Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
kühl.
“Ich habe mir gerade als Kapitalanlage ein Haus gekauft. Vom baulichen Standpunkt her ist es in ausgezeichneter Verfassung, aber die Einrichtung ist eine Katastrophe. So wie es ist, habe ich keine Hoffnung, es zu vermieten.”
“Da kann doch nicht mehr nötig sein als frische Farbe und ein neuer Teppichboden. Warum willst du es vollkommen einrichten?”
“Weil es an einem See liegt und ich es außerhalb der Saison vielleicht selbst nutzen will.”
Lynne starrte ihn an. “Es gibt Hunderte von guten Innenarchitekten in Boston. Warum ich?”
“Wie ich schon sagte, haben Dave und Carmen dich sehr empfohlen.”
Sie hob das Kinn. “Ich weiß das Angebot zu schätzen, aber ich fürchte …”
“Es ist bloß ein paar Meilen von Daves und Carmens Hütte entfernt”, unterbrach Ryan sie. “Wenn du dort in der Gegend noch ein Haus einrichtest, könnte das deine Karriere als freiberufliche Innenarchitektin schnell in Gang bringen.”
Das interessierte Lynne nun doch. “Ich verstehe. Und wann soll die Arbeit beginnen?”
“Sobald wie möglich.”
“Und das Budget?”
“Das ist flexibel.” Er sah auf die Uhr. “Es ist erst fünf. Wie wäre es, wenn ich dich hinfahren würde, damit du es dir ansehen kannst? Dann kannst du entscheiden, ob du den Job möchtest oder nicht.”
Sie zögerte ein paar Sekunden. “Ich muss aber noch ein paar Anrufe erledigen.”
“Kein Problem. Während du telefonierst, besorge ich uns Sandwiches und etwas zu trinken. Was hältst du davon?”
Sie lächelte ein bisschen. “Ich schätze, es kann nichts schaden, es sich mal anzusehen.”
Das erleichterte Ryan. “Großartig. Was für ein Sandwich möchtest du? Nein … lass mich raten. Erdnussbutter.”
Sie lachte. “Tatsächlich ziehe ich Truthahn und Schweizer Käse vor, auf Roggenbrot, mit Salat, Tomate und wenig Mayonnaise.”
“Verstanden.” Er durchquerte den Raum. “Bis gleich.” Er verließ ihr Büro und schloss die Tür hinter sich.
Lynne sank in ihren Ledersessel. Ihr Puls raste. Eine Vielzahl von äußerst heftigen Gefühlen durchströmte sie.
Sie wusste, dass sie sich über die Chance hätte freuen sollen, einen Job zu übernehmen, der ihre freiberufliche Karriere fördern würde. Und das war auch so, aber es war gar nichts im Vergleich zu der Aussicht, einen ganzen Abend in Ryans Gesellschaft zu verbringen.
Es hatte sie enttäuscht, als sie gehört hatte, dass er bloß aus geschäftlichen Gründen zu ihr gekommen war, aber dadurch hatte er doch eine kleine Hoffnung in ihr geweckt, die sie nicht wieder loswurde. Schließlich hätte Ryan jeden Innenarchitekten in dieser Stadt wählen können. Aber er hatte sie ausgesucht. Und obwohl es verrückt war zu hoffen, dass er genauso viel für sie empfand wie umgekehrt, konnte es doch sein …
Ihr Verstand sagte ihr, dass sie aufhören sollte, so dumm zu sein.
Ihr Herz befahl ihrem Verstand, still zu sein.
10. KAPITEL
Lynne saß in Ryans Wagen, lauschte der Jazzmusik aus dem CD-Player und betrachtete die Landschaft, die immer ländlicher wurde. Obwohl sie sehr nervös war, gelang es ihr doch, äußerlich ruhig zu bleiben und sich mit Ryan zu unterhalten. Sie hatten über den Verkehr gesprochen, über die Red Sox und alle neuen Gebäude der Stadt. Dann hatte Ryan die Impressionisten-Ausstellung erwähnt, und sie hatten eine lebhafte Debatte über ihre Lieblingsmaler begonnen. Allmählich hatte die Anspannung zwischen ihnen nachgelassen. Schließlich hatten sie auch noch eine gemeinsame Vorliebe für Abbott und Costello entdeckt, und sie befanden sich mitten in einer Nachahmung eines der Sketche der beiden Komiker, als Ryan von der Hauptstraße abbog.
“Ist dein Haus direkt am See?”, fragte Lynne.
“Ja. Es gibt auch einen Bootssteg und ein Bootshaus.”
“Das klingt wundervoll. Genau der richtige Ort, um sich zu entspannen. Du wirst bestimmt kein Problem haben, es zu vermieten.”
“Ich hoffe wirklich, dass es viel genutzt werden wird”, erwiderte Ryan.
Er fuhr noch ein paar Minuten weiter, während es langsam dunkel wurde, dann parkte er in einer kleinen Lichtung. “Die Hütte ist ungefähr hundert Meter entfernt, hinter den Bäumen da.”
Lynne sah rote und orangefarbene Blätter, die sich auf der Oberfläche des Sees spiegelten. Ryan kam um den Wagen herum, um ihr die Tür zu öffnen, dann reichte er ihr die Hand. Als ihre Finger sich berührten, versuchte Lynne das Prickeln in ihrem Arm zu ignorieren.
Statt sie loszulassen hielt er
Weitere Kostenlose Bücher