Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Aber ich wette, dass diese tolle Brünette Ihnen helfen könnte, sie zu vergessen.”
Eine ganze Serie von Bildern ging Ryan durch den Kopf. Lynne in den Duschvorhang eingewickelt, wie sie ihn mit einem pinkfarbenen Rasierapparat bedroht hatte. Lynne, wie sie über das verbrannte Essen gelacht hatte. Lynne, wie sie nackt im Bett gelegen und seinen Namen geseufzt hatte, wie ihr Körper nach dem Liebesspiel geglänzt hatte.
“Wenn ich glauben könnte, dass diese Frau mir auch nur zwei Minuten lang helfen könnte zu vergessen, würde ich es versuchen.”
“Na ja, dann habe ich eine Neuigkeit für Sie, Kumpel. Wenn nicht mal diese Frau Sie von der anderen ablenken kann, sind Sie verloren.”
Ryan nickte. Ja, das war er. Es gab nur eine Frau, die er wollte, und das war nicht die an der Bar. Jetzt musste er sich darüber klar werden, was er deswegen unternehmen wollte. Eins war jedenfalls sicher: Er musste etwas tun, denn der Gedanke, Lynne nie wieder zu sehen, sie nie mehr zu berühren oder mit ihr zu lachen, war einfach unerträglich.
Das heiterte Ryan ein bisschen auf, obwohl es ja noch kein Plan war, und er bestellte ein Bier. Killer schnitt eine Grimasse und verlangte einen weiteren Whisky. Als die Drinks kamen, stellte Ryan fest, dass er sich sehr konzentrieren musste, um das Glas halten zu können.
“Ich habe heute mit Lynne Mittag gegessen.” Killer nahm sich eine Hand voll Brezel.
Ryan erstarrte. “Was?”
“Lynne und ich haben zusammen gegessen. Im Palm. Absolut tolles Essen.”
Ryan stellte sein Bier wieder weg. Inzwischen sah er Killer nur noch unscharf. “Lynne? Meine Lynne? Ich meine … Lynne Waterford?”
“Genau die.” Killer stieß Ryan mit dem Ellbogen an. “Also, das ist wirklich eine tolle Frau. Diese Kurven und die großen blauen Augen. Da würde ein Mann gern mal zupacken.”
Diese Worte trafen Ryan, als hätte man ihm einen Eimer Eiswasser über den Kopf gegossen. Er stand auf und sah Killer böse an. “Und haben Sie es getan?”
“Was?”
“Zugepackt?”
Killer hob die Augenbrauen. “Ich bin kein Typ, der hinterher darüber redet.”
Ryan schnaubte vor Wut. “Das sollten Sie sich auf der Stelle anders überlegen, sonst setzen wir dieses Gespräch draußen fort.”
“Setzen Sie sich bloß hin, bevor Sie umfallen.”
Ryan musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. “Ich stehe lieber. Was zur Hölle geht zwischen Ihnen und Lynne vor?”
Killer aß eine Brezel und betrachtete Ryan voller Interesse. “Gar nichts. Ich ziehe Sie bloß auf.”
Ryan entspannte sich. “Also haben Sie nie …”
“Sind Sie verrückt? Lynne ist ein Kumpel. Kumpel rührt man nicht an. Außerdem ähnelt sie meiner Schwester, und da will ein Mann auch nicht gerade zugreifen. Aber ich erkenne, dass sie anderen Männern sehr gefallen kann … Ihnen zum Beispiel.”
“Vielleicht.”
Killer musterte Ryan weiter. “Dann sollten Sie wissen, dass ich Sie verprügeln werde, wenn Sie Lynne wehtun.”
“Und ich werde Sie verprügeln, wenn Sie sie anrühren.”
Sie sahen sich eine volle Minute lang an. Dann nickte Killer. “Ich schätze, wir verstehen uns. Aber Sie sollten endlich was unternehmen. Beim Essen habe ich bemerkt, wie interessiert einige Kerle Lynne angesehen haben.” Er reichte Ryan das Bierglas. “Trinken Sie. Wir sind noch nicht mal annähernd genügend besoffen.”
Ryan nahm das Glas und trank die Hälfte in einem Zug. Killer wechselte nun das Thema und redete von Grundstücken, die er eventuell kaufen wollte. Schließlich entschuldigte sich Ryan, um auf die Toilette zu gehen. Als er noch mal zurückblickte, stellte er fest, dass Killer äußerst zufrieden wirkte. Eine Warnglocke ertönte in Ryans benebeltem Gehirn. Offensichtlich hatte Killer etwas vor.
Aber was?
Am Montagnachmittag starrte Ryan aus dem Fenster seines Büros. Er hatte den ganzen Tag darauf gewartet, von Dracmeyer zu hören. Die Anspannung brachte ihn um. So viel hing von der Entscheidung des exzentrischen Autors ab … Ryans Träume für das Kunstzentrum, die Partnerschaft im Architektenbüro, seine Karriere, seine Zukunft. Er drehte sich wieder um und sah das Telefon hitzig an. Klingele, verdammt!
Wie aufs Stichwort klingelte es, und fast wäre Ryans Herz stehen geblieben. Er nahm den Hörer ab und hörte die Stimme seiner Sekretärin. “Mr Dracmeyer ist auf Leitung zwei.”
“Danke, Susan.” Ryan setzte sich, atmete tief ein und drückte auf den Knopf.
Zwei Tage später fühlte Ryan sich immer
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