Tiffany Hot & Sexy Band 34
in der Küche und starrte auf den Zettel.
Die Sonne schien durchs Fenster, doch sie bemerkte es kaum. Sie war wie betäubt. Jonas hatte ihr also etwas vorgemacht. Er hatte sie belogen. Der Schmerz und die Enttäuschung nahmen ihr fast den Atem.
Aber jetzt musste sie erst einmal in die Klinik, um zu sehen, ob mit ihm alles in Ordnung war. Danach könnte sie nach Hause fahren und ihre Wunden lecken.
Wieder griff sie nach dem Zettel und las erneut den Text.
Sie kam sich so blöd vor und sie fühlte sich so benutzt. War es Jonas auch so gegangen, als er glaubte, sie habe ihn benutzt? War das wirklich nur ein Job für ihn oder wollte er sich rächen?
Tessa verdrängte ihr Selbstmitleid und ging ins Badezimmer. Jonas wollte sie nicht. Er machte nur seinen Job.
Dabei war sie so sicher gewesen, dass etwas ganz Besonderes zwischen ihr und Jonas war.
Aber es war einfach nur Sex. Tessa drehte das Wasser in der Dusche auf und ließ den Tränen freien Lauf. Die letzten achtzehn Stunden kamen ihr vor wie ein Traum – mit einem bösen Erwachen.
Am liebsten wäre sie einfach wieder ins Bett gegangen und in einen tiefen Schlaf gesunken. Aber sie musste sich anziehen und zur Klinik fahren. Trotz allem musste sie wissen, ob mit Jonas alles in Ordnung war.
Das Telefon klingelte.
Auf dem Display erschien die Nummer ihres Vaters.
„Hallo, Dad“, meldete sie sich nicht besonders freundlich.
„Hallo, mein Schatz. Ich wollte nur wissen, ob bei dir alles in Ordnung ist.“
„Spar dir das Getue, Senator.“ Sie wusste, er hasste es, wenn sie ihn so nannte.
„Was ist los, Tessa?“
Er hatte den Nerv, noch so zu tun, als ob er nichts wüsste.
„Weshalb solltest du dir Sorgen machen? Du hast doch Jonas angeheuert, damit er auf mich aufpasst, bis du wieder da bist, oder?“
Ihr Vater stieß einen Seufzer aus. „Er hat es dir gesagt?“
„Ja, wenn auch nicht alles. Tu das nie wieder“, sagte sie mit brüchiger Stimme.
„Schätzchen, was ist los? Was hat er getan?“
„Er hat nichts getan“, schluchzte sie.
Nur ihr das Herz gebrochen – sie beide hatten das getan, ihr Vater und Jonas zusammen.
„Er ist in der Klinik, im St. Mark’s . Ich glaube, seine Sehkraft hat Fortschritte gemacht, aber irgendetwas stimmt nicht. Ich fand ihn fast bewusstlos auf dem Küchenboden“, erklärte sie und hasste sich dafür, dass sie nicht aufhören konnte zu weinen.
„Ich bin auf dem Weg. In ungefähr einer Stunde müsste ich da sein. Bleib, wo du bist.“
Ihr Vater legte auf, bevor Tessa noch irgendetwas sagen konnte.
Während sie in ihre Kleider schlüpfte, klopfte es wieder an der Haustür.
Es war Lydia und in ihrem Blick konnte man die Sorge deutlich sehen.
„Ich habe den Krankenwagen gesehen. Was ist los?“
„Jonas. Ich weiß nicht, irgendetwas stimmt nicht mit seinem Kopf. Ich habe ihn hier auf dem Boden gefunden“, sagte Tessa und brach erneut in Tränen aus.
Lydia umarmte sie und fischte ein Taschentuch aus ihrer Handtasche. „Schätzchen, es wird bestimmt alles gut. Ich hole mein Auto und bringe dich in die Klinik. Unterwegs erzählst du mir alles, okay?“
Es war so gut, in Lydia eine Freundin zu haben, auf die sie zählen konnte.
Lydia schüttelte ungläubig den Kopf, nachdem Tessa ihr alles erzählt hatte.
„Ich kann das nicht glauben, warum sollte Jonas so etwas tun? Es ist so offensichtlich, dass er verrückt nach dir ist. Warum hat er nicht einfach die Wahrheit gesagt?“
„Meinen Vater nicht zu verärgern, ist ihm anscheinend wichtiger, als mir gegenüber ehrlich zu sein“, sagte Tessa düster. Sie standen inzwischen vor den Aufzügen in der Klinik. „Jetzt weiß ich wenigstens, wo er seine Prioritäten setzt.“
„Ich glaube, ihr müsst euch alle einmal zusammensetzen und reden. Mir kommt es so vor, als ob es da sehr viel zu klären gäbe. Du solltest keine vorschnellen Schlüsse ziehen.“
„Alles ist klar, Lydia. Er hat mir eine Nachricht hinterlassen – er war im Begriff, mich zu verlassen.“
„Du hast aber gesagt, er hat geschrieben, dass du ihm wichtig bist und dass nichts gespielt war. Du musst immer das Positive sehen, Tessa, nicht nur das Negative.“
Sie verließen den Aufzug und erkundigten sich nach Jonas’ Zimmernummer.
„Ich weiß nicht. Vielleicht ist das doch keine so gut Idee“, sagte Tessa und blieb mitten im Flur stehen.
Lydia nahm sie bei der Hand. „Du musst ihn wenigstens gesehen haben, wenn du wissen willst, ob es ihm gut geht. Dann können wir gleich
Weitere Kostenlose Bücher