Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
was wir von Mrs Hopemore halten. Aber die Haustür unten war auch nicht zugeschlossen.”
“Vielleicht haben sie nur vergessen, sie zuzumachen.”
“Vielleicht.”
Das beruhigte Emily nicht gerade. Auf keinen Fall wollte sie in eine Falle tappen. “Kann doch sein, dass sie einen Moment weg sind. Um die Post zu holen oder den Müll rauszustellen oder so.”
“Dann hätten wir sie doch gesehen. An den Briefkästen und den Mülleimern sind wir doch vorbeigekommen.”
“Stimmt. Vielleicht gehen sie mit den Hunden spazieren. Wir könnten sie verpasst haben.”
“Okay. Und wo ist Rodney?”
Erschrocken holte Emily Luft. “In seinem Käfig?”
“Ohne einen Ton von sich zu geben?”
Sie gab es auf und ließ die Schultern hängen. “Nein, du hast recht. Er würde kreischen und lauthals fluchen.”
“Genau. Wenn wir annehmen, dass sie alle dort drin sind, wieso sehen und hören wir dann keines der Tiere?”
“Zumindest Rodney würde die Gelegenheit nutzen und ins Treppenhaus fliegen.”
“Entweder hat das alles gar nichts zu bedeuten, oder es bedeutet großen Ärger.”
Sie schluckte, aber sie konnte ihm nur zustimmen. “Also, was tun wir?”
“Wir wissen, dass Mr Smith-Hill und Mrs Hopemore hier sind. Die Autos standen am Haus.”
“Stimmt.” Sie holte tief Luft. “Rufen wir die Polizei?”
“Das könnten wir. Aber sie wären vielleicht nicht rechtzeitig hier.”
Emily resignierte. “Dann gehen wir also hinein, ja?”
Abrupt drehte er sich zu ihr um. “Ich gehe hinein, und du bleibst hier.” Damit wandte er ihr den Rücken zu und ging den Flur entlang.
Beharrlich hielt Emily ihn am Ärmel fest und drängte sich an ihm vorbei. “Auf keinen Fall bleibe ich hier.”
David riss sich los. “Doch, das wirst du.”
Emily stellte sich vor ihn. “Nein, werde ich nicht.”
Energisch hielt David sie fest. “Noch ein paar dieser Tanzschritte, dann sind wir sowieso im Apartment, Emily. Hör jetzt auf damit.”
“Nein, du hörst auf. Ich gehe mit dir hinein. Hier geht es um meinen Vogel, meinen Nachbarn und seinen Hund.”
“Und um die Freundin meiner Großmutter, meine Sekretärin. Und meinen Hund.”
Emily war trotzdem fest entschlossen. “Dann gehen wir also beide?”
Wütend erwiderte er ihren Blick. “Ich wusste nicht, dass du so stur sein kannst.”
“Und?” Unnachgiebig reckte sie das Kinn.
“Und …” Er schüttelte den Kopf. “Gut für dich. Lässt du mich wenigstens als Ersten die Wohnung betreten?”
Nachdenklich betrachtete sie ihn von oben bis unten. David war größer und füllte fast den gesamten Türrahmen aus. Damit konnte er mit einer körperlichen Bedrohung leichter fertig werden als sie. Außerdem würde er ihr sowieso nicht den Vortritt lassen. Dazu war er viel zu sehr um sie besorgt. “Natürlich”, stimmte sie zu. “Damit habe ich kein Problem.”
“Gut. Bleib hinter mir.” Er ging den Flur entlang.
Emily folgte ihm auf den Fersen. “Das habe ich dir doch schon versprochen nicht?”
David blieb wieder stehen, und Emily lief fast in ihn hinein. Er drehte sich um. “Sei doch bitte still. Ich würde sie wenigstens gern überraschen, wer immer auch dort drin ist.”
“Tut mir leid”, flüsterte sie und schwor sich, leise zu sein. Es sei denn, sie musste schreien. Und dazu konnte es leicht kommen. Doch damit wollte sie David jetzt nicht weiter belasten. Emily lächelte entschuldigend.
Ungläubig schüttelte David den Kopf und wandte sich um. Emily folgte ihm lautlos, und während sie bewundernd seine breiten Schultern musterte, überlegte sie, dass sie einen so großen Mann ziemlich oft dazu bringen konnte, den Kopf zu schütteln. Der arme Kerl musste wirklich noch eine Menge über Frauen lernen. Und das würde sie ihm alles beibringen. Vorausgesetzt, sie überlebten die nächsten paar Minuten.
Sie kamen an die halb offene Tür. Wie sie es versprochen hatte, blieb Emily hinter David und hielt sogar den Atem an, als er die Tür ein Stück weiter aufschob. Doch dann stand er nur fassungslos da und zeigte keinerlei Reaktion. Schließlich sagte er: “Das glaube ich einfach nicht.”
12. KAPITEL
Was glaubte David nicht? Emily runzelte die Stirn.
“Na, das wurde auch Zeit, dass Sie beide hier auftauchen.”
Mrs Hopemore! Emily war unendlich erleichtert, dass die alte Dame wohlauf war. Wenn es ihr gut ging, dann wahrscheinlich auch allen anderen.
“Sie können auch gern hereinkommen”, schlug Davids Sekretärin vor. “Wie Sie sehen, haben Sie
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