Tiffany Hot & Sexy Band 26
brauchte er sich zu kümmern, nicht um Staatsgäste, nicht um die Kaffeepreise, nicht um Börsenkurse. Giorgio hatte das Ruder für die Staatsgeschäfte vertrauensvoll in die erfahrenen Hände seines Assistenten Alessandro gelegt, mit der strikten Anweisung, ihn nur im Notfall zu kontaktieren. Ansonsten beschränkte sich ihre Kommunikation auf ein kurzes tägliches E-Mail-Briefing. Selbst sein sonst so treuer Schatten Paolo machte sich rar.
Giorgio schlüpfte in Sandalen, stülpte sich eine Baseballkappe über und verbarg seine auffallend grünen Augen hinter einer dunklen Sonnenbrille. In dieser Kluft sah er aus wie jeder x-beliebige junge italienische Mann, der Kaffee und Gebäck für seine schlummernde Liebste besorgte.
Als er wenig später das kleine Café unten an der Straße betrat, drang ihm der köstliche Duft von frisch gemahlenen Kaffeebohnen und warmem Gebäck in die Nase. Köstlich … Seine Bestellung gab er in breitem römischem Akzent auf, nur für den Fall, dass die Bedienung hinter dem Tresen gern im People – Magazin schmökerte. Begehrtester Junggeselle der Welt hatten die ihn genannt, hah!
Voller Vorfreude, Renata zu wecken, nahm er die Gebäcktüte und den caffe latte und machte sich auf den Rückweg zum Haus. Er stellte sich vor, wie sie ihm das Gesicht zuwandte, die wunderschönen Augen aufschlug und ihn wortlos zu sich aufs Bett zog. Während der Kaffee kalt wurde und das Gebäck trocken, würden sie gemeinsam auf ganz besonders aufregende Art den neuen Tag begrüßen.
Renata blinzelte, als greller Sonnenschein das Zimmer durchflutete. Protestierend zog sie das Laken enger um ihren nackten Körper.
„Aufwachen, meine Schöne“, lockte eine tiefe Männerstimme. „Ich weiß, der Jetlag ist gemein. Tank ein bisschen Sonne, dann wird es dir gleich besser gehen.“
„Nein, wird es nicht.“ Sie rollte sich auf den Bauch und drückte das Gesicht ins Kissen.
„Es gibt Kaffee, cara mia . Mit ordentlich viel Sahne und Zucker, dazu frisches Gebäck. Genau das Richtige für müde Mädchen.“
Unter halb gesenkten Lidern riskierte sie einen Blick in Giorgios Richtung. Wie konnte man nach dem Aufwachen nur so nervtötend gute Laune haben? Doch sein sexy Anblick stimmte sie sofort versöhnlicher und weckte ihren Appetit. Die Art, wie sein Shirt sich über der breiten, muskulösen Brust spannte, die kräftigen, dennoch schlanken braun gebrannten Beine … lecker. Offenbar bestanden seine täglichen Work-outs nicht nur darin, den Bleistift über die Schreibtischplatte zu rollen oder das Zepter über seine Untertanen zu schwingen.
„Giorgio“, jammerte sie, „in New York ist es jetzt fünf Uhr morgens. Ich bin noch völlig groggy von dem langen Flug.“
„Okay, Renata.“ Er stellte das Tablett auf der Wäschekommode ab. „Dann machen wir jetzt erst mal ein paar Lockerungsübungen.“
Die Matratze senkte sich, als er sich neben sie aufs Bett fallen ließ. Dann spürte sie seine warmen Hände auf ihren Schultern, als er anfing, sie zu massieren. Und das gar nicht mal schlecht. Sofort ertastete er all die verspannten Muskeln. Renata seufzte wohlig. „Wo hast du das denn gelernt?“
„Ich habe eine Ausbildung in Massagetherapie gemacht für den Fall, dass es mit der Karriere als Fürst nicht klappt.“
Sie lachte ungläubig.
„Was? Du glaubst mir nicht? Das Leben in Europa kann ziemlich unberechenbar sein. Da ist es gut, wenn man einen Plan B hat.“
Bei seinem umwerfenden Aussehen hätte er als Plan B besser eine Karriere als Unterwäschemodel in Erwägung ziehen sollen. „Sag mal, was genau muss man eigentlich studieren, um als Fürst zu arbeiten?“
„In meinem Fall war es Wirtschafts- und Handelsrecht. Falls du mal nicht einschlafen kannst, erzähle ich dir gern alles über das Mundell-Fleming-Modell bezüglich offener Volkswirtschaften.“
Allein der Name machte sie schon wieder ganz schläfrig. „Brrr, so was gibt’s wirklich?“
„Aber ja, und es geht noch besser, glaub mir.“ Er beugte sich vor, strich ihr das Haar hinters Ohr und dozierte in verführerischem Ton: „Das Modell beschreibt eine kleine Volkswirtschaft, die mit anderen Ländern durch Handel und grenzüberschreitende Kapitalströme verbunden ist. Es zeigt, welche Politikoptionen bestehen und wie das Land auf Veränderungen der inneren und äußeren Rahmenbedingungen reagiert.“
„Zu herrlich“, quietschte Renata vergnügt. „Nicht aufhören, red weiter …“
„Das macht dich wohl an, was?“
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