Tiffany hot & sexy Band 28
folgte er ihr.
Schwer atmend lagen sie nebeneinander. Julia küsste seine Wange und sah hinauf in den Himmel. Wenn das Leben doch nur immer so vollkommen sein könnte!
12. KAPITEL
Der Traum kehrte in der nächsten Nacht zurück, zum ersten Mal in den zwei Wochen, seit sie mit Frank zusammen war. Julia wusste, dass sie nur träumte, doch sie konnte nicht aufwachen. Im Schlaf weinte sie, wegen dem, was kommen würde.
Alles hatte mit einem Betrunkenen begonnen, nichts Ungewöhnliches an einem Samstagabend in einer Notaufnahme in Boston. Er hatte eine blutende Kopfwunde, vermutlich durch einen Schlag herbeigeführt. Als sie ihn nach der Ursache fragte, nuschelte er, er habe sich an einer offenen Küchenschranktür gestoßen. Auf seinem dunklen Flanellhemd war reichlich getrocknetes Blut. Auf seiner Krankenkarte stand der Name Mark.
Julia gab ihm eine örtliche Betäubung und bereitete alles vor, um die Wunde zu nähen. Während sie ihn verarztete, merkte sie, dass er immer unruhiger wurde. Seine Atmung beschleunigte sich, und er wiegte sich hin und her, sodass sie sich fragte, ob er psychische Probleme habe.
Dann sah sie durch einen Spalt im Vorhang Lyle, den pensionierten Polizisten, der für den Sicherheitsdienst der Unfallstation arbeitete. Julia deutete mit dem Kopf auf ihren Patienten. Lyle schaltete sofort und kam herüber.
„Verschwinden Sie!“, fuhr der Betrunkene den Mann vom Sicherheitsdienst an und sprang auf.
Julia stieß einen kurzen Schrei aus. Der Faden mitsamt der Nadel hing noch an seinem Kopf.
„Ganz ruhig, Kumpel“, sprach Lyle beschwichtigend auf ihn ein und betätigte mit dem Daumen sein Funkgerät, um Verstärkung zu rufen.
Julie versuchte zu fliehen, doch der Betrunkene packte sie am Handgelenk. An alles, was danach kam, erinnerte sie sich nur noch vage, denn er schleuderte sie von sich, sodass sie mit dem Kopf gegen die Ecke der Arbeitsfläche schlug.
Als sie wieder zu sich kam, lag sie mit stechenden Kopfschmerzen auf dem Boden. Lyle lag neben ihr. Blut sickerte aus seiner Brust. Er war blass, und seine Haut fühlte sich kühl an. Anscheinend hatte er viel Blut verloren.
Der Betrunkene stand ein paar Schritte von ihnen entfernt, ein blutiges Skalpell in der Hand. Unter Schmerzen setzte Julia sich auf. „Was tun Sie da?“
„Ich hatte einen schlimmen Abend.“ Er lachte nervös. „Die Cops werden jeden Moment hier sein.“
Was hatte er denn erwartet? Ein Gutenachtbonbon auf dem Kissen seines Krankenhausbettes?
Er registrierte ihren spöttischen Gesichtsausdruck. „Ach ja. Aber Sie wissen nicht, dass ich heute Abend schon jemanden erstochen habe. Ich habe meine Frau nämlich beim Fremdgehen erwischt. Sie schnappte sich ein Messer, aber ich war schneller.“ Er schluckte schwer. „Ich wollte es nicht, aber sie hörte nicht auf zu schreien, und da musste ich sie zum Schweigen bringen.“
„Machen Sie es nicht noch schlimmer, als es ohnehin schon ist“, sagte sie mit fester Stimme. „Legen Sie das Skalpell aus der Hand, und lassen Sie mich dem Sicherheitsmann helfen.“ Auf dem Flur waren bereits die Rufe von Krankenhausmitarbeitern zu hören.
„Zurück, oder ich bringe beide um!“, rief er. Dann zuckte er mit den Schultern. „Was macht ein Mord mehr noch aus? Ich lande sowieso lebenslänglich im Knast.“
Julia fröstelte. Lyle würde es nicht schaffen, wenn er nicht rasch medizinische Hilfe bekam.
Im Hintergrund heulten Sirenen, und das lenkte Mark für einen Moment ab. Da entdeckte Julia das Holster an Lyles Knöchel, direkt oberhalb seines schweren schwarzen Schuhs.
Sie rutschte auf den Wachmann zu, zog den kleinen schwarzen Revolver aus dem Holster und zielte damit auf Mark. „Lassen Sie das Skalpell fallen!“
„Wo kommt denn die Waffe her?“ Mark klang eher neugierig als eingeschüchtert, und das war beängstigender, als wenn er in Wut geraten wäre. Dieser Mann hatte nichts zu verlieren. Er hielt Julia und den tödlich verwundeten Wachmann in der Notaufnahme des Krankenhauses als Geiseln. Langsam kam er auf sie zu.
„Zurück!“ Sie sah ihn kurz doppelt, dann wurde die Sicht wieder klar. Ihr Blick war auf das Skalpell in seiner Hand gerichtet.
Die Klinge funkelte im Licht. „Sie sind genauso schlimm wie meine Frau. Meine verstorbene Frau. Meine liebe, verstorbene, untreue Frau.“ Sein irres Lachen passte zu dem mordlustigen Ausdruck in seinen Augen. „Legen Sie die Pistole hin, dann werde ich Sie nicht töten.“
Nein , hörte sie die Stimme ihres
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