Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
Teufel sich überreden ließe, den Kopf mit ihm zu tauschen? So wie ihm der Schädel dröhnte, wahrscheinlich nicht.
Kylie hatte ein ungutes Gefühl, sobald sie an das Date mit Jack dachte. Wenn sie ehrlich war, wollte sie nicht mit ihm essen gehen, aber aus einem zutiefst niederen Beweggrund würde sie es tun: Eitelkeit. Jack hatte sie in einem Zustand zu Gesicht bekommen, wie er unvorteilhafter nicht hätte sein können, und das konnte sie so nicht stehen lassen. Eine Frau war es sich einfach schuldig, umwerfend auszusehen, wenn sie zufällig ihrem Ex begegnete.
Aber als sie am Montag zur Arbeit fuhr, graute ihr vor Jacks Anruf. Die Art, wie er sie Mäuschen genannt hatte, gefiel ihr nicht, genauso wenig wie der besitzergreifende Kuss, den er ihr gegeben hatte. Und die Lieferung, die sie gegen Mittag erhielt, gefiel ihr schon gar nicht.
April rief sie an, um ihr mitzuteilen, dass bei der Rezeption eine Überraschung auf sie warte.
Eine Überraschung? Das hörte sich unheilvoll an. Ob Dev sich wieder irgendeinen Dumme-Jungen-Streich ausgedacht hatte? Wahrscheinlich. Sie trank einen Schluck von ihrem bereits wieder lauwarmen Kaffee und machte sich auf den Weg zu den Aufzügen.
Und wer stand vor ihr, als die Lifttüren im Erdgeschoss auseinanderglitten? Milty Goldman, mit derselben Gruppe Investmentbanker in ihren austauschbaren Geschäftsanzügen, die Zeuge des Debakels mit dem aufblasbaren Sitzring gewesen waren.
„Miss Kent“, begrüßte Milty sie dröhnend.
„Hallo, Mr Goldman. Meine Herren. Wie geht es Ihnen?“
„Hervorragend, Miss Kent“, antwortete Milty leutselig und starrte sie anzüglich an, ohne groß Hehl daraus zu machen. Die anderen Männer taten es ihm gleich, und Kylie spürte, wie die Wut in ihr hochstieg.
Diese Widerlinge behandelten sie genauso wie Jack. Aber sie war eine Frau, kein Sexobjekt. Sie war fähig, sie war kompetent, und der Sinn ihres Lebens bestand definitiv nicht darin, sich in Gedanken ausziehen zu lassen wie ein Spielzeug, eine Gummipuppe. Was, wenn sie das mit ihnen täte?
Sie musste sich das nicht gefallen lassen. Das hatte sie nicht nötig. Und dass sie sich dessen sicher sein konnte, verdankte sie Dev, was immer sonst sie ihm vorzuwerfen hatte. Durch ihn hatte sie ihr Selbstvertrauen wiedergefunden.
Sie setzte ein kühles Lächeln auf, marschierte an Milty und den Investmentbankern vorbei zum Rezeptionstresen, auf dem eine Glasvase mit zwei Dutzend roten Rosen stand. Devs Entschuldigung?
„Ooh, Kylie, sind die nicht wunderbar?“, fragte April schwärmerisch. Deutlich schwang Neid in ihrer Stimme mit.
Ja, die Rosen waren beeindruckend, kein Zweifel. Aber Kylie hätte es vorgezogen, wenn die Männer nicht gesehen hätten, dass jemand ihr Blumen zur Arbeit schickte. Sie nahm die Karte aus dem Strauß und las.
Ich freue mich auf Freitag, Mäuschen. Wir haben viel zu bereden. Küsschen, Jack
Das Herz sank ihr in die Stuart-Weitzman-Pumps. Jack hatte die Rosen geschickt? Und was wollte er mit ihr bereden ?
Sie trat einen Schritt vom Empfangstresen zurück, dann noch einen.
„Da haben Sie ja offenbar einen Mann sehr glücklich gemacht übers Wochenende“, meldete sich einer der Investmentbanker zu Wort. „Jedenfalls muss Ihr Steißbein wieder funktionstüchtig sein.“
Sogar April blinzelte schockiert bei dem höhnischen, sexistischen Kommentar.
Und Kylie klappte förmlich der Unterkiefer herunter. Hatte der Bastard das wirklich gesagt? Oder hatte sie sich verhört? Der Zorn schoss in ihr hoch wie ein Feuerball.
„Kenny, du schlimmer Finger“, sagte einer der anderen Banker leise lachend.
Es war ihr egal, dass Milty dabei stand. Es wäre ihr auch egal gewesen, wenn es der Vorsitzende der US-Notenbank oder Gott gewesen wäre – dieser Dreckskerl würde nicht damit durchkommen.
Sie drehte sich zu der Gruppe um, sah sie der Reihe nach an. „Tut mir leid, Kenny, aber die Blumen sind nicht für mich. Sie sind für Sie, von den beiden Nutten, die Sie Samstagabend engagiert hatten. Als Beileid dafür, dass das Viagra nicht gewirkt hat.“
Sie drehte sich auf dem Absatz herum und ging zurück zum Lift, ohne auch nur einmal aus dem Tritt zu kommen. Hinter ihr breitete sich eine geradezu donnernde Stille aus, bis plötzlich ein einzelnes Klatschen ertönte. Und dann erklang Miltys Stimme, die von den granitverkleideten Wänden der Empfangshalle zurückgeworfen wurde.
„Jungs“, sagte er anerkennend, „das ist genau der Grund, weshalb Miss Kent unsere
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