Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
der Kameras beobachtete. Am Pool, im Restaurant, überall.
Und jetzt war er hier. Kein Phantom, das sie wie ein Schatten überall verfolgte, sondern ein Mann aus Fleisch und Blut. Und was für einer …
Elle war sich nicht sicher, ob sie seine Nähe aushalten würde. Doch was blieb ihr anderes übrig? Sie war wirklich nicht wild darauf, sich wieder in Handschellen abführen zu lassen. Auch wenn der Gedanke etwas wahnsinnig Erregendes hatte …
5. KAPITEL
„Kunst also, ja? Und wie kam es dazu?“
Zane stand neben Elle. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte sie. Irgendetwas stimmte nicht, das spürte er ganz deutlich. Sie gab vor, vollkommen auf die Gemälde konzentriert zu sein, doch ihr Körper war so angespannt wie eine Gitarrensaite. Sie führte etwas im Schilde. Auch wenn er noch nicht wusste, was es war.
Als Marcy ihm von der geplanten Tour erzählt hatte, waren in seinem Kopf alle Alarmleuchten angegangen. Marcy war so begeistert von der Idee, dass sie nicht an die Sicherheitsrisiken gedacht hatte. Das war ein Fehler, aber ein durchaus verständlicher. Schließlich war nicht Marcy, sondern er für die Sicherheit auf der Île du Coeur zuständig.
Zane hatte sich sofort als Tourguide angeboten. Auch wenn er keine Ahnung von Kunst hatte, das hier war eine großartige Gelegenheit, Elle Monroe etwas auf den Zahn zu fühlen.
Jetzt musste er sich allerdings dem Umstand stellen, dass Elle ihn überhaupt nicht zu beachten schien. Und auch wenn er es sich selbst gegenüber nicht gern zugab: Es störte ihn gewaltig!
„Was haben Sie gesagt? Ach so, die Kunst. Es fing an, als ich drei Jahre alt war. Ich habe einen wunderschönen …“, sie stockte, und bei ihrem Lächeln zog sich sein Herz unwillkürlich zusammen, „… nun ja, wie ich fand, wunderschönen Schmetterling mit Fingerfarbe an die Wohnzimmerwand gemalt.“
Sie drehte sich zu ihm um und sah ihm direkt in die Augen. „Und dann ergab eins das andere. Die Kunst gehört einfach zu mir. Ich sehe etwas, das mich begeistert oder erschreckt oder sonst irgendwie berührt. Und dann muss ich es malen. Andere Menschen behalten ihre Erinnerungen in den Gedanken. Ich sammle sie als Bilder, damit ich sie jederzeit sehen und berühren kann.“
Ob sie es beabsichtigt hatte oder nicht, in diesem Moment hatte Elle ihm einen tiefen Einblick in ihre Seele gewährt. Er konnte das kleine Mädchen vor sich sehen, das sie einmal gewesen war, umgeben von Farben und Papier. Fast beneidete er sie. Sie hatte einen Weg gefunden, ihre Erlebnisse und Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten.
Das war ihm bisher nie gelungen.
Für einen Moment schloss Zane die Augen und versuchte, die unangenehmen Gedanken beiseitezuschieben. Es ging hier nicht darum, seine oder Elles Seele zu ergründen. Es ging nicht einmal darum, sie besser kennenzulernen. Er wollte nur herausfinden, was sie vorhatte. Nichts anderes.
„Haben Sie Kunst studiert? Oder sich alles selbst beigebracht?“
Sie antwortete nicht.
Langsam gingen sie weiter und erreichten den alten Ballsaal. Wie immer, wenn er diesen leeren Raum betrat, in dem jeder Schritt als Echo von den Wänden widerhallte, spürte Zane einen kalten Schauer seinen Rücken hinunterlaufen. Dieser Ballsaal hatte etwas Unheimliches. Es hätte Zane nicht gewundert, hier einem Geist zu begegnen. Vielleicht gab es wirklich einen. Den Geist einer Frau, die allein in der Mitte des Saals tanzte. Zu Musik, die nur sie hören konnte.
Auf der Île du Coeur hatten früher Sklaven gearbeitet. Es war das dunkelste Kapitel der Insel, um das sich viele Geschichten rankten. Doch es gab auch Legenden von Liebenden, von Glück und Streit, von Duellen und Kämpfen. Es hieß sogar, dass jeder, der diese Insel besuchte, hier die Liebe seines Lebens finden konnte … Zane glaubte nicht an solchen Unsinn. Ob Elle es wohl tat?
Er drückte auf einen Lichtschalter, und die alten Kristallleuchter an der Decke tauchten den Saal in goldenes Licht.
Elle atmete überrascht ein. „Wie wunderschön!“ Mit schnellen Schritten ging sie in die Mitte des Raumes. „Warum stand nichts davon in dem Prospekt? Das wäre ein großartiger Ort für eine Hochzeit! Er atmet Geschichte.“ Langsam drehte sie sich um die eigene Achse. „Ich kann die Feste vor mir sehen, die früher hier gefeiert wurden.“
„Marcy hat bereits Pläne für diesen Saal. Aber Simon muss erst noch zustimmen.“
Elle wandte sich um und trat einige Schritte auf Zane zu. „Warum sollte er
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