Tiffany Hot & Sexy Band 26
beeindruckend, das war Alejandro Aguilar – ein Mann, von dem Frauen träumten. Er trug sein schwarzes Haar glatt am Kopf anliegend, doch sie wusste, ein Mal mit der Hand hindurchfahren hätte genügt, um einen sexy Wuschelkopf daraus zu machen. Er hielt sich so stolz und gerade wie ein Matador, und trotz des lässigen Schnitts seiner Hose konnte man erahnen, dass sich darunter ein Prachtexemplar von Körper befand.
Alejandro verstaute die Dokumente und ging dann um seinen Schreibtisch herum auf Lucy zu. Sie bewegte die Beine ein Stück nach links, um einer Berührung auszuweichen, obwohl eine Berührung in Anbetracht seiner heißen Blicke vielleicht taktisch das Klügste gewesen wäre. Vom ersten Augenblick an, als sie mit zitternden Händen Alejandro ihren gefälschten Lebenslauf präsentiert hatte, hatte sie sein Verlangen gespürt – und ihr eigenes verleugnet. Bis jetzt hatten ihre Flirtversuche nur dazu gedient, ihn abzulenken und zu manipulieren. Daniel hasste seinen Bruder schon aus Prinzip. Auch Michael tolerierte er nur, weil es nicht schaden konnte, einen Agenten in der Familie zu haben, für den unwahrscheinlichen Fall, dass er einmal vom FBI verhaftet werden sollte.
Doch je mehr Zeit Lucy mit Alejandro verbrachte, desto schwerer fiel es ihr, ihre Gefühle zu unterdrücken. Er schätzte sie wegen ihrer Arbeit. Und auch wenn er, sobald er sich unbeobachtet fühlte, ständig auf ihren Po starrte, so schaute er ihr doch immer in die Augen, wenn er mit ihr redete. Er lachte nicht oft, aber wenn er es tat, dann klang es absolut echt und herzlich. Er hatte perfekte Manieren und einen ausgezeichneten Geschmack.
Abgesehen davon bekam er ungefähr vierzehn Punkte auf der von eins bis zehn reichenden Skala für Sex-Appeal.
Wegen Daniel musste Lucy jedoch ihre eigenen Bedürfnisse unterdrücken und sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Alejandro wusste nicht, wer sie war. Er wusste nicht, dass sie bei einer Mutter aufgewachsen war, die ihre Tochter Jahr für Jahr durch neue, jüngere, niedlichere Pflegekinder ersetzte. Und bei einem Vater, der so mit seiner Aufgabe als Museumskurator beschäftigt war, dass er gar nicht merkte, dass sein Kind alles auswendig lernte, was er schrieb, sei es über die Kunst im alten Mesopotamien oder über den Schwarzhandel mit mittelalterlichen Waffen im neunzehnten Jahrhundert. Alejandro mochte ihre umfangreichen Kenntnisse schätzen, aber er hatte keine Ahnung, wie sie sich diese angeeignet hatte – oder warum.
Für Danny hatte sie Lucienne Bonet erfunden – eine Frau, mit der sie bis auf ihre kunstgeschichtlichen Kenntnisse nichts gemeinsam hatte. Wegen Alejandro hatte sie Lucienne mit einem besonders kultivierten Stil und hervorragenden Referenzen ausgestattet. Wegen ihm hatte sie ihr Haar künstlich verlängern und dunkel färben lassen und sich Kontaktlinsen besorgt, die ihre grünen Augen dunkelbraun erscheinen ließen. Sie hatte gründliche Nachforschungen angestellt über Alejandros Geschmack, bevor sie ihre Garderobe zusammengestellt hatte, von der Designerbluse bis zu den extrem hochhackigen Schuhen.
Die Verwandlung war ihr nicht leichtgefallen, aber es ging um Danny. Hatte sie eine andere Wahl?
Um sie zu schützen, hatte Danny ihr nie erklärt, was genau sein Problem war. Sie wusste nicht, wer ihm das Leben schwer machte und weshalb. Aber da er normalerweise niemals zugab, wenn er Hilfe brauchte, musste er wirklich ernsthaft in Gefahr sein, wenn er sie um Unterstützung bat.
Daniel hatte irgendeinen Deal ausgehandelt: seine körperliche Unversehrtheit im Austausch gegen Ramons Ring. Sobald ich den Ring gefunden habe, kann ich endlich wieder mein eigenes Leben führen.
Wenn Alejandro sie jetzt entließ, dann hatte sie keine Chance mehr. Sie überlegte, ob sie ihm im Vertrauen auf seinen ausgeprägten Familiensinn einfach reinen Wein einschenken sollte, doch sie verwarf den Gedanken gleich wieder. Daniel hatte es ihr verboten, und sie kannte Alejandro auch gut genug, um zu wissen, dass er für das Problem seines Bruders, der das schwarze Schaf der Familie war, wenig Verständnis aufbringen würde. Der Mann war schließlich unfehlbar.
Was Lucy von sich selbst nicht gerade behaupten konnte. Umso mehr faszinierte es sie an Alejandro.
„Nun …“, sie sah ihn herausfordernd an, „… warum sagen Sie mir nicht, womit ich mir diese Kündigung verdient habe? Ich habe unglaublich hart gearbeitet, um diese Sammlung für die Auktion vorzubereiten. Ich denke, ich
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