Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
einen Haarschnitt, der bestimmt hundert Dollar gekostet hatte. Und Lynne hätte gewettet, dass draußen ein elegantes ausländisches Auto stand. Doch im Gegensatz zu den übrigen Männern dieses Typs hatte Ryan Monroe – wahrscheinlich – ihren nackten Po gesehen. Aus der Nähe. Lieber Himmel, jetzt musste sie in einen anderen Bundesstaat ziehen.
Sie war mit einem Haufen mieser Typen verabredet gewesen, einem, der keine Bindungen eingehen konnte, einem, dessen Porsche niemand anrühren durfte, einem, der sich vor allem für die Fernbedienung des Fernsehers interessiert hatte, einem, der nach einem einzigen Dinner bereits mit ihr hatte schlafen wollen, einem, der bei einem Footballspiel bis zur Halbzeit kein Wort sprach. Der Schlimmste war der Kerl gewesen, der gemeint hatte, sie wäre niedlich, wenn sie zehn Pfund abnähme.
Nachdem sie den hinausgeworfen hatte, hatte sie entschieden, in Zukunft auf Beziehungen aller Art zu verzichten und sich nur auf ihre Karriere zu konzentrieren. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war noch so ein Typ. Und sie war nie in Versuchung geraten, bis Ryan Monroe an ihrem Kleid hängen geblieben war. Da hatte sie sofort dieses Kribbeln im Bauch gespürt, und dabei hatte er sie kaum berührt.
Egal. Es spielte keine Rolle, wie attraktiv er war. Sie war fertig mit Männern.
Nun holte sie ein Paar weiße Socken unter den verstreuten Daunenfedern hervor und zog sie an. In der Ferne ertönte Donnergrollen, und es blitzte. Lynne dachte, dass sie Ryan nach Hause schicken musste, bevor das Gewitter richtig losging. Die Bergstraßen wurden gefährlich, wenn es heftig regnete.
Wieder sah sie Ryan in Gedanken vor sich, aber das verdrängte sie schnell. Jeder Mann, der so aussah, war eine Ablenkung, und genau das wollte sie nicht. Er musste verschwinden. Je eher, desto besser.
Aber es würde leicht sein, ihn loszuwerden. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass Männer wie Hunde waren. Wenn man ein Stöckchen warf, liefen sie hinterher.
2. KAPITEL
Ryan starrte die Frau mit der strengen Frisur und der zerknautschten Kleidung an, die aus dem Schlafzimmer kam. Auf ihrem gelben T-Shirt stand: “Wenn es im Himmel keine Schokolade gibt, will ich nicht hinein.” Diese Frau ähnelte kaum der Göttin aus der Dusche.
Abgesehen von den großen blauen Augen.
Und dem herrlichen Mund.
Dies war eher wie der erste Eindruck, den er von ihr gehabt hatte … anständig und ordentlich. Wenn er sie nicht mit eigenen Augen nackt gesehen hätte, hätte er nie geahnt, was für angenehme Überraschungen sich unter der weiten Kleidung verbargen.
Und jetzt wünschte er sich, er wüsste das nicht.
“Ich habe mir eine Cola genommen”, sagte er. “Das macht Ihnen hoffentlich nichts aus.”
“Natürlich nicht. Tatsächlich …” Es donnerte. Lynne ging zum Fenster. “Es wird bald regnen”, stellte sie fest, und Ryan wurde plötzlich klar, dass es in den letzten Minuten wesentlich dunkler geworden war. Lynne würde sich mit dem Packen beeilen müssen, wenn sie noch vor dem angekündigten Gewitter abfahren wollte.
Nun schaltete sie die Deckenlampe ein. “Ich will Sie ja nicht drängen, aber Sie sollten besser losfahren, bevor es zu regnen beginnt.”
Er erstarrte. “Wie bitte?”
“Die Straßen werden bei Regen matschig. Sie könnten stecken bleiben.”
“Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich wieder abreisen werde? Dave hat mir die Hütte für zwei Wochen überlassen. Ich bleibe.”
Sie starrte ihn an, als wäre er verrückt geworden. “Ich habe Ihnen doch erklärt, dass ich sie auf Carmens Wunsch neu ausstatte.”
“Na ja, Carmen hätte nicht so was Blödes planen sollen. Dave mochte die Hütte so, wie sie war.”
“Und er wird sie noch mehr mögen, wenn ich fertig bin.”
“Ich will Sie ja nicht beleidigen, aber offenbar sind Sie nicht bei Verstand. Wenn Dave merkt, dass seine Sachen weg sind, wird er sofort die Scheidung in die Wege leiten und Sie als die Mitschuldige nennen.” Lynne wollte den Mund öffnen, aber Ryan ließ sie nicht zu Wort kommen. “Ich bin sicher, dass Carmen es gut gemeint hat, aber sie hätte mit Dave reden sollen, bevor sie Sie engagiert hat. Es wäre das Beste, wenn Sie jetzt gehen und morgen Daves Möbel zurückbringen lassen. Sie sollten warten, bis Dave wieder da ist, bevor Sie etwas verändern.”
Lynne murmelte etwas, was nach “Stöckchen” klang. Ryan überlegte, was sie vorhaben mochte. Wollte sie ihn schlagen?
Dann setzte sie ein falsches Lächeln auf.
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