Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
einen empfindlichen Schlag zugefügt hatte, machte sie nur noch wütender. “Das ändert nichts an der Tatsache, dass dies jetzt mein Besitz ist.”
“Lady, Sie würden nicht hier draußen sein, wenn der alte Schwindler Jim Loftus Sie nicht über den Tisch gezogen hätte. Auch deshalb schätze ich, dass Sie es hier keinen Monat lang aushalten.”
Die Herausforderung wurmte sie. Zum Teil, weil so viel Wahrheit darin lag. “Ich wäge immer noch meine Möglichkeiten ab.”
Er stieß einen Pfiff aus. “Oh, richtig. Ich habe in der Stadt gehört, dass Sie diejenige sind, die Jims Haus in ein protziges Hotel umwandeln will. Die Leute hier amüsieren sich köstlich darüber.”
Ihr brannte das Gesicht vor Scham, als sie sich an den optimistischen Essay erinnerte, in dem sie in allen Einzelheiten beschrieben hatte, wie sie das verlassene Haus in ein luxuriöses Hotel verwandeln wollte. Und wie sehr es das Geschäftsleben der kleinen Stadt Heartbreak Ridge, die etwa eine halbe Meile entfernt lag, beleben würde. Dass ihr Schreiben nur wegen seiner Komik Furore gemacht hatte, war nach all dem Ärger demütigend. Besonders wenn sie sich vorstellte, dass die ganze Stadt sie so wie dieser dreckige Grobian verhöhnte!
“Ich möchte Sie wissen lassen, dass ich nicht beabsichtige, Zielscheibe des Spottes der Stadt zu werden. Ich habe Mittel zur Verfügung und Einfluss. Mein Vater spielte Golf mit dem berühmten Rechtsanwalt F. Lee Bailey! Glauben Sie mir, ich werde jede Verbindung und jeden Penny nutzen, um Mr Jim Loftus die Hosen herunterzuziehen! Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er arm wie eine Kirchenmaus sein!”
Der Wilde kratzte sich am Bart und wartete auf das Ende ihrer Tirade. “Also ich habe die Sache mit der Tombola gründlich überprüft.”
“So?”
“Sicher. Zum einen roch die Sache faul. Zum anderen konnte ich absolut keinen Gefallen an der Idee finden, einen Nachbarn zu haben.”
Natürlich! “Und?”
“Es war alles völlig okay.”
Sie versuchte, nicht sichtlich in sich zusammenzusacken.
Verflixt! Nicht, dass sie tatsächlich Jim Loftus verklagen könnte. Ihr Vater hatte nicht wirklich mit F. Lee Bailey Golf gespielt. Sie hatten nur demselben Country Club angehört, und sie konnte seine Dienste in keiner Weise in Anspruch nehmen. Aber sie hatte zumindest gehofft, Loftus mit ein paar Drohungen Angst zu machen … falls er jemals aus Honolulu zurückkehrte, wohin er noch am selben Tag, an dem sie von ihrem großen Gewinn erfahren hatte, geflüchtet war.
Der Umstand, dass jetzt noch ein anderer Mann auf ihre Kosten das Leben genoss, deprimierte sie extrem.
Der Wilde betrachtete sie einen Moment lang aufmerksam, bis sie sich innerlich wand. “Sagen wir es mal so: Das Land, auf dem das Haus steht, ist mehr wert als das Haus.”
“Wenn ich das Haus abreißen ließe, wo würde ich wohnen?”
Er nickte. “Der Punkt geht an Sie.”
Aber seine Worte weckten ihr Interesse. “Das Land … gibt es irgendwas her?”
“Pure Wildnis.”
Hm. “Kann man etwas darauf anbauen?” Sie konnte sich nicht vorstellen, auf diesem Land zu leben, aber irgendein Verrückter könnte es vielleicht wollen …
Der Wilde schüttelte den Kopf. “Nein.”
“Gibt es irgendwelche Mineralien dort?”
Der Wilde lachte. “Kein Gold hier in diesen Hügeln, Ma’am.”
Sie war frustriert. “Gut, gibt es irgendeinen vorstellbaren Grund, warum jemand dieses Land kaufen wollte?”
“Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, nein.”
Sie hätte schreien können. “Dann ist es keine hundert Dollar wert. Es ist keine fünfzig Dollar, fünfzig Cents oder auch nur einen einzigen Penny wert!”
“Nun … vielleicht wird es das einmal, wenn Sie das Haus wieder instand gesetzt haben.”
Also waren sie wieder am Anfang. “Aber wo soll ich beginnen? Es würde mich nicht überraschen, wenn es nicht mal Strom hätte.”
“Natürlich nicht.” Als sie entsetzt zu ihm aufschaute, fügte er schnell hinzu: “Aber früher hatte es welchen.”
“Wann?”
“Etwa vor zehn Jahren … vor der Maus- und Ameisenplage.”
Sie stöhnte.
“Oh, keine Sorge, die Ameisen sind unter Kontrolle.”
“Und die Mäuse?”
Der Wilde grinste. “Sehen Sie es so: Ihre Katze wird sich hier wohlfühlen.”
Natalie graute es, aber sie konnte nicht anders, als an den Lippen des Mannes zu hängen. Auch wenn er den Eindruck erweckte, als sei er der Wildnis entsprungen, schien er doch zu wissen, wovon er redete. “Gibt es noch
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