Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
unserem hier.”
“Wir müssen dringend reingehen. Anscheinend leidest du schon an einem Hitzschlag.”
“Ich leide unter Graves Machenschaften und Drohungen.”
Obwohl sie ruhig sprach, hörte Drake deutlich ihre Angst. Er öffnete die Tür und stieg aus dem Wagen. “Wie sollen wir denn einfach ins Kasino marschieren und die Geschäftsbücher stehlen? Dies ist kein Actionfilm.”
LuLu stieg ebenfalls aus. “Ich habe dort zehn Jahre gearbeitet. Glaub mir, ich kenne jeden Eingang, jede Treppe dort. Ich weiß, wie man unbemerkt in Graves Büro gelangt. Wir müssen nur die Bücher finden.”
“Nur?” Sie würden sich im Zentrum von Graves Territorium befinden, inmitten all der Gangster und Pistolen. Drake atmete schwer aus. “Dann sollten wir jetzt besser unsere Grabsteine bestellen.”
LuLu warf die Tür zu. “Der Diebstahl seiner Bücher ist die einzige Idee, die mich und Gramps retten kann.”
Drake hielt Schritt mit ihr, als sie die gewundene Auffahrt zum Eingang des Reflexologie-Zentrums hinaufmarschierte. Er musste zugeben, dass er ziemlichen Respekt vor ihren Überzeugungen hatte. Und ihrer Fähigkeit, bei dieser Hitze in diesem Tempo zu marschieren.
“Du brauchst nicht gleich wütend zu werden, nur weil ich nicht begeistert davon bin, mich zum Komplizen eines Verbrechens zu machen.”
Sie blieb stehen. Wo er vorher Leidenschaft in ihren Augen gesehen hatte, war jetzt nur noch funkelnder Zorn. “Wieso verschwindest du nicht einfach?”, fragte sie eisig. “Fahr zurück nach L.A. Ich finde schon einen anderen Komplizen.”
LuLu war dickköpfiger als jeder andere Mensch, den Drake kannte. Er verschränkte die Arme vor der Brust. “Von wegen.”
Sie verschränkte ebenfalls die Arme. “Du wirst schon sehen.”
Sie standen sich eine Weile einander gegenüber und sahen sich trotzig an. Schließlich ließ Drake die Arme sinken. “Na schön, du hast gewonnen. Aber danach gibt es keine kriminellen Aktionen mehr. Abgemacht?”
LuLu schenkte ihm ein mutwilliges Lächeln. “Abgemacht.” Sie tätschelte seine Wange. “Du bist ein Schatz. Ein echter Held.”
“Ein heißer Held.” Als sie skeptisch die Stirn runzelte, fügte er rasch hinzu: “Nur eine kleine Anspielung auf die Hitze hier draußen.” Er nahm sie am Ellbogen und führte sie zum Eingang. “Lass uns hineingehen.”
Insgeheim hoffte er, dass ein Schwall kalter Luft ihr die Idee austreiben würde, Graves Geschäftsbücher zu stehlen.
Aber im Grunde wusste er, dass sie ihr Vorhaben niemals freiwillig aufgeben würde.
8. KAPITEL
Nach der Prüfung kam LuLu in den Warteraum des Reflexologie-Zentrums. Die meiste Zeit über hatte sie sich gut gefühlt. Doch gegen Ende war die Übelkeit zurückgekehrt. Trotzdem hatte sie alle Fragen beantwortet und die praktischen Übungen absolviert.
Und bevor sie ins Krankenhaus fuhr, hatte sie noch etwas Wichtiges zu erledigen – die Bücher zu stehlen.
Sie schaute sich im Warteraum um, der aussah, als hätte ihn jemand eingerichtet, der sich nicht entscheiden konnte, welches Jahrzehnt er stilistisch bevorzugte – die Fünfziger, die Sechziger oder die Siebziger. Eine gerahmte Fotografie von James Dean hing neben einer Lavalampe, und die grellen Futonmöbel passten absolut nicht zum Paisleymuster der Tapete.
Wenn LuLu nicht schon vorher übel gewesen wäre, dann wäre ihr jetzt übel geworden.
Um sich zu konzentrieren betrachtete sie zwei große Zeichnungen an der Wand links von ihr. Die eine zeigte einen Fuß, die andere eine Hand. Auf jeder waren in kursiver schwarzer Schrift die Längenlinien und Druckpunkte beschrieben. Darunter stand “Die Reflexzonen”.
Unter den Zeichnungen lag ausgestreckt auf einer Futoncouch Drake und schlief.
Ihr Blick wanderte über seinen Körper. Kein Mann hatte das recht, in einem zwei Tage alten, zerknitterten Smoking so gut auszusehen.
Sie ging zu Drake und wollte ihn antippen.
“Bis dann, Lu.”
Sie drehte sich um und winkte einem schlanken Mann in Jeans zu. “Bis dann, Alex.”
Ein weiterer Mann kam hereingeschlendert. “Wer ist dieses Dornröschen?”
Eine große Frau mit langen blonden Haaren, die ihr fast bis zu ihrem knappen Rock hinabreichten, gesellte sich zu ihnen. Tracy hatte den Ruf, Männern im Nu den Kopf zu verdrehen.
Sie schob eine Hüfte vor und musterte Drake. “Nicht schlecht. Zu wem gehört er?”
Wie aufs Stichwort erwachte Drake. Verschlafen registrierte er den kleinen Menschenauflauf, ehe sein Blick auf LuLu fiel. “Jedes
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