Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
leise hervor und rannte zu ihrem Kleiderschrank.
Wenige Minuten später zerrte sie an ihrem Rockreißverschluss, während sie schnell ins Wohnzimmer ging. Sie fischte die Schlüssel aus dem Helm, und zwanzig Minuten später fuhr sie schon am Flamingo vorbei, einer Metallskulptur, die Rosie immer eher an einen abstrakten Traktor als an einen Vogel erinnerte. Das Gebäude, in dem das ‘Real Men Magazin’ untergebracht war, lag nur ein paar Straßen weiter. Sie sah auf ihre Uhr. Viertel vor sieben! “Ich schaffe es!”
Dann, wie ein Hieb in den Magen, traf sie die Erkenntnis: Heute war nicht ihr Parkplatz-Tag. “Ich muss ihn leihen!”, sagte sie halblaut vor sich hin. Warum auch nicht? Ben hatte doch gestern genau das Gleiche tun wollen, als sie dran war. Außerdem dauerte die Besprechung mit Paige sicher nicht länger als bis halb acht oder acht. Bis Mr Taylor mit seinem BMW kam, war sie längst über alle Berge.
Ein schwarzer Wagen wechselte die Fahrspur und überholte sie. Sie blickte auf das Nummernschild.
PROZ-S.
“Sie … Sie Parkplatzdieb!”, schrie sie hinter dem Wagen her. Dann sah sie sich schnell nach allen Seiten um. Wenn sie Gas gab, konnte sie sich in die andere Fahrspur quetschen, zwischen den gelben VW und den weißen Audi und noch die nächste Kreuzung schaffen. Sie blickte nach vorn. Die Ampel schaltete von Grün auf Gelb.
Rosie beugte sich über das Steuerrad, als könne sie so das Tempo beschleunigen. “Los, schneller!” Der Wagen raste gerade auf die Kreuzung, als die Ampel auf Rot sprang. “Nach mir die Sintflut”, schrie Rosie und flog über die Kreuzung. Das Leben war wunderbar! Der Parkplatz gehörte ihr!
Grinsend sah sie in den Rückspiegel.
An der Kreuzung stand kein BMW.
Tuuut! Tuuut!
Sie blickte nach rechts. Neben ihr fuhr Ben, winkte ihr fröhlich zu, beschleunigte und fuhr schnell an ihr vorbei.
Rosie riss wieder das Steuer herum und bog schnell in die nächste Seitenstraße ein. Sie bretterte durch bis zum Ende der Straße und war nun nur noch einen Häuserblock von der Rückseite des Redaktionsgebäudes entfernt.
Der Verkehr war mäßig, und Rosie lächelte triumphierend. Sie würde es schaffen. Da stockte ihr der Atem. Ihr entgegen kam das schwarze Ungeheuer, die Heimsuchung PROZ-S! Rosie packte das Steuerrad fester, trat auf das Gaspedal, holperte über eine Straßenschwelle und …
“Ja!”, schrie sie, riss das Steuer herum und trat auf die Bremse. Geschafft! Bremsen quietschten, als der BMW an der anderen Straßenseite zum Stehen kam. Rosie nahm ihre Mappe an sich und stieg langsam aus.
Ben sprang zur selben Zeit aus dem Wagen. Er war knapp zehn Meter entfernt, aber Rosie hätte schwören können, dass Feuer aus seinen Nüstern kam. Er hatte wieder nur einen Jogginganzug an, diesmal allerdings einen weißen, der dazu noch eng anlag. Der Mann hatte wirklich tolle breite Schultern und schmale Hüften!
“Parkplatzpiratin!”, schrie Mr Universum und knallte seine Autotür zu.
Rosie hatte keine Zeit, sich auf Diskussionen einzulassen. “Nein, nicht gestohlen, nur geliehen!”, schrie sie. “Ich habe eine sehr wichtige Besprechung!”
“Und, meinen Sie, ich nicht?”
“Aber wenn ich zu spät komme, bin ich verloren!”
“Verloren?” Er sah sie grinsend an. “Das ist doch sicher wieder maßlos übertrieben!” Sein Blick glitt ein wenig tiefer, verweilte dort, dann sah er ihr wieder in die Augen.
“Bitte entschuldigen Sie mich.” Sie bemühte sich um einen sachlichen Ton, obgleich ihre Haut unter seinem prüfenden Blick prickelte. Schnell wandte Rosie sich um und lief die Stufen hoch.
“Halt!”
Sie blieb stehen und warf Ben einen verzweifelten Blick zu. “Ich fahre das Auto nach der Besprechung ganz bestimmt weg!”
Ben kam näher, wobei er das Schlagloch elegant umrundete. Er stand unten an der Treppe und sah sie an. “Kommen Sie noch mal her”, sagte er leise.
“Warum denn?”
Er blickte wieder auf ihre Brüste. “Ihr Oberteil ist reichlich offenherzig.”
Offenherzig? Sie blickte an sich herunter und schrie auf. Sie trug immer noch ihr Nachthemd. In ihrer Panik hatte sie sich schnell einen Rock übergezogen und ganz vergessen, dass sie nur das übergroße T-Shirt anhatte. Der V-Ausschnitt reichte ihr fast bis zum Bauchnabel. Die Brüste waren kaum bedeckt, und die Brustspitzen zeichneten sich unter dem dünnen Baumwollstoff nur allzu deutlich ab.
Sie stammelte irgendetwas Unverständliches, presste die Mappe an die Brust und sah
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