Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
neue stellvertretende Präsidentin im Sachbereich Kreditwesen wird. Sie ist durch absolut nichts zu erschüttern.“ Er sagte es nicht, aber es war jedem Anwesenden klar, dass der Satz eigentlich so hätte weitergehen sollen: nicht einmal durch Deppen wie dich, Kenny .
Kylie blieb vor den Aufzügen stehen und lehnte sich an die Wand. Was war das gewesen? Eine Beförderung? Unmöglich.
Gemessene, gebieterische Schritte erklangen. Sie sah auf. Milty Goldman kam auf sie zu. Er lächelte.
„Mr Goldman?“
„Sagen Sie Milty zu mir, Miss Kent.“
„Was …?“
„Priscilla Prentiss kommt nicht zurück“, fuhr er fort. „Sie will zu Hause bei ihren Kindern bleiben. Und sie hat Sie als Nachfolgerin empfohlen. Ich schließe mich ihr an und schlage vor, dass wir die Sache morgen offiziell machen. Ich fand, dass Sie das wissen sollten.“ Er streckte die Hand aus.
Kylie ergriff sie und schüttelte sie wie betäubt. „Danke. Ich habe wohl eher mit einer fristlosen Kündigung gerechnet nach dem, was ich zu Kenny sagte.“
Milty lachte. „Ganz und gar nicht. Er hat sich völlig danebenbenommen, und es war richtig, dass Sie ihn in die Schranken gewiesen haben. Jemand, die sich Männern wie Kenny gegenüber nicht durchsetzen kann, ist ungeeignet für den Job. Aber wie auch immer, lassen Sie uns morgen über die Einzelheiten reden. Bis dahin, Miss Kent.“
Kylie hatte Mühe zu verstehen, was gerade passiert war. Es tat ihr leid, dass Priscilla nicht wiederkam, aber sie freute sich auch über die Beförderung. Sie hätte jubeln können, und gleichzeitig fühlte sie sich merkwürdig leer. Das erste ihrer Karriereziele war erreicht, was ihr bestätigte, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen hatte.
Sie hätte die Neuigkeit gerne mit jemand geteilt. Nein, korrigierte sie sich umgehend. Nicht mit irgendjemand, mit Dev. Aber nach dem, was er sich am Samstag geleistet hatte und angesichts ihrer Beförderung, musste sie alle Verbindungen zu ihm abbrechen.
Devon McKee brachte sie in einen Interessenskonflikt, er war eine Gefahr für ihre Karriere. Gar nicht zu erwähnen, dass er ihrem Image als Führungskraft nicht guttat. Sie stellte ihn sich mit den schwarzen Lederhosen auf einer Firmenfeier vor.
Jack demgegenüber …
11. KAPITEL
Am Freitagabend um sieben kam Jack sie abholen. Kylie hatte sich das Haar bei ihrem Lieblingsfriseur waschen und föhnen lassen und trug eine schulterfreie Bluse aus weißer Seide, die mit tropischen Motiven bedruckt war, dazu einen weißen Rock, der über dem Knie endete, und hochhackige Schuhe.
Sie wusste, dass sie fantastisch aussah, aber Jacks bewundernder Blick war nicht annähernd so wohltuend, wie sie sich erhofft hatte.
„Bist du so weit?“ Jack kraulte ihrem Kater herablassend den Kopf, dann klopfte er sich die Katzenhaare von den Hosenbeinen. „Unser Tisch ist für 19 Uhr 30 reserviert.“
„Wir können sofort los.“ Kylie setzte ein strahlendes falsches Lächeln auf. Wieso hatte sie der Einladung bloß zugestimmt? Sie musste völlig daneben gewesen sein.
Ihr Ex sah aus, als wäre er der Titelseite der neuesten „GQ“ entstiegen, mit seinen tadellos gebügelten Kakihosen und dem blauen Anzughemd. Er trug geflochtene Lederslipper mit Troddeln und einen Ledergürtel; beides im gleichen hellen Karamellton wie sein Haar, und Kylie fragte sich, ob die Übereinstimmung beabsichtigt war.
Als er sich umdrehte, fiel ihr Blick auf das Portemonnaie, das aus seiner Gesäßtasche herausragte. Es war karamellfarben, genau wie der Schlüsselbund in seiner Hand. Karamellfarben waren auch die Ledersitze des dunkelblauen BMW – eines neueren, größeren Modells, das sich jedoch sonst in nichts von dem unterschied, das er vorher gefahren hatte.
Kylie beglückwünschte ihn zu dem neuen Auto, weil er es zu erwarten schien. Er deutete an, dass er sich beruflich verändert hatte, zu einem anderen Hersteller für Medizingeräte gewechselt war, für ein viel höheres Gehalt.
„Ich habe mehr Befugnisse, aber auch viel mehr Verantwortung“, fügte er hinzu.
„Wie hast du …“ Kylie unterbrach sich. Es erschien ihr unhöflich zu fragen, wie er als drogen- und internetsüchtiger Penner zu dem tollen Job bei der Konkurrenz seines ehemaligen Arbeitgebers gekommen war.
Aber Jack war nicht dumm. „Wie ich den Sprung geschafft habe? Beziehungen. Mein Dad kennt den Vorstandsvorsitzenden, sie waren zusammen an der Uni. Und meinen Lebenslauf haben wir ein bisschen geschönt.“
Geschönt. Mit
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