Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
lieber den Pudding?”
“Ich denke, ich halte mich an Erdnussbutter.”
“Du solltest es zumindest probieren. Das ist alles viel besser als es klingt.”
Ryan musterte die Plastikcontainer auf dem Tresen. “Keine Limabohnen?”
“Keine einzige.”
“Dann schadet es wohl nichts, wenn ich ein bisschen davon probiere.”
“Okay. Und keine Sorge, falls du die Würstchen nicht magst, frisst Waldo sie. Er liebt die Dinger.”
“Darauf wette ich. Ich hoffe bloß, dass meine Freunde nichts davon erfahren, dass ich mir meine Mahlzeiten mit einem Tier geteilt habe.”
“Dein Geheimnis ist bei mir sicher.” Sie zwinkerte ihm zu, und prompt war er wieder erregt.
Lynne trank einen Schluck Merlot und beobachtete, wie Ryan seine Wurst mit Waldo teilte. Waldo fing an, sein Stück zu waschen, und Ryan schmunzelte. Die beiden kamen großartig miteinander aus.
Nun drehte Ryan sich zu ihr um und lächelte. Ihr stockte der Atem. Das Licht des Kaminfeuers betonte seine attraktiven Züge und sein dunkles Haar. Eine einzelne Locke fiel ihm in die Stirn, und am liebsten hätte Lynne sie zurückgestrichen. Ryan hatte außerdem Lachfältchen, und seine Lippen waren perfekt. Lynne hatte den ganzen Nachmittag sehr genossen. Ryan war der attraktivste, intelligenteste und amüsanteste Mann, den sie seit langer Zeit getroffen hatte.
Nein, überhaupt jemals.
Carmen hatte am Telefon angedeutet, dass sie Ryan und Lynne verkuppeln wollte. Dabei mussten doch haufenweise Frauen diesen Mann toll finden. Warum war er dann zu haben? Oder war er es gar nicht?
“Waldo ist sehr unterhaltsam”, meinte Ryan. “Er ist wirklich …”
“Hast du eine Freundin?”
Lynne war sofort entsetzt über sich selbst. Es konnte doch nicht wahr sein, dass sie das gefragt hatte. Aber sie hatte. Warum konnte sie jetzt nicht wie im Gesichtssaal aufspringen und darum bitten, dass ihre letzte Äußerung aus dem Protokoll gestrichen wurde?
“Nein. Was ist mit dir?”
“Ich habe auch keine Freundin.”
Ryan grinste. “Ich meinte einen Freund.”
“Auch nicht. Den letzten habe ich zum Teufel geschickt und bisher nicht ersetzt.”
“Wieso nicht?”
“Weil meine Erfahrung gezeigt hat, dass Männer mehr Ärger machen, als sie wert sind.”
“Ich meinte, warum du dich von ihm getrennt hast.”
“Oh.” Sie zuckte mit den Schultern. “Wir hatten starke Meinungsverschiedenheiten, was Treue angeht. Ich halte sie für unbedingt erforderlich. Er fand das nicht.”
Ryan lachte ohne Humor. “Das klingt nach meiner letzten Freundin. Sie ist nach Chicago gezogen und war der Ansicht, dass Untreue nicht zählt, wenn sie in einem anderen Bundesstaat stattfindet. Unglücklicherweise ist mir das erst klar geworden, als ich sie besucht habe und den Slip eines anderen Mannes unter ihrem Bett fand. Das hat mich endgültig von Beziehungen auf große Distanz geheilt.”
“Schrecklich. Und du bist sicher, dass es nicht dein Slip war?”
“Ja. Es war ein Slip. Ich trage nur Boxershorts.”
Unwillkürlich sah Lynne ihn vor sich, mit nassen Boxershorts und sonst nichts. Es verblüffte sie, dass eine Frau so dumm sein konnte, diesen Mann zu betrügen. Sie legte eine Hand auf seine Schulter.
“Es tut mir leid, Ryan. Ich verstehe genau, was du empfindest. Mein Ex hatte ebenfalls neumodische Ansichten übers Fremdgehen.”
“Das klingt, als wären die beiden einander sehr ähnlich.”
“Ja. Vielleicht sollte man sie einander vorstellen.” Lynne ignorierte die kleine Stimme in ihrem Kopf, die jubelte: Er ist zu haben! Er ist zu haben!
Sie sahen sich lange in die Augen, und plötzlich schien es in der Hütte stickig zu werden. Lynne war klar, dass sie aufstehen und diesen Zauber durchbrechen musste, weil sie sich sonst gleich küssen würden. Und das würde zu allen möglichen Problemen führen, denn wenn sie sich noch mal küssten, würden sie nicht mehr aufhören können.
Sie zwang sich, sich abzuwenden, und stellte die leeren Teller aufeinander. Ryan stand auf, und sie machten zusammen sauber. Aber aus irgendeinem Grund herrschte jetzt eine gewisse Anspannung zwischen ihnen. Lynne sah, dass Ryan das Gesicht verzog, und fragte sich, was er denken mochte.
Als sie fertig waren, steckte er die Hände in die Taschen. “Ich würde gern den Rest des Nachmittags ein paar Ideen für Dracmeyers Haus festhalten.”
“Und ich will im Schlafzimmer weiter streichen. Dabei werde ich die Spüle brauchen, aber ich versuche, dich nicht zu stören.”
“Danke.”
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