Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
unabhängig und Männern ebenbürtig sind. Aber zu viele Männer suchen den oberflächlichen Typ und übersehen das Wesentliche.’
Ben runzelte die Stirn. Den Männern ebenbürtig sind? Er war doch nicht von gestern. Er kannte sich mit der Frauenbewegung aus. Er hatte nur noch nie eine Beziehung zu einer Frau gehabt, die ihm ebenbürtig war oder es sein wollte. Er hatte sich immer um Frauen kümmern und ihnen bei ihren Schwierigkeiten und Problemen helfen müssen.
’Worin auch immer die Ursachen zu finden sind, Sie fühlen sich offenbar wie in einer Falle. Das sollten wir uns näher ansehen. Sie halten sich für einen umgänglichen Menschen. Und Sie haben einige Exfrauen, von denen Sie ausgenutzt werden. Und dann hat es eine merkwürdige Frau noch auf Ihren Platz abgesehen. Was für einen Platz meinen Sie? In der Welt, Ihr Zuhause, Ihr Büro?’
Ben sah sich in seinem Büro um. Nein, das war kein Raum, der ihm wichtig war, das war ein besserer Flohmarkt. Er schüttelte den Kopf.
’Im Augenblick möchten Sie von einem Planeten auf den nächsten ziehen. Das ist eine große Veränderung, und ich bin beeindruckt. Aber ich schlage vor, dass Sie sich erst einmal einen anderen Platz suchen, einen Raum für sich allein. Sie müssen Ihren Anspruch deutlich machen. Wie fast immer im Leben, gilt auch hier: Fangen Sie bescheiden an und machen Sie dann große Pläne. Jede Reise erfordert einen ersten kleinen Schritt.
Mit freundlichen Grüßen
Mr Real’
Hatte der eine Ahnung von seiner Reise heute Morgen! Hunderte von Schritten hatte Ben machen müssen, um ins Büro zu kommen. Und dann dieses Almosen von einem Dollar, das hatte ihn einfach umgehauen.
Doch zurück zu dem Brief. Raum suchen, für sich allein? Da war etwas dran, wenn er bedachte, dass er noch nicht einmal mehr über sein Badezimmer verfügte. Ein erster kleiner Schritt. Ein kleiner Platz für sich selbst.
Der Parkplatz! Der war nun wirklich klein. Damit sollte er beginnen. Erst der Parkplatz, dann das Büro, dann sein Badezimmer. Und dann würde er seinen Platz in der Welt beanspruchen, würde sein Kajak entstauben und in unbekannte Regionen aufbrechen!
Plötzlich fühlte er sich geradezu euphorisch, wie schon seit Jahren nicht mehr. Beinahe so, als hätte er sich neu verliebt, was schon ewig nicht mehr passiert war. Na ja, nicht ganz so, aber er war voller Tatendrang.
“Auf zum Mars!”, sagte er laut. “Ich fange ein neues Leben an.”
“Was ist los?” Heather steckte den blonden Kopf durch die Tür.
“Nichts. Ich erlebe nur gerade einen Augenblick der Euphorie!”
Heather blickte sich im Büro um. “Allein?” Sie sah ihn nachdenklich an. “Ich mache mir seit einiger Zeit Sorgen um dich, Benny.”
Überrascht sah er sie an. “Du machst dir Sorgen um mich?”
“Ja.” Sie hatte die Tür ganz geöffnet und lehnte sich jetzt an den Türrahmen. Heute trug sie ein Hängerkleidchen mit lila Schmetterlingen und rosa Blüten. “Du scheinst in der letzten Zeit sehr verändert zu sein.”
“Verändert?”
“Ja. Zum Beispiel die Sache mit der Couch. Früher hast du immer nachgegeben, wenn Meredith auf dem Umgestaltungstrip war. Aber diesmal hast du dich ja regelrecht quergestellt.”
Verändert? Heather machte sich keine Gedanken um sein Wohlergehen, sie war beunruhigt, weil er sich nicht mehr alles gefallen ließ. “Ihr beiden habt nie begriffen, dass es sich hier um ‘meine’ Couch handelt. Mir gefällt die Couch. Und Meredith muss lernen, dass ich nicht ihr seelischer Ascheimer bin, wenn eine ihrer Liebesgeschichten zu Ende gegangen ist. Sie muss lernen, dass sie stark ist und darüber hinwegkommen wird, ohne dass sie Räume ummodelt oder Klobecken stiehlt.”
Das war ihm so herausgerutscht, aber dann wurde ihm klar, dass es der Wahrheit entsprach. Meredith war stark, sie führte ihr eigenes Leben, ging Risiken ein, verliebte sich, erlitt Schiffbruch, berappelte sich wieder und verliebte sich erneut. Gut, während sie sich berappelte, musste sie bei ihm irgendetwas umgestalten. Und dennoch, im Grunde war sie mutiger als er.
Nach einer Weile sagte Heather: “Siehst du nun, was ich meine? Du bist ganz verändert.”
“Vielleicht wird es auch allmählich Zeit, dass ich mich ändere”, bemerkte Ben leise. “Vielleicht sollte ich endlich herausfinden, wer Ben Taylor eigentlich ist und was er will.”
“Darling, ich weiß, was du willst!” Meredith steckte den Kopf durch die Tür. “Du möchtest dir den Toilettenkatalog
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