Tiffany hot & sexy Band 28
hatte sie sich endlich ausleben wollen, und der attraktive Frank war nur allzu bereit gewesen, ihr dabei zu helfen. Rasch war mehr daraus geworden.
Sie betrachtete verstohlen sein Profil. Er hatte die ungestüme Offenherzigkeit der jungen Jahre verloren. Aber was hatte sie erwartet? Schließlich war sie auch nicht mehr so unschuldig wie damals. Eigentlich hätte sie damit gerechnet, dass er das Gespräch irgendwie darauf bringen würde. Stattdessen erkundigte er sich nur, wieso sie sich entschlossen hatte, die Azoren zu besuchen.
Einen Moment lang kaute sie auf der Unterlippe, ehe sie sich entschied, ihm wenigstens die halbe Wahrheit zu sagen. „Ich hatte einen Arbeitsunfall und musste mir einige Zeit freinehmen, um mich zu erholen.“
„Was?“ Er blieb unvermittelt stehen. „Dann solltest du eigentlich zu Hause liegen und dich schonen.“ Er nahm ihre Hand und legte sie in seine Armbeuge.
Sie ertastete unwillkürlich seinen Bizeps. „Du bist viel stärker als früher.“
Er legte seine Hand auf ihre. „Ich arbeite mit den Männern auf unserem Landgut. Wir haben noch immer den großen Weinberg, mehrere Obstplantagen, Viehherden und Schafe. Nach dem College in New York bin ich bei Benedito in die Lehre gegangen und habe so viel wie möglich über diese Arbeiten gelernt.“
„Was gefällt dir daran am besten?“
Er wirkte überrascht, als hätte er selbst noch nicht darüber nachgedacht. „Am besten gefällt mir, dass meine Leute einen sicheren Job haben und ihre Familien versorgen können.“ Lächelnd fügte er hinzu: „Aber ich muss zugeben, dass ich gern mit den Stieren arbeite. Es hält mich fit, mich mit ihrer Kraft und Schlauheit zu messen.“
Frank hatte sie schon immer an einen Stier erinnert – stark, hartnäckig und sexuell unersättlich. Bei der Erinnerung an sein Stehvermögen und seine Ausdauer stolperte sie prompt über einen lockeren Stein im Kopfsteinpflaster.
Frank verhinderte, dass sie stürzte. „Alles in Ordnung?“
„Ja, bestens. Die Straße ist nur uneben.“
„Komm, setzen wir uns in den Park“, schlug er vor, führte sie zu einer Bank und verschwand in einem Café, aus dem er mit zwei Pappbechern Kaffee zurückkehrte. „Mit Milch und zwei Stück Zucker.“ Er reichte ihr einen Becher. Auf ihren erstaunten Blick hin stutzte er. „Oder trinkst du ihn inzwischen anders?“
„Nein, genau so.“ Während ihrer Nachtschichten in der Notaufnahme hatte man sie aufgezogen, weil sie ihren Kaffee stets mit viel Milch und Zucker nahm. „Und du trinkst ihn immer noch schwarz?“
„Selbstverständlich. Es ist ein Zeichen äußerster Männlichkeit“, erwiderte er amüsiert und öffnete die Schachtel mit dem Gebäck. „Hier sind ein paar pastéis de nata .“
„Du meine Güte“, flüsterte sie. „Die habe ich schon so lange nicht mehr gegessen, seit …“
„Elf Jahren?“
„Ja.“ Sie betrachtete die kleinen runden Vanillepuddingtörtchen und hatte beinahe Angst hineinzubeißen. Warum hatte sie jemals geglaubt, auf die Azoren zurückzukehren, sei eine gute Idee? Diese Törtchen waren der Apfel in ihrem Garten Eden.
Frank machte die Schachtel wieder zu, und Julia sah in seine traurigen Augen. „War es wirklich so schlimm?“
„Was?“, fragte sie erschrocken. Woher wusste er von ihrem Unfall im Krankenhaus? Kein Unfall, verbesserte sie sich im Stillen. Es war kein Unfall gewesen .
„Du hast portugiesisches Essen geliebt und es jeden Tag für uns gekocht. Aber seit unserer Trennung hast du es nicht mehr angerührt, stimmt’s? Fandest du unsere gemeinsame Zeit wirklich so schlimm?“
„Auf keinen Fall!“, sagte sie und wandte sich sofort ab. Ohne ihn anzusehen, trank sie einen Schluck Kaffee.
Er sagte nichts, sondern hob erneut den Deckel von der Schachtel. „Öffne den Mund, meine süße Julia.“
Sie öffnete tatsächlich den Mund, aber nur, um ihm mitzuteilen, dass sie nicht mehr seine süße Julia sei. Er jedoch nutzte die Gelegenheit und schob ihr eines der Törtchen zwischen die Lippen.
Ein Blätterteigkrümel blieb an ihrer Unterlippe haften, und sie leckte ihn automatisch weg.
Frank sog scharf die Luft ein. „Das reicht. Und jetzt beiß ab.“
Sie presste die Lippen zusammen.
„Willst du herausfinden, wer von uns beiden sturer ist?“, neckte er sie. „Oder fürchtest du dich vor ein paar süßen Sachen?“
Sie gab einen verächtlichen Laut von sich. Frank biss kurzerhand selbst von dem Törtchen ab. „Hm, köstlich. Was meinst du, wie
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