Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
unerwidert lassen. “Betrachten Sie Ihre Wette als angenommen, Mr Tucker.” Sie würde das Haus renovieren, einen großen Erfolg aus ihrem Landhotel machen und es diesen Hillbillys zeigen!
Er seufzte. “In Ordnung. Aber es wird sein, als wenn man einem Baby seinen Schnuller wegnimmt.”
Sein süffisanter Ton ging ihr durch und durch. “Bin nur ich es, von der Sie eine so schlechte Meinung haben, oder sind es alle Frauen?”
“Ich habe bis jetzt noch nie eine Frau aus einer Stadt wie Houston getroffen, die auch nur einen Pfifferling wert gewesen wäre, wenn es darum geht, auf diesem Land zu überleben. Ich bezweifle, dass Sie eine Ausnahme sein werden.”
“Und was führt Sie zu dieser Annahme?”
“Lady, sogar Ihre Hunde sehen so aus, als ob sie ohne sanitäre Anlagen nicht überleben würden.”
“Meine Hunde sagen nichts über meine Kondition für die anstehende Arbeit aus. Das versichere ich Ihnen.”
“In Ordnung. Aber bevor wir den Deal abschließen, hoffe ich, dass Sie nicht angestachelt von einem idiotischen Stolz hier bleiben wollen. Denn manchmal ist es besser, einfach seine Verluste hinzunehmen.”
Und was zu tun? Es stand ihr jetzt keine andere Möglichkeit zur Verfügung, die weniger idiotisch schien, als die Herausforderung anzunehmen und zu versuchen, den alten Kasten zu renovieren.
“Sie müssen sich um meine Beweggründe keine Gedanken machen, Mr Tucker.”
Er grinste. “Gut, vielleicht habe ich dann später etwas Bargeld extra.” Er streckte seine Hand aus.
Sie schlug ein. “Nein, das werden Sie nicht. Ich werde es sein, die gewinnt.”
Mit seiner anderen Hand berührte er unvermittelt ihre – eine Geste, die sie nicht erwartet hatte. Ebenso wenig hatte sie die Gefühle erwartet, die dieser Mann damit in ihr auslöste. Sie schaute in seine eisig wirkenden blauen Augen und sah in ihnen einen Funken aufblitzen, den sie seit ihrem ersten Treffen mit Jared bei keinem Mann mehr bemerkt hatte.
Ihre Lippen öffneten sich leicht.
Sicherlich musste diese seltsame, ganz und gar absurde Anziehung, die sie empfand, bloß von ihren angeschlagenen Nerven herrühren! Es war ein langer, enttäuschender und erschöpfender Tag gewesen. Sie war fix und fertig. Ihr Widerstand war gering.
Er ließ ihre Hand los und lehnte sich nach vorn. “Jedenfalls viel Glück, Miss …”
Sie straffte die Schultern. “Natalie Winthrop.”
“Oh, stimmt.” Er lachte. “Wie konnte ich den illustren Namen Winthrop vergessen?”
“Danke für Ihre guten Wünsche”, gab sie sarkastisch zurück.
Er nickte. “Wenn Sie jemals Hilfe oder einen nachbarschaftlichen Rat brauchen, ich bin da oben auf dem Berg.” Er nickte erneut in Richtung der rustikalen kleinen Hütte.
Nachbarschaftlicher Rat – ja, richtig! Die einzige Art von Hilfe, die sie sich dabei spontan vorstellte, war, dass er sie den Berg hinunterschubste.
Er registrierte ihren störrischen Blick und grinste. “Wir sehen uns später, Natalie.” Er wendete so schnell mit seinem Pferd, dass sie aus dem Weg springen musste.
Und damit verschwand ihr neuer Nachbar so abrupt, wie er gekommen war. Das unglückselige Kaninchen auf seinem Sattel hüpfte hinter ihm auf und ab.
2. KAPITEL
In den letzten drei Tagen hatte Cal sich angewöhnt, früh aufzustehen und die Hausarbeit zu erledigen. Und dann, so gegen zehn Uhr, trank er seinen Morgenkaffee unter dem Vordach. Er setzte sich bequem in seinen Lieblingsschaukelstuhl und genoss die Show.
Was den reinen Unterhaltungswert anging, war Natalie Winthrop Gold wert. Ihre Anstrengungen, ihr Haus zu reparieren, waren hundert Mal amüsanter als sämtliche Fernsehshows, die er jemals gesehen hatte. Auch wenn er derzeit keinen Fernseher hatte und das Programm nicht kannte, wettete er, dass Natalie eine klasse Hausrenovierungsshow mit dem Titel “Natalies Heim-Desaster” auf die Beine stellen könnte.
Heute arbeitete seine Nachbarin auf dem Dach. Oder genauer, anstatt es tatsächlich zu reparieren, versuchte sie, eine dicke Plastikplane über das riesige Loch im Dach zu ziehen.
Viel Glück, Lady, dachte er wie immer lächelnd, wenn er sie dabei betrachtete, wenn sie mutig eines ihrer Vorhaben anpackte. Leider waren ihre Versuche bisher kaum von Erfolg gekrönt. Gestern hatte sie Stunde um Stunde damit verbracht, einige Fenster mit Brettern zu vernageln. Erst hatte sie die Fenster falsch ausgemessen und die Bretter in der falschen Größe gekauft. Und dann, während des Versuchs, einige Bretter
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