Tiffany hot & sexy Band 28
Suche nach einem One-Night-Stand, der seinen Hochzeitsring verstecken musste. Welche Frau würde ihn da ansprechen wollen?
Doch als er aufblickte und sah, wer ihm diese zweideutige Hilfe angeboten hatte, fiel er fast vom Barhocker.
Alles an ihr war anders. Ihr Haar, früher nur dunkelbraun, war jetzt von kupferfarbenen Strähnen durchzogen. Dunkle Augen, damals eher unauffällig und hinter einer Brille verborgen, strahlten ihn an, umrahmt von einem dichten Kranz langer Wimpern. Lippen, damals nur dezent geschminkt, wenn überhaupt, glänzten nun rot und verlockend.
„Abby?“
Sie hob eine Braue. „Wow, und ich dachte, du würdest mich nach all den Jahren nicht erkennen.“
„Dich würde ich immer und überall erkennen“, platzte es aus ihm heraus. Wegen ihr hatte er in Chicago – sogar im gesamten Mittleren Westen – keinen Auftrag mehr angenommen. Er hatte Abigail einmal überlebt, geradeso. Eine Frau wie sie war Gift für ihn.
Sie war gefährlich.
Sie war wunderschön.
Er stand auf, nahm seine Jacke von der Rückenlehne des Barhockers, schlüpfte hinein und blickte zur Tür. Sein Flugzeug ging erst in sechs Stunden, aber vielleicht schaffte er es ja schlau genug zu sein, jetzt schon zum Flughafen zu fahren.
Abigail beugte sich vor. Er spürte ihren Atem. „Komm schon, Daniel. Nach all den Jahren wirst du mir doch wenigstens sagen, wie gut ich aussehe?“
Das war das Positive daran, wenn man einer Frau begegnete, die bereits über einen Bescheid wusste. Man konnte sie in aller Ruhe mit Blicken verschlingen. Sie könnte nicht schlechter von ihm denken, als sie es ohnehin tat.
Abigail machte einen Schritt von ihm weg und stemmte eine Hand in ihre schmale Taille.
Sie ließ ihm keine Chance. Er hatte es wohl nicht anders verdient. Sein Blick glitt an ihren langen, gebräunten Beinen aufwärts. Er sah die perfekt geformten Hüften, die schmale Taille, den flachen Bauch. Fast hätte er die Augen schließen müssen, bevor er bei ihren atemberaubenden, vollen Brüsten ankam. Doch so sehr er versuchte, wegzuschauen, er konnte es nicht.
Die Erinnerung war noch zu lebendig – an den Duft ihrer Haut, an ihre ekstatischen Seufzer, an das Gefühl ihrer Lippen auf den intimsten Stellen seines Körpers.
Was für eine Ironie des Schicksals, dass Abigail Albertini ausgerechnet in dem Moment wieder in seinem Leben auftauchte, als er gerade die erste gute Tat seines Lebens vollbracht hatte. Er blickte auf den albernen Ring an seiner Hand. Den hatte ihm sein Bruder Michael vor weniger als einer Stunde auf den Finger geschoben, zum Dank dafür, dass Daniel ihm geholfen hatte, seine Freundin vor einem Serienvergewaltiger zu retten. Michael hatte dabei irgendeinen Blödsinn gemurmelt. Dieses zweihundert Jahre alte Familienerbstück würde sein Leben verändern. Daniel hatte natürlich kein Wort davon geglaubt.
Jetzt aber war er sich nicht mehr so sicher.
„Gefällt dir, was du siehst?“, fragte Abigail herausfordernd.
„Die Ehe scheint dir zu bekommen“, brummte er.
Ihr rechter Mundwinkel zuckte leicht. „Danke.“
Widerwillig blickte Daniel sich um. Er war Marshall Chamberlain noch nie begegnet, er hielt also einfach Ausschau nach einem Mann, dessen Adern an der Schläfe geschwollen waren. Genau das wäre jedenfalls bei ihm der Fall, wenn man ihn mit dem Mann konfrontieren würde, der seine Verlobte dazu gebracht hatte, ihn zu betrügen. Doch keiner der Männer, die an der Bar saßen oder durch den Raum schlenderten, schienen das geringste Interesse an ihm oder Abigail zu haben.
Daniel schnalzte mit der Zunge. Marshall musste wirklich eine trübe Tasse sein. Hätte er selbst eine so schöne, temperamentvolle Frau wie Abigail … er würde sie niemals aus den Augen lassen.
Er hatte jedoch keine solche Frau – selbst schuld.
„Und?“, fragte er, denn er wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. „Wo ist denn der Glückliche? Ich habe euch ja nie persönlich beglückwünscht.“
„Das ist wohl auch das Beste so, findest du nicht?“
„Ich bin nicht gerade bekannt dafür, das zu tun, was am besten ist.“
„Und ob“, erwiderte sie. Sie setzte sich auf den Barhocker neben ihm und winkte den Barkeeper heran. „Solange es das Beste für dich ist. Glaub mir, wenn ihr euch begegnen würdet, das wäre für niemanden gut.“
Sie orderte eine Flasche Champagner. Daniel leerte seinen Scotch und fragte sich, wieso sein Leben sich seit ein paar Tagen so sehr veränderte hatte, und
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