Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
aus deinem Loch herauskommst und einem neuen Mann eine Chance gibst.” Carmen sah sie scharf an. “Und selbst wenn eine richtige Beziehung nicht möglich ist – was ich übrigens bezweifele –, wieso genießt du dann nicht einfach den Sex?” Wie viele Männer gibt es schon, die du mit fünfzehntausendvierhundertsechsunddreißig beurteilen würdest?”
“Aber das ist ja das Problem. Die eine Nacht hat genügt, um zu beweisen, dass es mit ihm für mich nicht einfach nur Sex sein könnte.”
“Vielleicht wäre es das für ihn ebenfalls nicht.”
Lynne blieb stehen. “Er will genauso wenig eine Beziehung wie ich. Und selbst wenn ich mir einreden könnte, dass es nichts weiter als Sex wäre, was glaubst du, wie lange es dauern würde, bis er genug von mir hätte und mich mit nichts weiter als heißen Erinnerungen und einem gebrochenen Herzen zurücklassen würde? Eine Woche? Einen Monat?”
“Fünfzig Jahre?”, meinte Carmen leise.
Lynne presste die Finger auf ihre schmerzenden Schläfen. “Hör auf. Du bist frisch verheiratet, und deshalb glaubst du, alle wären dazu bestimmt zu heiraten.”
“Nein. Doch manche Leute sind es schon.”
“Vielleicht. Aber Ryan und ich sind es nicht.”
“Wenn du das sagst.”
“Ich weiß es.”
Doch deshalb tat es nicht weniger weh.
Ryan saß am Freitagabend an seinem Schreibtisch und rieb sich die müden Augen. Der Kurierdienst hatte gerade die Zeichnungen für Leyton Dracmeyers Haus abgeholt. Der Autor würde sie morgen bekommen. Nun konnte Ryan nur noch warten – und hoffen, dass Dracmeyer ihm grünes Licht geben würde.
Ryan drehte seinen Stuhl zum Fenster herum und blickte nach draußen. In dieser Gegend gab es viele teure Läden, Restaurants und Clubs, und am Freitagabend schienen sämtliche Bewohner Bostons das Nachtleben zu genießen. Einer seiner Kollegen hatte Ryan eingeladen, sich ihm und ein paar anderen Männern zum Essen und für eine Tour durch die Clubs anzuschließen. Ryan hatte abgelehnt. Schon der Gedanke an Singlebars bereitete ihm Kopfschmerzen. Ihm lag nichts daran, Frauen zu treffen. Und das war allein Lynnes Schuld.
Er strich sich übers Gesicht und versuchte wieder einmal, die Gedanken an Lynne zu verdrängen. Verdammt, sein Projekt war abgeschlossen. Er hätte seinen Kollegen Gesellschaft leisten und dann eine gut aussehende Frau abschleppen sollen. Stattdessen saß er in seinem Büro und sah immer nur eine lachende Frau mit lockigen Haaren und blauen Augen vor sich, gegen die jede andere verblasste.
Nachdem er die Hütte verlassen hatte, hatte er zuerst Daves Sachen gerettet und in ein Lager in der Stadt bringen lassen. Dort konnte Dave sie durchsehen, sobald er zurück war. Danach hatte er an Dracmeyers Haus gearbeitet, bis die Pläne perfekt gewesen waren. Ryan dachte nun mit Stolz daran, dass dies sein bisher bester Entwurf war.
Und jede einzelne Linie davon hatte mit Lynne zu tun.
Ryan hatte Dutzende von Einzelheiten berücksichtigt, die er von ihr erfahren hatte. Sobald er wieder in der Stadt gewesen war, hatte er im Internet recherchiert, aber nichts über Dracmeyer finden können, was er von Lynne nicht bereits erfahren hatte. Tatsächlich hatte er eine Menge, das er von ihr wusste, im Internet nicht entdeckt. Falls Dracmeyer die Pläne akzeptierte, war das zum größten Teil Lynne zu verdanken.
Ryan ermahnte sich, dass er einfach aufhören musste, an sie zu denken. Aber wie? Er hatte heute Mittag mit Dave gegessen und wusste, dass Carmen und er abends zur Hütte fahren würden. Offenbar war Lynne mit der Renovierung fertig. Ryan hatte Dave den Schlüssel zu dem Lagerraum gegeben und seinem Freund versichert, Lynne hätte bestimmt gute Arbeit geleistet und kein Jungmädchenzimmer aus der Hütte gemacht. Dave hatte Ryan ein bisschen aufgezogen wegen ihr, aber Ryan hatte das Thema gewechselt, und danach hatte Dave Lynne nicht wieder erwähnt.
Allerdings brauchte Ryan überhaupt niemanden, der ihn an sie erinnerte. Jetzt fiel sein Blick auf einige Frauen, die gerade die Straße überquerten. Sie waren jung und attraktiv, und Ryan fragte sich, ob Lynne wohl heute mit Freundinnen ausgehen würde.
Oder mit einem anderen Mann.
Er sprang auf. Die Vorstellung, dass ein anderer Mann Lynne berühren könnte, weckte wilde Eifersucht in ihm. Verdammt, es musste doch eine Möglichkeit geben, sie aus dem Kopf zu bekommen. Er war jung, Single, und hatte gerade ein wichtiges Projekt beendet. Jetzt sollte er feiern gehen. Irgendwo hatte
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