Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
zuckte die Schultern. “Das weiß ich nicht, aber ich kann dir genau sagen, wann es passiert ist.” David lächelte nur vielsagend.
Sie verdrehte entnervt die Augen. “Schon gut. Also, dann sag es mir doch. Obwohl ich genau weiß, was jetzt kommt.”
Er lächelte noch stärker. “Ungefähr zu der Zeit, als ich dich getroffen habe.”
Emily hob resigniert die Hände. “Das verdiene ich wohl. Du hast ja recht. All diese seltsamen Dinge in deinem Leben geschehen erst, seit du mich getroffen hast. Du armer Mann.”
“Nicht so arm, wie du denkst. Es war ja nicht alles entsetzlich. Dich zu küssen und zu umarmen, das hat mir sehr gefallen.”
Das Kompliment kam so überraschend, dass Emily kaum atmen konnte. Ihre Stimme klang auf einmal leicht heiser. “Wirklich?”
Er nickte. “So sehr, dass ich es gern wieder täte.” Sanft strich er ihr das Haar aus der Stirn. “Möchtest du das nicht?”
Mit Davids Hand an ihrem Haar und an ihrer Wange hätte Emily am liebsten wie eine Katze geschnurrt und sich an seiner Hand gerieben. “Oh ja, liebend gern.”
Davids Lächeln bekam einen vielsagenden Ausdruck. “Prima.” Er zog die Hand zurück, und Emily stolperte fast, so sehr versuchte sie, den Kontakt zu bewahren. Verlegen riss sie sich zusammen, doch David schien es gar nicht bemerkt zu haben. “Holen wir die Hunde und die alten Leute, und dann verschwinden wir von hier”, schlug er vor. “Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich komme mir bei dieser Sache mit Godzilla wie in einem Film vor.”
“Ich mir auch”, stimmte Emily rasch zu. “Aber dann ist dies der erste Film mit Godzilla, der kein Horrorfilm ist. Eher ein Kriminalfilm.”
“Leider wird dieser Krimi für mich zum Horror, wenn ich kein Alibi habe”, erwiderte David seufzend.
Es war Abend geworden. Bislang hatte der Krimi sich noch nicht in Horror verwandelt, doch gelöst hatten sie den Fall auch noch nicht. In Mrs Hopemores Apartment saßen alle vier mitsamt den beiden Hunden und dem Kakadu um den Esstisch herum und stritten sich, wie es jetzt weitergehen sollte.
David wurde allmählich schwindlig. Das konnte an der überhitzten Luft in dem Apartment liegen, aber auch an dem scharfen chinesischen Essen oder an den absurden Plänen, die geschmiedet wurden. Er versuchte etwas Vernunft in die Diskussion zu bringen. “Nein, Mrs Hopemore, ich werde auch von jetzt an keine Waffe bei mir tragen, auch wenn ich Sie damit schwer enttäusche. Aber alles hat seine Grenzen. Und ich bin sicher, dass ich damit auch für Emily spreche.”
Er blickte zu ihr, und sie nickte. Sofort schlug sein Herz schneller. Ihr schwarzes Haar und die dunkelblauen Augen schimmerten im Licht des Kristallleuchters, der über dem Tisch hing.
“David hat recht.” Emily riss ihn mit ihren Worten aus seiner Träumerei. “Wir müssen etwas Konkretes unternehmen. Irgendwo muss es jemanden geben, der uns darüber aufklären kann, warum das alles hier geschieht.”
Verächtlich stieß Mr Smith-Hill die Luft aus. “Ach, Dr. Wright, das alles liegt doch nur an diesem schrecklichen kleinen Hund, der sich in meinen Kafka verguckt hat. Und ich muss sagen, dass ich das nicht gutheißen kann.”
“Ich auch nicht”, warf David ein. In den letzten Tagen hatte er sich zu viel und zu oft mit Godzilla beschäftigt, um jetzt zuzulassen, dass dieser ignorante Snob sie beleidigte. “Glauben Sie, mir gefällt es, dass dieser überdimensionale verzärtelte Staubwedel, den Sie als Ihren Hund bezeichnen, ständig bei meiner Godzilla herumhängt?”
Wütend sprangen beide Männer von ihren Stühlen auf und sahen sich erbost an.
“Alles in Deckung”, verkündete Rodney, und warf mit seinen Flügeln zwei kleine Glasfiguren auf den Boden. Blinzelnd sah er in die Runde.
“Also wirklich, du kleines Federvieh. In meinem Bräter ist jederzeit genug Platz für dich.” Mrs Hopemore wandte sich an Emily. “Könnten Sie diesem Vogel bitte die Krallen stutzen? Und den Schnabel gleich dazu? Anschließend werde ich ihn liebend gern in Weinsoße servieren.”
Auch Emily sprang jetzt auf. Sie ballte die Fäuste. “Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass dieser Vogel mein Großvater ist.”
Verwirrt starrten alle Emily an, bis sie sich räusperte. “Ich meine natürlich, er spricht, wie mein Großvater es ihm beigebracht hat. und niemand wird ihn in irgendeiner Soße servieren, solange ich es verhindern kann.”
David sah zu Mr Smith-Hill, dessen Schnurrbart zuckte. “Den Großvater in
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