner Matratze.
„Ich habe da etwas, das dir gehört“, flüsterte Adam.
„Was denn? Hast du etwa meine Unterwäsche geklaut?“, fragte sie.
„Nein.“ Adam setzte sich auf und griff unter die Matratze, holte das Tagebuch hervor. Er reichte es ihr. „Ich denke, das ist deins“, sagte er.
Julia setzte sich neben ihm auf und starrte das Buch an. Er sah, wie sehr sie der Anblick bewegte, wusste aber nicht, was genau das Tagebuch in ihr auslöste. „Ich weiß, dass es darin um mich geht. Ich habe es gelesen und mich an ein paar Dinge erinnert.“
„Wie lang weißt du das schon?“, fragte sie.
Adam zuckte mit den Schultern. „Noch nicht lang.“
Sie atmete tief ein, nahm ihm das Tagebuch ab und hielt es an ihre Brust gedrückt. „Es ist ziemlich erbärmlich, findest du nicht?“
„Wie kommst du denn darauf?“
„Hast du alles gelesen? Ich habe zehn Jahre damit verbracht, von dir zu träumen, habe gedacht, dass du mein Traumprinz bist, und vergeblich daran geglaubt, dass wir eines Tages zusammenkommen würden. Das nenne ich erbärmlich.“
„Aber jetzt sind wir doch zusammen“, sagte er. „Hast du dir das nicht gewünscht?“ Er streichelte ihr über die Wange. „Mir ist das Buch egal. Na ja, tatsächlich fühle ich mich sogar ein wenig sicherer, was meine Chancen bei dir betreffen.“
„Du hast nicht das Gefühl, dass ich hier den verzweifelten Versuch starte, mir eine Jugendfantasie zu erfüllen?“
„Ich hatte doch auch meine Jugendfantasien“, sagte er.
Sie winkte lächelnd ab. „Du musst mir nichts vormachen.“
„Aber es stimmt, Jules. Ich war vielleicht sogar genauso verknallt in dich wie du in mich. Ich habe das nicht alles aufgeschrieben. Aber du warst die eine, die ich nie rumgekriegt habe, die eine, auf die mein Charme nicht gewirkt hat. Ich habe damals dauernd an dich gedacht, mich gefragt, wie es wohl wäre, mit dir allein zu sein, mit dir zu reden, deine Hand zu halten.“
„Warum hast du nie etwas gesagt?“
„Angst vor Ablehnung“, sagte er.
Julia fuhr mit der Hand über den Buchdeckel. „Es macht also keinen Unterschied? Du hältst mich nicht für einen liebeskranken Stalker?“
Er zog sie zu sich. „Ich kann nur hoffen, dass du ein liebeskranker Stalker bist“, neckte er sie. „Solange ich dein Opfer bin, finde ich das völlig in Ordnung.“
Adam sah sie lang an und fragte sich, was sie wohl dachte. Was er selbst dachte, wusste er ganz genau. Er sah ihren nackten Körper vor sich, der sich vor Lust unter ihm krümmte, ihr Gesicht, dass ihre ganze Befriedigung ausdrückte, ihre vom Küssen geschwollenen Lippen.
Es war ihm egal, wie sie an diesen Punkt gekommen waren oder was alles davor passiert war. Sie hatten Glück gehabt und einander gefunden, bevor es zu spät war, bevor ihre Gefühle von damals verloschen waren.
Was für ein Glück er hatte, dachte Adam. Im Bett war Julia frei und ungehemmt, sie ließ sich von ihrer Leidenschaft führen, sodass auch ihm keine andere Möglichkeit blieb, als sich von ihr mitreißen zu lassen. Ihre Art, ihn zu berühren, war umwerfend … allein der Gedanke daran ließ ihn schon wieder hart werden. In kürzester Zeit hatte sie seinen Körper so gut kennengelernt, dass sie noch vor ihm wusste, was ihm Lust bereiten würde.
Sie fuhr mit dem Daumen seine Unterlippe entlang und küsste ihn sanft. In ihrem Lächeln, ihrer Stimme, in dem Gefühl, das ihr Körper in ihm auslöste, lag alles, was er sich je erträumt hatte.
Er hielt die Luft an, als sie einen Kuss auf seine Brust drückte und dann langsam an seinem Körper hinabwanderte. Adam schloss die Augen und wartete auf das süße Gefühl ihrer Lippen und ihrer Zunge. Er hatte nie wirklich viel über die Chance auf ein „für-immer-und-ewig“ nachgedacht. Aber er musste einfach daran glauben, dass es möglich war. Denn wenn es eine Frau auf der Welt gab, die ihn für den Rest seines Lebens glücklich machen konnte, dann war es Julia. Für ihn gab es niemand anderen.
Lust ist ein mächtiges Mittel, eine Droge, die einem den Verstand rauben kann, dachte er. Aber hier ging es nicht um Lust. Er würde von nun an in einer Woche oder einem Monat oder ein Leben lang das Gleiche fühlen. Er wusste das, aber ihr war es scheinbar noch nicht klar.
Er wollte es ihr sagen, es laut aussprechen. Aber Julia war ein aufmerksames Mädchen, die ihm zehn Jahre dabei zugesehen
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