Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
holte ihr Handy hervor und schaltete es an. Bestimmt hatte Eric ihr in der Zwischenzeit schon jede Menge SMS geschickt. Aus dem Augenwinkel sah sie Mercedes und Tiffany. Plötzlich kam ihr eine Idee. Warum sollte sie sich lange mit Ermittlungen aufhalten? Ein Bild sagte mehr als tausend Worte.
Dicht aneinandergedrängt waren die beiden Frauen über ihre Handys gebeugt. Es war wichtig, dass Julie den richtigen Winkel erwischte. Mit etwas Glück würde es ihr gelingen, ihre Gesichter und die Handys aufs Bild zu bekommen. Julie drückte auf den Auslöser.
Ein gleißend heller Blitz durchzuckte den Raum und reflektierte in den Spiegeln und den glänzenden Fliesen.
Oh Shit. Daran hatte sie nicht gedacht. Verzweifelt hielt sie das Telefon gegen ihr Bein, um den Blitz zu verdecken. Mach, dass es aufhört, sofort.
„Was zur Hölle war das?“ Mercedes wirbelte herum. Sofort fiel ihr Blick auf Julies Handy. „Hast du etwa Fotos gemacht? Von uns?“
„Auf der Toilette?“, fragte Tiffany aufgebracht.
„Es … es tut mir leid.“ Julie sah zu, wie die beiden die Kabel aus den Sticks zogen und in ihren Designerhandtaschen verschwinden ließen.
„Hast du ein Problem?“ Bedrohlich baute Mercedes sich vor Julie auf.
Sie brauchte eine gute Ausrede. Und zwar sofort. „Dein Kleid ist einfach umwerfend“, war das Erste, was ihr in den Sinn kam.
Alle drei starrten auf Mercedes’ enganliegendes Tierprint-Kleid aus Seide.
Nervös fuhr Julie sich über die Lippen. „Ich wollte das Foto gern zum Shoppen mitnehmen und gucken, ob ich so was irgendwo secondhand bekomme.“
„Secondhand?“ Vor Wut lief Mercedes rot an. „Das ist Versace!“
„Oh, das hätte ich nicht gedacht. Na ja, dann kann ich es mir wohl nicht leisten.“
„So wie du aussiehst, ganz bestimmt nicht.“ Tiffany bedachte Julie mit einem abfälligen Blick, dann ging sie an ihr vorbei. „Und jetzt hör auf, uns zu belästigen“, schnaubte sie verächtlich.
„Schon gut, schon gut.“ Kapitulierend hob Julie die Hände. Hauptsache, die beiden wurden nicht handgreiflich und nahmen ihr das Handy ab. „Tut mir leid, wenn ich euch zu nahe getreten bin.“
Kaum hatten die Frauen den Raum verlassen, ließ Julie sich gegen einen Spiegel sinken. Sie fühlte sich zittrig, und das Blut pumpte durch ihre Venen.
Das war knapp gewesen. Zum Glück war ihr in letzter Minute eine Ausrede eingefallen. Offenbar wurde sie mit der Zeit immer besser. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie den Raum verließ. Heute ein Lockvogel, morgen eine Privatdetektivin.
Besorgt beobachtete Eric die Tür zur Damentoilette. Julie war Mercedes und Tiffany gefolgt. Hoffentlich nur, um sie zu beschatten. Da drinnen konnte er ihr nicht helfen.
Doch als er den Gesichtsausdruck von Mercedes und Tiffany sah, als sie an die Bar zurückkehrten, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte. Was war geschehen? Hatte Julie sie konfrontiert oder einen Fehler gemacht? Die Rothaarige sah jedenfalls eindeutig verärgert aus, und die Blonde machte den Eindruck, als fühlte sie sich verfolgt.
Das war nie gut. Ein in die Ecke getriebener Krimineller war unberechenbar und gefährlich.
Noch immer keine Spur von Julie. Vielleicht hielt sie nur einen Sicherheitsabstand, vielleicht war sie aber auch in Schwierigkeiten. Gerade als Eric die Damentoilette stürmen wollte, sah er sie. Doch seine Erleichterung war nur von kurzer Dauer, als er den entschlossenen Blick sah, mit dem sie die beiden Frauen taxierte.
Instinktiv wusste er, dass er eingreifen musste. Es war offensichtlich, dass Julie sich von ihren Emotionen leiten ließ. Wenn er sie nicht bald hier herausschaffte, machte sie garantiert eine Szene.
Das Blut rauschte in seinen Ohren, als er sich durch die Menge schob. Wie in Zeitlupe steuerte er auf Julie zu. Dann sah er, wie sie eine Hand hob. Und in der Hand hielt sie ihr Handy.
Eric warf einen prüfenden Blick zur Bar. Während die Rothaarige in einen Kuss mit ihrem Opfer vertieft war, ließ Mercedes gerade eine Hand in die Jeans von Tiffanys Begleiter gleiten. Vermutlich, um ihm unbemerkt den Schlüsselbund zurückzugeben.
Plötzlich zuckte ein gleißender Blitz durch den Raum und reflektierte tausendfach das Licht in dem Chrom und Glas der Einrichtung.
Die Gäste schreckten hoch, auch Mercedes fuhr herum. Der Ausdruck in ihren Augen verriet Eric, dass sie Julie entdeckt hatte. Zum Glück war er endlich bei Julie angekommen, doch er spürte, dass Mercedes ebenfalls jeden
Weitere Kostenlose Bücher