Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
ich Bescheid weiß. Die Räume könnten sicher einen neuen Anstrich gebrauchen und vielleicht auch Vorhänge oder so, aber …” Er sprach noch leiser. “Ich weiß, das ist viel verlangt, aber du darfst nicht zulassen, dass diese Frau meine Hütte in was Mädchenhaftes verwandelt. Ich zähle auf dich.”
Draußen donnerte es heftig, und sofort danach blitzte es. “Was hast du gesagt, Dave?” fragte Ryan. “Dave?”
Die Verbindung war weg.
“Verdammt.” Diese blöden Handys. Ryan wählte sofort noch mal, aber dann wurde ihm klar, dass es nicht an Daves Handy lag.
Das Telefon in der Hütte war tot.
“Was ist los?”, fragte Lynne, während sie den geretteten Slip in eine Seitentasche ihrer Jeans steckte.
“Das Telefon ist tot.”
Lynne hätte fast gestöhnt. Jetzt konnte sie Carmen nicht anrufen, um sicherzustellen, dass Dave und Ryan ihre Pläne nicht zunichte machten. “Das muss der Sturm sein. Ich fürchte, so was passiert hier oft.”
“Kein Problem. Ich habe mein Handy im Auto. Bin sofort zurück.” Er ging zur Tür.
“Die Mühe können Sie sich sparen … Es sei denn, Sie haben vor, auf einen Baum zu klettern.”
Er blieb stehen und sah sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. “Wie bitte?”
“Es ist der einzige Weg, um hier Empfang zu haben.”
“Das soll wohl ein Witz sein.”
“Ich fürchte nein. Und ich würde es Ihnen nicht raten. Sie könnten von einem Blitz getroffen werden.”
Er strich sich übers Gesicht. “Ich will nicht mal wissen, wie Sie herausgefunden haben, dass man auf einen Baum klettern muss, um telefonieren zu können.”
“Das ist wahrscheinlich auch besser. Also, was hat Dave gesagt?”
“Na ja, ich sage ja nur ungern, dass ich es gleich gewusst habe, aber Dave war wütend darüber, dass seine Möbel weg sind. Er will sie zurückhaben. Was die Renovierung angeht, ist er mit geringen Verbesserungen einverstanden … wie einem neuen Anstrich. Aber nichts zu Mädchenhaftes.”
“Mädchenhaft? Was glaubt er, das ich vorhabe? Rosa Wände, Puppen und Rüschen?” Ein Blick in Ryans Gesicht verriet ihr, dass Dave genau das dachte. Sie bemühte sich um Selbstbeherrschung. Männer!
Na ja, sie würde es Dave zeigen, und Ryan Monroe ebenfalls. Ihre Pläne für diese Hütte waren verdammt gut, und der Auftrag war ihr zu wichtig, als dass sie ihn sich hätte entgehen lassen. Dies war ihr erster Schritt, um sich aus den Einschränkungen ihres Jobs in der Designfirma in Boston befreien zu können. Da in dieser Gegend zurzeit viel gebaut wurde, gab es genügend mögliche Kunden, um ein eigenes Geschäft zu eröffnen.
Die beste Werbung kam von zufriedenen Kunden, und Lynne hatte die Absicht, diesen Auftrag zu nutzen, um sich ihre Träume zu erfüllen. Sie wollte ihre eigene Firma, um aus der Stadt herauszukommen, weg von dem Lärm, dem Verkehr und der Umweltverschmutzung. Und von Typen wie Ryan Monroe. Sie hätte jederzeit einen Schweinezüchter vorgezogen.
Deshalb würde sie auf keinen Fall abreisen. Wenn Ryan sich weigerte zu gehen, würde sie ihn mit dem Elchkopf schlagen. Tatsächlich …
“Na ja, ich sollte mich auf den Weg machen, bevor das Wetter noch schlechter wird”, sagte er.
Lynnes Zorn schwand dahin. “Was?”
Ein neuer Blitz erhellte den Raum, gefolgt von so lautem Donner, dass die Fensterscheiben zitterten. “Ich bin an mehreren Gasthöfen vorbeigekommen.”
“Oh.” Lynne war erleichtert. Offenbar würde er ihr keine weiteren Probleme bereiten. Er hatte seine Botschaft ausgerichtet, und nun ging er. Dave hatte nicht gewollt, dass er sie hinauswarf. Sie hatte gewonnen und er verloren. Sie widerstand dem Drang, ihm die Zunge hinauszustrecken.
Andererseits tat er ihr jetzt ein bisschen leid, vor allem da er seine Niederlage so leicht akzeptierte. “Ich würde das
Shady Tree Inn
vorschlagen. Es ist klein, aber gut geführt, und das Frühstück ist toll.”
“Danke.” Ryan griff nach seinem Laptop.
Aus irgendeinem Grund fühlte Lynne sich plötzlich schuldig. Verdammt, schon als Kind war das immer so gewesen, wenn sie ihren Bruder beim Monopoly geschlagen hatte. Dabei brauchte sie wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben.
Und doch war es so.
Vielleicht weil Ryan mehrere Stunden gefahren war und nun gleich wieder weg musste. Weil er erst einen Teil des Wegs hinter sich haben würde, wenn der Regen richtig losging. Weil gerade das jährliche Herbstfestival stattfand und wahrscheinlich weder im
Shady Tree Inn
noch sonst wo in der
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