Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
in Atlanta, wo schon in den frühen Morgenstunden hektische Betriebsamkeit auf den Straßen herrschte.
Normalerweise liebte Elle den Trubel. Sie zog Energie aus dem ewigen Pulsieren der Stadt. Es gab immer etwas zu erleben, immer etwas zu tun. Und Elle gönnte sich selten einen ruhigen Moment. Umso mehr überraschte es sie, wie angenehm es war, einfach nur im Sand zu sitzen und nichts zu tun, während das Leben auf der Insel langsam erwachte.
Elle griff nach Skizzenblock und Stift, die neben ihr im Sand lagen. Jetzt bedauerte sie, dass sie ihre Malutensilien zu Hause gelassen hatte.
Doch sie war ja nicht hergekommen, um zu malen, sondern um das Gemälde zu finden. Elle runzelte die Stirn. Zane hatte ihren Plan, hier schnell aufzutauchen und genauso schnell wieder zu verschwinden, gründlich vereitelt.
Dennoch. Ob Marcy ihr Pinsel und Farben besorgen konnte? Um die ganze Pracht der tropischen Inselwelt einzufangen, würde sie mehr brauchen als nur einen Bleistift.
Sie konzentrierte sich auf die Skizze, die aus ihren ebenso leichten wie kunstvollen Strichen auf dem Papier entstand. Und wie immer, wenn sie zeichnete, vergaß Elle alles um sich herum.
Deshalb bemerkte sie erst spät, dass sie nicht mehr allein am Strand war. Das Geräusch von Schritten drang an ihr Ohr, und noch bevor sie aufsehen konnte, flogen Sandkörner auf ihre Zeichnung. Stirnrunzelnd wischte Elle den Sand beiseite. Sie wusste schon jetzt, wer sie bei der Arbeit störte …
„Guten Morgen, Officer Zane. So früh schon auf den Beinen?“
„Special Agent.“
Elle sah ihn irritiert an. „Wie bitte?“
„Ich war Special Agent, nicht Officer.“
„Macht das einen Unterschied?“
Er lachte leise. „Ja, allerdings.“ Er ging neben Elle in die Hocke, und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er fast nackt war. Außer einer dunkelblauen Shorts trug er nur Turnschuhe.
Er musste am Strand gejoggt sein, denn kleine Tropfen schimmerten auf seiner breiten muskulösen Brust. Ansonsten wirkte er vollkommen frisch und ausgeruht. Elle fragte sich, wie lange er wohl gebraucht hatte, um seinen Körper so zu fordern, dass er schwitzte.
Wahrscheinlich eine ganze Weile.
Elle spürte, wie die Erregung in ihrem Körper anstieg. Ihr würde noch etwas anderes einfallen, um diesen Mann zum Schwitzen zu bringen. Doch sofort drängte sie den Gedanken zurück. Absolut unmöglich. Keine gute Idee.
„Was haben Sie da?“ Bevor Elle es verhindern konnte, hatte er ihr die unfertige Skizze aus der Hand genommen.
„Das ist wirklich gut.“
„Hätten Sie mir das nicht zugetraut?“ Elles Stimme klang plötzlich angespannt. Es war ihr unangenehm, ihre Zeichnung in Zanes Händen zu sehen. Sie war damit aufgewachsen, dass ihre Kunst verlacht und als Hobby abgetan worden war. Und deshalb war es eins ihrer ungeschriebenen Gesetze, dass niemand – absolut niemand – die Bilder zu sehen bekam, bevor sie selbst sie für gut befand. Was sie machte, sollte perfekt sein.
„Ist Ihnen eigentlich klar, wie unhöflich Sie sind? Künstler teilen unfertige Arbeiten nicht mit anderen.“
Sie spürte einen merkwürdigen Druck in der Brust, als Zane den Kopf schräg legte und die Skizze noch eingehender betrachtete.
Schließlich blickte er auf und lächelte. „Es ist noch nicht fertig? Wirklich? Ich finde es perfekt. Wie lange arbeiten Sie schon daran?“
Zanes Worte und sein Blick lösten ein Gefühl der Erleichterung in Elle aus. Sie gab sich alle Mühe, nicht zurückzulächeln, doch es gelang ihr nicht.
„Ungefähr eine halbe Stunde. Aber ich bin nicht sicher. Ich habe meine Uhr in meinem Zimmer vergessen.“
„Meine Güte, das Bild ist wirklich hervorragend.“
Elle zuckte mit den Schultern. Die Röte schoss ihr ins Gesicht. Das war neu. Sie wurde sonst nie verlegen.
Verdammt, dieser Mann war einfach nicht gut für sie. Sie hatte im Lauf ihres Lebens eine Mauer um sich herum aufgebaut, die sie schützte. Sie hatte gelernt, sich durchzusetzen, unabhängig zu sein und sich nur auf sich selbst zu verlassen.
Doch Zane Edwards schien ein Gespür für ihre Schwachstellen zu haben. Schweigend reichte er ihr den Skizzenblock zurück und richtete sich auf. Elle schluckte schwer. Es war unmöglich, die Attraktivität dieses Mannes zu ignorieren. Das Spiel seiner Muskeln in der morgendlichen Sonne …
Aber ganz sicher war das eine vorübergehende Anziehung. Nichts Besonderes.
„Wir sehen uns später.“
Sein Gesicht war unbewegt, doch Elle meinte Belustigung in
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