Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
Heather wieder ungenaue Angaben gemacht hatte.
“Besser so, Benny?”, wiederholte Heather.
“Besser”, sagte er mürrisch und griff nach dem nächstbesten Kugelschreiber. Er schrieb das Datum auf das Stück Papier und hielt dann inne, um zu überlegen, wie er das Testament am besten umformulieren könnte.
“Das alberne Blau nennt sich übrigens Französisch Blau”, sagte Meredith jetzt und kam damit auf Heathers Bemerkung zurück. “Nach dem blaugrauen Farbton, der in der Provence vorherrschend ist.”
Ben schloss die Augen und hoffte inständig, dass Meredith nun nicht von ihrer Hochzeitsreise erzählen würde, die zehn Jahre zurücklag.
“Auf unserer Hochzeitsreise”, sagte Meredith mit erhobener Stimme, “hat sich Ben in dieses Blau verliebt und alles Mögliche in der Farbe gekauft, Hemden, Tischtücher, ja, sogar einen Fisch aus Keramik.”
Ben öffnete seufzend die Augen und blickte auf den Keramikfisch auf seinem Schreibtisch. Wenn er doch nur ein Fisch wäre und wegschwimmen könnte, weit weg von seinen Exfrauen. Zum Teufel mit dem Testament. Er hatte jetzt nicht die Ruhe und die Zeit, darüber nachzudenken.
“Er hat auch Laken in der Farbe gekauft!”, fiel Heather ein.
“Heather”, verkündete Meredith, “morgen früh werde ich als Erstes die Couch abholen lassen. Die Männer können dann auch gleich noch den Garderobenständer aus Benjamins Büro mitnehmen …”
Ben sprang auf. “Der Garderobenständer bleibt!”
Meredith drehte sich um. Ihre orangefarbenen Lippen formten ein “Oh”, als wollte sie sagen: “Oh, was haben wir denn hier für ein albernes Verhalten?” Auch Heather musste ihren Kommentar dazugeben. “Warum regst du dich denn so auf?”
Er kannte beide Frauen so gut, dass er genau wusste, dass es zwecklos war, mit ihnen zu diskutieren. Nach einem kurzen Blick auf seine Uhr verkündete er: “Es ist halb fünf.” Als ihn beide Frauen verständnislos ansahen, wurde er deutlicher. “Auch wenn du heute Morgen zu spät gekommen bist, Heather, heute Abend brauchst du die Zeit nicht nachzuarbeiten. Bis morgen.” Dann blickte er Meredith an. “Mit der Couch kannst du machen, was du willst, aber der Garderobenständer bleibt hier. Wenn die Leute, die wegen der Couch kommen, ihn auch nur einen Zentimeter verrücken, werde ich sie verklagen.” Er hatte noch nie jemandem eine Klage angedroht, aber plötzlich wusste Benjamin Lewis Taylor, dass er ausflippen würde, wenn jemand die Garderobe auch nur einen Millimeter bewegte. Im Grunde seines Herzens wusste er, dass es hier um mehr ging als nur um den alten Garderobenständer, aber wenn Meredith ihre Gefühle ganz auf Möbel konzentrierte, dann, verdammt noch mal, konnte er das auch.
Er setzte sich wieder und straffte energisch die Schultern, weil er wusste, dass beide Frauen ihn noch beobachteten. Dann nahm er wieder den Kugelschreiber zur Hand und überlegte, wie viele Männer ihre Exfrauen wohl rauswerfen würden.
Totenstille. Er warf einen Blick durch die halb geöffnete Tür.
Beide Frauen standen immer unter Schock nach seinem Ausbruch. Vielleicht waren sie aber auch beeindruckt von seinen breiten Schultern. Er tippte wortlos auf das Ziffernblatt. Heather warf den Kopf zurück und zog sich zurück. Meredith dagegen kam noch ein paar Schritte näher und lächelte überlegen. “Der Garderobenständer ist mega-out, Benjamin”, sagte sie in jenem besonderen Tonfall, in den sie normalerweise bei ernsthaften Auseinandersetzungen verfiel. “Lass sie uns wegschaffen und durch was Neues ersetzen.”
“Der Garderobenständer ist vollkommen in Ordnung”, konterte Ben. “Die Couch übrigens auch, aber ich werde sie dir opfern, weil du dringend etwas umgestalten musst.”
Merediths grüne Augen glitzerten. “Was soll denn das nun wieder heißen?”
Ben lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. “Du musst doch immer dann mein Büro umdekorieren, wenn eine Männergeschichte zu Ende gegangen ist.” Er sah sich in dem Raum um. “Da hinten zum Beispiel, diese Landschaftsbilder mit Kühen stammen aus der Cowboy-Curtiss-Ära …”
“Warum bezeichnest du ihn immer als Cowboy? Er war Chefkoch eines exklusiven Steakhauses.”
“Die Stühle mit den Lehnen in Form einer Harfe stammen aus der Zeit mit Antoine, oder war es Beauchamps, der wie du Innenarchitekt ist.” Ben wies auf die gegenüberliegende Wand. “Die Jimmy-Stewart-Poster und die dazu passenden Kaffeebecher tauchten nach deiner Geschichte
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