Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
einzige Fehler, den du begangen hast, ist zu glauben, dass du mir etwas vorschreiben kannst. Das sollte dir leidtun. Ich mache, was ich will. Verlass dich drauf.“
Damit legte sie den Rückwärtsgang ein und schoss aus der Parklücke.
9. KAPITEL
Eric hätte sich wirklich etwas Besseres vorstellen können, als den Samstagabend in einem Nachtclub zu verbringen, doch er war fest entschlossen, Julie zu finden. Und er ging fest davon aus, dass sie hier war. Sie würde der Sache mit den beiden Frauen nachgehen. Und der Ort, an dem Julie sie zuletzt gesehen hatte, war dieser Nachtclub.
Suchend bahnte er sich den Weg durch die Menge. Die Musik kreischte in seinen Ohren, und das unangenehm pulsierende Licht blendete ihn. Er fühlte sich alt in diesem Moment.
Sein Blick glitt über die erhobenen Hände auf der Tanzfläche. Einfach zu finden war sie nicht, das musste er ihr lassen. Den ganzen Tag lang war es ihm nicht gelungen, sie aufzuspüren, und dabei war er ein Profi.
Er ließ seinen Blick erneut über die Gäste des Clubs schweifen. Der Großteil der Männer war entweder wie er in Jeans und T-Shirt gekommen oder trug gegelte Haare zu glänzenden Anzügen. Eine merkwürdige Mischung.
Bei den Frauen war das Bild einheitlicher: überwiegend lange, glatte Haare, Glitzer auf der Haut und knappe Kleider, die sexy sein sollten, aber auf Eric aufdringlich und billig wirkten. Keine dieser Frauen verfügte auch nur annähernd über die natürlich weibliche Anmut von Julie.
Suchend sah Eric zur Bar hinüber. Wo war sie bloß? Frustriert holte er sein Handy heraus. Doch obwohl er heute schon mehrfach versucht hatte, sie zu erreichen, hatte sie sich nicht gemeldet.
Er ließ das Telefon zurück in die Tasche gleiten und richtete seinen Blick auf die Tanzfläche. Wenn Julie tatsächlich hier war, würde sie sich nicht in irgendwelchen dunklen Ecken rumtreiben. So wie er sie kannte, hatte sie sich mitten ins Geschehen gestürzt, um an Informationen zu kommen.
Mutig war sie – das stand außer Frage. Eine Eigenschaft, die er normalerweise bei Kollegen sehr schätzte. Doch manchmal war es ratsamer, nicht sofort vorzupreschen, sondern geduldig abzuwarten. Er glaubte jedoch nicht, dass Julie dazu in der Lage war.
Plötzlich erregte etwas auf der Tanzfläche seine Aufmerksamkeit. Die Arme über den Kopf gehoben, tanzte dort eine Frau im perfekten Einklang mit der Musik. Ihre grazilen Bewegungen erinnerten ihn an die einer Ballerina.
Julie.
Sie hatte die Augen geschlossen und schien weder Erics noch die Blicke der anderen Männer zu bemerken, die in ihrer Nähe tanzten. Eifersüchtig registrierte er, wie eng sich das knallrote Kleid an ihren Körper schmiegte, während sie ihre Hüften zum Rhythmus der Bässe kreisen ließ. Unwillkürlich musste er schlucken. Obwohl das Kleid keine Träger hatte, verrutschte der Stoff nicht einen Zentimeter – sehr zum Bedauern der meisten Männer um sie herum, die so aussahen, als lauerten sie nur darauf.
Und diese Frau hatte er einmal für süß und unschuldig gehalten. Was für ein Hohn. Er hatte sie als Good Girl Julie kennengelernt. Das brave, etwas schüchterne Mädchen von nebenan, das immer stilvoll, aber unauffällig gekleidet war und schnell errötete. Die Julie auf der Tanzfläche passte nicht zu diesem Bild, genauso wenig wie die anderen Rollen, die sie in den vergangenen Tagen angenommen hatte. Elegant oder billig, rebellisch oder geheimnisvoll – es war ganz so, als spiele sie nicht, sondern erkunde nur die Facetten ihrer Persönlichkeit, die bislang hinter ihrem braven Image verborgen geblieben waren. Und heute Nacht war sie eine Femme fatale, deren wissender Blick Männer ins Verderben stürzen konnte.
Er schob sich durch die tanzende Menge zu Julie. Noch immer hatte sie die Augen geschlossen. Er umfasste ihr Handgelenk und drehte sie zu sich. Die abrupte Bewegung brachte sie auf ihren High Heels ins Wanken. Überrascht blinzelte sie ihn an und hielt sich an seinem Arm fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
„Eric!“ Ihre Augen weiteten sich. „Was machst du denn hier?“
„Dasselbe könnte ich dich fragen.“
„Ich tanze.“
„Dann tanz mit mir“, forderte er sie auf, doch sie machte sich von ihm los.
„Tut mir leid, kein Interesse.“ Offenbar war sie nach ihrem Streit im Parkhaus nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen.
Erneut packte er sie am Handgelenk und zog sie zu sich. Ein Hauch ihres Parfums stieg ihm in die Nase, und er spürte ihre
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