Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
hatte.
Direkt unter Daves Elchkopf, den Lynne nun doch behalten hatte, weil er dem Raum etwas Rustikales verlieh, standen ein bequemer Sessel und ein dazu passendes Sofa.
Lynnes Blick fiel auf den glänzenden Holzfußboden, aber sie vermied es, zum Kamin hinüberzusehen, wo das Bärenfell lag und sie schmerzlich an die Nacht mit Ryan erinnerte.
Nicht dass sie etwas gebraucht hätte, das sie daran erinnerte. Seine Haut, sein Geschmack, sein Duft …, das war alles so tief in ihr verwurzelt, dass sie es wohl nie wieder würde loswerden können. Sie hatte es wirklich versucht, indem sie bis zur völligen Erschöpfung gearbeitet hatte, aber trotzdem war Ryan ihr nicht aus dem Kopf gegangen. Tagsüber dachte sie ständig an ihn, und nachts träumte sie von ihm.
“Lynne, das ist wunderschön”, riss Carmen sie nun aus ihren Gedanken. Ihre Augen glänzten. “Ich wusste, dass du großartige Arbeit leisten würdest. Sogar in der Highschool hattest du schon einen tollen Geschmack, aber trotzdem hätte ich mir nie träumen lassen, dass Daves schreckliche Hütte so toll aussehen könnte.” Sie kam zu Lynne und umarmte sie. “Das Schlafzimmer, das Bad, alles ist absolut perfekt.”
“Ich bin froh, dass du zufrieden bist.”
“Ich kann es gar nicht erwarten, es Dave zu zeigen. Morgen will ich nach der Arbeit mit ihm herkommen, und dann verbringen wir das Wochenende hier.” Sie zwinkerte Lynne zu. “Vor allem will ich das Bärenfell ausprobieren.”
Lynne zwang sich zu lächeln. “Klingt aufregend.”
Carmen hob eine Augenbraue. “Ja. Aber wir haben seit meiner Rückkehr über nichts anderes als die Hütte gesprochen. Jetzt erzähl mir mal, wie du dich mit Ryan vertragen hast.”
Lynne biss sich auf die Lippe, weil ihr da einige Einzelheiten einfielen. “Gut.”
“Das ist alles? Du warst mehrere Tage allein mit einem so attraktiven Mann, nachdem es schon während meiner Hochzeit heftig zwischen euch gefunkt hat, und mehr hast du nicht zu sagen?” Carmen zog sie zum Sofa. “Jetzt wirst du mir alles berichten.”
“Da gibt es nichts zu berichten.”
Carmen schnaubte und musterte Lynne dann so aufmerksam, dass sie rot wurde. “Ich spüre doch, dass etwas geschehen ist. Entweder hast du ihn gehasst oder wahnsinnig gemocht. Und ich glaube, ich weiß, was von beidem es war.”
Lynne war frustriert. “Ich habe ihn nicht gehasst. Er war … nett. Sehr attraktiv. Und total falsch für mich.”
“Warum sagst du das?”
“Weil ich keine Beziehungen mehr haben will. Vor allem nicht mit Männern wie ihm.”
“Ach ja? Gut aussehenden, finanziell abgesicherten Männern?” Bevor Lynne etwas erwidern konnte, fuhr Carmen fort. “Vielleicht willst du deshalb keine Beziehungen mehr, weil du bisher nie den richtigen Mann getroffen hast.”
“Ryan Monroe ist ganz bestimmt nicht der Richtige für mich.” Aber noch während Lynne das aussprach, befürchtete sie schon, dass es ein Irrtum war.
“Und das weißt du, weil …”
“Er fährt ein schickes Auto, trägt Anzug und Krawatte und teure italienische Schuhe.”
“Er ist ein Schatz.” Carmen kniff die Augen zusammen, und Lynne merkte zu ihrem Entsetzen, dass sie knallrot wurde. Daraufhin riss Carmen die Augen weit auf. “Du meine Güte, du hast mit ihm geschlafen.”
Lynne dachte daran, das zu leugnen, fand es aber sinnlos. Carmen kannte sie zu gut, und ihr gerötetes Gesicht verriet sie sowieso. Also seufzte sie. “Tatsächlich haben wir wenig geschlafen.”
“Ich wusste es! Ich wusste, dass ihr zwei euch verstehen würdet. Sobald ich euch auf der Hochzeit zusammen sah, sagte ich zu Dave …”
“Moment. Das hast du falsch verstanden. Wir hatten eine gemeinsame Nacht, und das war’s.”
“Wieso? War er so unmöglich im Bett?”
Lynne hätte über diese Frage gelacht, wenn sie dazu fähig gewesen wäre. “Nein. Er war unglaublich toll.”
“Ja? Auf einer Skala von ein bis zehn war er …”
“Fünfzehn …” Als Carmen Stielaugen machte, fuhr Lynne fort: “Fünfzehntausendvierhundertsechsunddreißig.”
“Und du hast ihn gehen lassen?”
Lynne sprang auf. “Was hätte es für einen Sinn weiterzumachen, wenn nichts dabei herauskommen kann? Ich will aufs Land ziehen, er liebt die Großstadt. Keiner von uns will eine Beziehung auf große Distanz. Ich will überhaupt keine Beziehung. Ich will mich auf meine Karriere konzentrieren.”
“Das ist genau das, was du in den letzten anderthalb Jahren getan hast. Vielleicht ist es Zeit, dass du
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