Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
“Howard! Das Haus hat keinen Strom. Das könnte es schwierig für Sie machen.”
“Strom? Ich habe das Zeug nie gemocht.”
Dann würde er sich hier wohlfühlen, dachte sie wehmütig. Sie machte sich auf den Weg zurück zur Veranda, wo Cal stand.
Cal wartete mit süffisanter Miene auf Natalie. “Die Baroness und Howard Tomlin. Eine Verbindung, die im Himmel geschlossen wurde.
Sie sah ihn finster an. “Verbringen Sie …” Sie räusperte sich und wechselte in eine normale Lautstärke. “Verbringen Sie Ihr ganzes Leben damit, sich auf Kosten anderer Leute zu amüsieren?”
“He, ich habe Ihnen gerade geholfen! Selbst wenn es gegen meine Interessen war, wäre noch hinzuzufügen.”
Als sie sich nach Howard umsah, war sie sich nicht sicher. “Ich habe den Verdacht, Howard ist Ihre Geheimwaffe.”
Er lachte. “Der Mann kann alles in Ordnung bringen.”
Sie verzog nachdenklich den Mund. So viel in ihrem Leben musste in Ordnung gebracht werden. Vielleicht sollte sie Howard auf Malcolm Braswell ansetzen.
Aber auf jeden Fall hatte ihr Cal schon mehr geholfen, als sie erwartet hatte. “Danke”, sagte sie verspätet. “Ich wollte nicht undankbar klingen.”
Er machte eine gespielte Verbeugung. “Nichts zu danken.”
Unsicher, was als Nächstes kam, trat sie von einem Bein aufs andere. Vielleicht sein Angebot zu gehen?
Das erfolgte leider nicht. Er stand nur da und lächelte sie in dieser wissenden Art an, die sie hasste. So als ob er über ihre beschämendsten Geheimnisse Bescheid wüsste.
“So, was hat Sie hierher geführt, Natalie Winthrop?”
Sie erstarrte vor Überraschung. “Ich würde denken, dass das offensichtlich ist.” Sie zeigte auf ihr Haus.
“Nein, tut mir leid. Das kaufe ich Ihnen nicht ab.”
Sie lachte nervös. “Da gibt es nichts abzukaufen, Sherlock Holmes. Kein Rätsel zu lösen. Ich wurde betrogen. Das ist alles.”
“Aber warum schaut sich eine Frau wie Sie nach Häusern in Heartbreak Ridge um? Das ist es, was ich mich frage.”
Ihr Unbehagen wuchs. “Wer ist nicht an Möglichkeiten interessiert, schnell reich zu werden?”
“Reiche Leute. Was Sie behaupten zu sein, aber offensichtlich nicht sind.”
Verflixt noch mal, er wusste es. Oder wenn er es nicht wusste, so vermutete er es. Diese Möglichkeit erfüllte sie mit Furcht. Sie hob den Kopf. “Was in aller Welt bringt Sie zu dieser Annahme?
“Weil Sie nicht hier draußen wohnen würden, wenn Sie einen Penny für ein Hotel ausgeben könnten. Ich kenne Ihren Typ.”
“Wie wollen Sie das wissen?”, fragte sie. “Sind Sie etwa Psychologe? Haben Sie das studiert?”
“Lady, ich habe praktisch meinen Doktor in der Erforschung von Menschen Ihrer Art gemacht.”
Wovon redete er, um Himmels willen? Sie konnte die Kategorie nicht finden, in die er sie steckte. Das blonde Dummerchen? Die unbeholfene Hausfrau? Sie zeigte mit dem Finger auf ihn. “Ich behaupte nicht, dass ich Ihren Typ verstehe, Sie … Sie Hinterwäldler. Alles, was ich weiß, ist, das Sie gewettet haben, dass ich wieder verschwinde. Aber das werde ich nicht. Und hier zu stehen und mich zu beschimpfen wird Sie keinen Deut näher an die hundert Dollar bringen.”
Er hörte ihr mit überheblichem Lächeln zu. “Es war ein Mann, nicht wahr?”
“Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon Sie reden.”
“Ein Freund”, stellte Cal klar. “Er hat sie enttäuscht und deshalb sind Sie auf der Suche nach einem neuem Lebensinhalt. Vielleicht hat er Sie verlassen, und Sie haben beschlossen, sich eine Weile von der Welt zurückzuziehen.”
Nach seiner letzten Vermutung hatte Natalie eine blitzartige Einsicht. “Warum? Ist es das, was Sie getan haben?”
Er verstummte, und für eine Sekunde fühlte sie einen überwältigenden Triumph. Das würde ihm eine Lehre sein, sich nicht wieder in wilden Spekulationen über ihr Privatleben zu ergehen!
Langsam wechselte sein Gesichtsausdruck vom üblichen spöttischen Ausdruck zu einem Ausdruck der Trauer. Und nach einigen Momenten, in denen sie in diese blauen, mit Kummer erfüllten Augen geschaut hatte, durchfuhr Natalie ein Schauer. Zu ihrer Verwunderung erregte er ihr Mitgefühl. Cal Tucker musste etwas Schreckliches passiert sein, wenn er solch einen undurchdringlichen Panzer um sich aufgebaut hatte.
Aber was Kummer betraf, so konnte auch sie ein Lied davon singen. Oh, ihre Geschichte hatte sie nicht zu einer griesgrämigen Einsiedlerin gemacht – weit davon entfernt. Aber im vergangenen Jahr hatte auch sie
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