Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
suchen. Eine Prise Boom Boom täte vielleicht auch Athene ganz gut. Rosie lächelte wieder, nahm beide Becher und ging in Bens Büro.
5. KAPITEL
“Ich habe nicht von Ihnen verlangt, mir Kaffee zu bringen”, brummte Ben und presste das Tuch immer noch an sein Kinn. Er beobachtete Rosie misstrauisch, als sie den Becher vor ihn hinstellte.
Was hatte sie vor? Wollte sie ihn friedlich stimmen? Wahrscheinlich war sie eine ganz Raffinierte. Gestern, verdreckt wie sie war, war sie ganz anders gewesen. Er wollte ihr das gerade sagen, als sie die Beine übereinander schlug und er einfach auf ihre Beine starren musste, auf die wohlgeformten Waden, die in schmale Knöchel übergingen. Das waren Beine, die fantastisch aussehen würden in … “Mokassins?”.
“Was?”
Sie trug ein Paar etwas ausgetretene Mokassins. Er blickte ihr schnell wieder ins Gesicht. Wie konnte eine Frau mit solchen Beinen sich wie eine alte Jungfer anziehen? Aber irgendwie war dieser Gegensatz auch aufregend. Wenn man mit einer Frau verheiratet gewesen war, die ihr Aussehen häufiger verändert hatte als Cher, dann war es reizvoll in jeder Beziehung, einer Frau zu begegnen, die Natürlichkeit und Sinnlichkeit ausstrahlte.
“Woran denken Sie?”, fragte Rosie.
Er fuhr zusammen und sah sie verwirrt an.
Rosie runzelte die Stirn. “Geht es Ihnen nicht gut? Vielleicht sollten Sie lieber zum Arzt gehen. Ich kann Sie fahren, mein Auto steht ganz in der Nähe.”
Womit sie wieder beim Thema waren. “Wie haben Sie das denn fertiggebracht?”, fragte er grimmig. “Haben Sie das Auto die ganze Nacht dort geparkt? Haben Sie vielleicht im Auto geschlafen? Das ist verboten, müssen Sie wissen.”
“Natürlich nicht. Ich bin früh hier gewesen.”
“Wie früh denn? Um drei Uhr morgens?”
Sie stieß etwas Unverständliches zwischen den Zähnen hervor und sagte dann: “Kurz vor sieben, wenn Sie es unbedingt wissen wollen. Ich wusste nicht, dass es an meinen Parktagen zeitliche Begrenzungen gibt.” Sie trank einen Schluck Kaffee und beobachtete Ben über den Becherrand hinweg.
“Aber morgen bin ich dran”, sagte er.
“Stimmt.” Sie setzte den Becher ab. Eine dunkle Locke fiel ihr in die Stirn. “Heute bin ich dran, morgen Sie.”
Er nickte und verzog sofort wieder vor Schmerzen das Gesicht. Er warf die nasse Serviette in den Papierkorb.
“Tut das sehr weh?” Rosie sah ihn besorgt an. “Es sieht rot und geschwollen aus.”
“Dann sollten Sie erst mal sehen, wie der andere aussieht.”
“Hat es ihn noch schlimmer erwischt?”
“Allerdings. Als ich zu Boden ging, krachte mein rechtes Bein gegen seins. Aber der Arzt meint, er wird wieder laufen können.”
“Tatsächlich?” Sie starrte ihn an.
Ben konnte sich nicht erinnern, jemals einen so offenen Blick gesehen zu haben. Wie konnte jemand in Rosies Alter noch so unverdorben sein? “Nein”, sagte er, “dem anderen geht es gut. Ich habe nur Spaß gemacht.”
“Ach so”, sagte sie und strich sich die Locke aus der Stirn. “Warum hat er Sie denn zusammengeschlagen?”
“Er mochte offensichtlich keine Anwälte.”
“Wer mag sie schon?” Rosie machte eine abwertende Geste. “Ich meine …”
Ben hob die Hand. “Bitte! Mein bisheriger Tag war schon schlimm genug, ohne dass ich mich darüber unterhalten muss, warum Anwälte nicht beliebt sind. Wir wollen lieber über unsere Abmachung wegen des Parkplatzes sprechen. Wir wechseln uns ab, einverstanden?”
Rosie nickte.
“Ich werde das schriftlich festhalten.”
“Als Vertrag?” Sie runzelte die Stirn.
“Ja, zur Sicherheit. Auch für Sie.”
Rosie merkte, wie sie wütend wurde, doch sie bemühte sich, ruhig zu bleiben. Athene würde bei einer solchen Verhandlung absolut cool bleiben. “Und wenn ich mal morgens sehr früh kurz ins Büro muss, so wie Sie heute Morgen, und dann unseren Platz für etwa zehn Minuten besetze? Werden Sie mich dann verklagen?”
Ben nahm einen Schluck Kaffee und sah sie aufmerksam mit seinen blauen Augen an, blau wie der Himmel über Kansas an einem schönen Sommertag.
Weil er nicht gleich antwortete, fügte Rosie noch schnell hinzu: “Heute Morgen, das war eine Ausnahme. Wir hatten doch einen Termin, und ich wollte unbedingt vorher noch ins Büro, um ein bisschen vorzuarbeiten sozusagen, damit wir genügend Zeit haben zum Plaudern.” Plaudern? Männer sagten nie plaudern. “Ich meine, um uns zu unterhalten.”
Ben setzte den Becher ab. “Irgendwann werden auch andere Parkplätze
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