Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
Mühe geben, einen guten Eindruck zu machen, und wenn er sich noch so lächerlich dabei fühlte.
Sie kannten sich seit dem College, und Mark war für ihn wie ein Bruder. Und obwohl Dev ihn auf die Schippe genommen hatte, dass er nun ins Lager der Ehemänner überlief, war er insgeheim neidisch auf Mark. Was Dev höchst merkwürdig fand.
Die Frau seiner Träume erspähte er durch Großtante Mildreds Frisur – eine zu furchteinflößender Höhe toupierte, vor Haarspray knisternde Kreation in Form einer umgestülpten Urne, die aus hauchzarten Spinnweben zu bestehen schien und beinahe durchsichtig war.
Durch besagtes Spinnengewebe also erhaschte Dev einen flüchtigen Blick auf die Frau. Ihr Lächeln glich einem Schweizer Nummernkonto: sicher, vornehm und ein bisschen geheimnisvoll. Dazu ihr Hals, einer Königin würdig, und aristokratische Schultern, die das kurze marineblaue Seidenkleid perfekt zur Geltung brachte. Ihr Haar war von einem goldschimmernden Dunkelblond. Und ihre Beine einfach aufsehenerregend.
Devon, ehemaliger Leadgitarrist von Category Five, einer in Miami ziemlich populären Band, war ein Kenner der Materie, und sein erster Blick fiel immer auf die Beine einer Frau. Was nicht hieß, dass er ein hübsches Dekolleté oder einen knackigen Hintern verachtete, wirklich nicht. Und die bekam er haufenweise zu sehen, seit er das „Bikini“, eine angesagte Bar im Art-déco-Viertel betrieb.
Was er dort nicht so oft zu sehen bekam, war – ein besseres Wort fiel ihm dafür nicht ein – Klasse. Und die strahlte die Unbekannte reichlich aus. Sie passte perfekt in den Wintergarten eines Countryclubs.
Sein erster zusammenhängender Gedanke war, dass er diese unglaublichen Beine mit der Zunge erkunden wollte – aber nicht durch Großtante Mildreds Haarfrisur. Er entzog der alten Dame die Hand und versprach, ihr ein Glas Champagner zu bringen.
Wie ein Hai glitt er durch die Menge zur Bar, ließ sich zwei Gläser Champagner geben und steuerte, Rückenflosse hochgereckt, auf seine vielversprechende Beute zu. In null Komma nichts war er bei ihr. Er holte Luft, im festen Vertrauen darauf, dass ihm einer seiner bewährten Sprüche über die Lippen kommen würde und sie zum Kichern brachte.
Er öffnete seinen Mund – aber nichts passierte. Sein Charme, seine Fähigkeit, Frauen zu beeindrucken, sein Mojo – alles ließ ihn im Stich. Verzweifelt suchte er nach Worten, einem Wort, und sei es ein Grunzen, aber er blieb stumm.
Er machte den Mund zu.
Die Frau hob eine ihrer elegant geschwungenen Augenbrauen, unübersehbar amüsiert. Über ihn.
Peinlich berührt senkte Dev den Blick auf ihre Brüste. Die sehr ansehnlich waren, Cup C, schätzte er, und sich ihm einladend entgegenreckten. Bereit, seine Bekanntschaft zu machen.
„Hi“, begrüßte Devon die Brüste. „Ich … also Mark meinte, wir sollten ein Glas Champagner trinken.“ Dürftig, aber etwas Besseres fiel ihm nicht ein.
Die Brüste gaben keine Antwort. Was nicht verwunderlich war. Dafür antwortete ihre Besitzerin. „Mark ist noch gar nicht hier.“ Ihre Stimme war dunkel, weich und rassig wie der jamaikanische Rum, den er am liebsten trank.
Er blinzelte verwirrt. Mann, was war er für ein Idiot! Mark würde tatsächlich erst später kommen.
„Aber die Zwillinge würden niemals Prickelwasser ablehnen.“ Lächelnd nahm sie ihm beide Gläser ab und hielt sie sich vor die Brüste. Dann hob sie eins davon an die Lippen. „Danke.“
Irgendwo hinter sich hörte Dev ein johlendes Männerlachen, das nur von Pete Dale stammen konnte, einer der anderen Trauzeugen. War ja klar, dass Pete seine Erniedrigung nicht entgangen war. Aber damit musste er sich später befassen.
Vorsichtig hob er den Blick und sah der Frau in die Augen. Hitze stieg ihm ins Gesicht. Du lieber Himmel, das war die peinlichste Begegnung mit einem Mädchen seit der neunten Klasse. „Ich …“ Er räusperte sich. „Ich nehme an, das hatte ich verdient.“
Ihr Lächeln wurde zu einem Lachen, und sie gab ihm das zweite Champagnerglas zurück. „Geben Sie’s zu, Mark hat nichts damit zu tun, dass Sie hier sind.“
Devon mochte Champagner nicht, er fand, das Zeug schmeckte wie saures Tonic Water, doch er kippte das halbe Glas in einem Zug. „Okay, erwischt. Wie heißen Sie?“
„Kylie Kent. Und Sie?“
„Devon McKee.“
„Devon“, wiederholte sie nachdenklich. „Wollen wir uns duzen?“
„Sicher. Woher kennst du Mark?“
„Ich bin seine Tante.“
„Seine was
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