Tiffany Hot & Sexy Band 26
er.
Lucienne stellte das Schmuckkästchen zurück auf den Schreibtisch. „Alle anderen Stücke sind wesentlich beeindruckender als diese Schatulle“, sagte sie. „Im Großen und Ganzen hatte Ihr Vater einen exquisiten, wenn auch exzentrischen Geschmack.“
Alex warf dem Porträt seines Vaters einen erbosten Blick zu. „Tja, dann ist dieses Stück wahrscheinlich auch zu exzentrisch, ich gebe es bei der nächsten Gelegenheit Michael zurück. Im Moment würde ich lieber das Gespräch fortsetzen, das wir vorhin begonnen haben.“
„Über meine Bewertungen?“ Sie ließ sich in dem Sessel ihm gegenüber nieder. Wenn sie sich doch nur stattdessen auf seinen Schoß setzen würde! „Ich hoffe, sie sind höher, als Sie annahmen.“
Alex legte Luciennes Bericht auf den Papierstapel, den Michael ihm gegeben hatte. „Ihre Schätzungen sind fundiert, Ihre Arbeit war immer hervorragend, und ich kann Ihnen gar nicht genug für Ihren unermüdlichen Einsatz bei der Vorbereitung dieser Auktion danken.“
Lucienne setzte sich auf. Er sah Zorn in ihren Augen aufblitzen – genau darauf hatte er gehofft.
„Das hört sich an, als wollten Sie mich entlassen.“
Er wusste es zu schätzen, wenn eine Frau gleich auf den Punkt kam.
„Sie haben es erraten.“
Lucy hätte sich fast verschluckt. Das konnte doch nicht sein. Sie öffnete den Mund, um Alejandro Aguilar gründlich die Meinung zu sagen. Doch dann fiel ihr ein, dass das zwar eine angemessene Reaktion für Lucy Burnett sein mochte, aber nicht für Lucienne Bonet.
Also hob sie nur die Augenbrauen und zwang sich, ruhig zu bleiben. Langsam streifte sie die Baumwollhandschuhe ab, einen Finger nach dem anderen.
„Sind Sie sicher, dass das die beste Entscheidung ist?“, fragte sie kühl.
Er beugte sich vor. „Es scheint Sie nicht besonders aufzuregen“, stellte er fest.
Sie lächelte sarkastisch. „Würden Sie es sich anders überlegt haben, wenn ich hysterisch reagiert hätte?“
Er grinste. „Sind Sie zu so etwas überhaupt fähig?“
Sie warf die Handschuhe auf die Tischplatte, entschlossen, weiter ruhig zu bleiben, obwohl ihr Herz so heftig pochte, dass sie schwören könnte, es müsste im ganzen Raum zu hören sein. Bis jetzt hatte sie geglaubt, noch mindestens eine Woche Zeit zu haben, um Ramons Ring zu finden. Alejandro hatte sie schließlich nicht nur für die Vorbereitung der Auktion engagiert, sondern auch für den reibungslosen Ablauf des Versands der Objekte. Da alle anderen entlassen worden waren, war sie davon ausgegangen, dass er ihre Dienste bis zum Schluss benötigen würde.
Offenbar doch nicht.
„Das Dramatisieren überlasse ich lieber Frauen, die ein Talent dafür haben“, erwiderte sie, „aber in unser beider Interesse sollten Sie mir genauer erklären, warum Sie unsere Zusammenarbeit so frühzeitig beenden.“
Ja, das war gut. Wenn sie ihn reden ließ, könnte sie ihm widersprechen. Sie war nicht sicher, ob sie ihn dazu bewegen könnte, seine Entscheidung zurückzunehmen, aber sie musste es wenigstens versuchen.
Es sei denn, Michael hatte sie erkannt und Alejandro gegenüber geoutet?
Das würde natürlich alles erklären.
Aber wenn das der Fall wäre, hätte Alejandro sie dann nicht gemeinsam mit Michael direkt auf ihre Beziehung zu Danny angesprochen?
So, wie er sie jetzt anschaute, könnte man meinen, sie sei ein saftiges Steak.
Lucy vertraute ihrem weiblichen Instinkt und schlug die Beine übereinander, wohl wissend, dass ihr Rocksaum dabei ein beträchtliches Stück höher rutschte. Da sich der Schreibtisch zwischen ihnen befand, wusste sie zwar nicht, ob Alejandro es überhaupt bemerken würde … Seine Schultern spannten sich an.
Er hatte es bemerkt.
„Es ist keineswegs so, dass Sie etwas falsch gemacht hätten.“ Seine Stimme klang ein bisschen gepresst. Plötzlich stand er auf und griff nach der Dokumentenhülle aus Leder, die auf dem Schreibtisch lag.
Lucy ließ langsam die Hand an ihrem Bein tiefer gleiten und tat so, als würde sie einen Fussel entfernen.
Als Alejandro den Blick endlich wieder auf ihr Gesicht richtete, glühten seine Augen.
Wenn sie doch nur nicht die Klimaanlage verstellt hätte, es war viel zu heiß hier drin.
Jetzt drehte er sich zum Bücherregal um, und sie atmete erleichtert auf. Sie war eigentlich nicht hier, um Alejandro zu verführen, aber wenn Daniel nicht so tief in der Klemme säße, dann würde sie es vielleicht versuchen. Hochgewachsen, schlank, aber muskulös und in jeder Hinsicht
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