Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
Mal, wenn ich in letzter Zeit aufwache, werde ich von dir oder einem Zimmer voller Leute eingehend betrachtet.” Er gähnte und schaute an sich herunter. “Wenigstens bin ich diesmal nicht nackt.”
Tracy sah LuLu mit ausdrucksloser Miene an. “Er gehört zu dir?”
“Wie bitte?”
Tracy zeigte mit ihrem manikürten Zeigefinger auf LuLu und erklärte Drake in vertraulichem Ton: “Sie hat geschworen, dass sie genug von Männern hat.”
Drake fuhr sich durch die ungekämmten Haare. “Dann hätte sie mich gestern nicht heiraten sollen.”
“Wir sind nicht verheiratet”, protestierte LuLu.
“Lassen wir die frisch Vermählten allein”, scherzte Alex. Tracy wirkte ein wenig verstimmt und verließ mit den anderen das Gebäude.
“Ich muss wohl eingeschlafen sein”, meinte Drake und sah aus, als wüsste er immer noch nicht genau, auf welchem Planeten er sich befand. “Auf dem harten Fußboden habe ich letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen.”
“Lenk nicht vom Thema ab.”
Er rieb sich das Kinn. “Ich wusste nicht, dass wir eines hatten.”
“Du hast mich vor meinen Freunden und zukünftigen Kollegen in Verlegenheit gebracht.”
“Indem ich eingeschlafen bin?”
“Mit dem Kommentar, dass du diesmal wenigstens nicht nackt seist und wir verheiraten seien.”
“Aber beides stimmt.”
Wütend presste sie die Lippen zusammen. “Trotzdem musst du es nicht ausplaudern.”
“Du hast doch gerade selbst gesagt, dass es deine Freunde sind.” Er stand auf und stopfte sich einen Hemdzipfel in die Hose. “Und da willst du nicht, dass sie von unserer Heirat wissen?”
“Wir sind nicht verheiratet, verdammt noch mal!”
“Fluch nicht.”
“Ich soll nicht …” Sie stutzte. “Jetzt übernimmst du auch noch die Sprüche meines Großvaters!”
“Apropos Gramps. Wir sollten zum Motel zurückfahren, ihn und Suzie abholen und dich ins Krankenhaus bringen.”
“Wir stehlen die Bücher …”
“Ich habe nachgedacht”, unterbrach Drake sie. “Sobald du aus dem Krankenhaus entlassen bist, könnt ihr zwei – ihr drei – bei mir wohnen, bis du dich erholt hast.”
“Hör auf, das Thema zu wechseln.”
Er hielt inne. “Aber das ist das Thema.”
“Nein, ist es nicht. Wir stehlen die Bücher und ziehen nicht nach L.A.” Sie schaute zur Uhr an der Wand. “Und jetzt ist die günstigste Zeit. Grave ist ein Gewohnheitsmensch – er wird in einem seiner Lieblingsrestaurants zu Mittag essen.” Bei dem Wort “essen” drehte sich ihr der Magen um. Sie schluckte. “Gehen wir.”
Sie wollte zur Tür, doch eine kräftige Hand auf ihrer Schulter hielt sie zurück.
“Ich habe mich bereit erklärt, dir zu helfen”, sagte Drake. “Obwohl diese Sache verrückter ist als der Film ‘Der rosarote Panther’.” Er lockerte seinen Griff, ließ seine Hand jedoch auf ihrer Schulter ruhen. “Jetzt versprich mir wenigstens, dass meine Idee Plan B ist, falls etwas schiefgeht.”
Sie stand mit dem Gesicht zum Eingang da. “Mit Plan B meinst du, dass wir mit zu dir nach L.A. in deine Junggesellenbude kommen, bis ich mich erholt habe?”
“Genau.”
Sie wagte nicht, sich umzudrehen. Sie fühlte sich elend und fiebrig. Ein Blick, und Drake würde wissen, wie es ihr ging, und dann würde er darauf bestehen, auf den Diebstahl der Bücher zu verzichten. Daher versuchte sie heiter zu klingen. “Ein alter Mann, ein Grabstein und eine Puppe in deiner Bude? Wir würden dein Junggesellendasein auf den Kopf stellen.”
“Puppe?” Er lachte leise. “Du überraschst mich, LuLu. Du trägst ein T-Shirt mit einem feministischen Slogan und nennst Frauen Puppen?”
Sie schluckte erneut. Sie hatte keine Ahnung, wieso ihr plötzlich das Wort “Puppe” herausgerutscht war. Vielleicht hatte es mit ihrem Fieber zu tun.
“Wie dem auch sei”, fuhr Drake fort. “Es wird ohnehin Zeit, dass ich eine Date-Diät mache.”
“Ja, dein Ego wird ein wenig fett.” Sofort bedauerte sie ihre Worte. “Tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht.” Doch die Vorstellung, dass all diese Frauen vor seinem Apartment Schlange standen, wurmte sie.
“Dann stimmst du meinem Alternativplan also zu?”
Wenn sie in Graves Büro gelangen wollte, musste sie ihm jetzt zustimmen. “Ja”, sagte sie daher und machte sich auf den Weg zur Tür. “L.A. ist der Alternativplan.”
Minuten später saßen sie in Drakes Corvette. Zum Glück konzentrierte er sich auf die Straße, sodass er ihre Blässe nicht bemerkte. Endlich erreichten sie das
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