Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
gehorsam.
Sie wäre zwar auch gern nach oben gegangen und ins Bett verschwunden, doch er war so darauf erpicht, den Hausmann zu spielen, dass sie fürchtete, er würde emotionalen Schaden erleiden, wenn sie jetzt sein Essen ablehnte.
“Weißt du eigentlich, dass dein Herd nicht funktioniert?”, fragte er, als er die Box in die Mikrowelle stellte.
Woher sollte sie das wissen? “Nein.”
“Deshalb gibt es auch nichts Richtiges zu essen. Ich habe den Reparaturservice angerufen, aber …”
“Sonntags?” Sogar sie wusste, dass solche Firmen am Wochenende nicht arbeiteten.
“Sie haben damit geworben, dass sie immer erreichbar sind.” Grimmig runzelte Jack die Stirn. “Was leider Quatsch ist. Sie meinten, vor Dienstag könnten sie niemanden vorbeischicken – frühestens!”
“Dann essen wir eben für ein paar Tage Fastfood oder Tiefkühlgerichte. Kein Problem.”
“Aber ich habe dir selbst gekochtes Essen versprochen.”
Er sah tatsächlich niedergeschlagen aus. Und Melinda verspürte den unerklärlichen und völlig unpassenden Wunsch, Jack in den Arm zu nehmen und ihn zu trösten.
Die Mikrowelle klingelte.
In dem verzweifelten Versuch, ihre Gedanken auf weniger gefährliche Bahnen zu lenken, griff Melinda nach ihrer Handtasche. “Ich gebe dir das Geld für die Lebensmittel wieder.” Sie zog ihr Scheckheft heraus. “Zweihundertneununddreißig siebzehn, richtig? Da hast du ja eine Menge Essen eingekauft.”
Jack zuckte mit den Schultern und zog den Deckel von dem Fertiggericht. Wenn man das als Essen bezeichnen konnte … Er schaute auf die geometrisch geformten Kleckse in der Schachtel. Da war er sich nicht so sicher. Vielleicht sah es auf einem richtigen Teller ein bisschen besser aus?
Irgendwann auf seinen Wanderungen durch die Gänge des Supermarktes war ihm eingefallen, dass er überhaupt nichts übers Kochen wusste. Daher hätte er fast den Herd geküsst, als dieser sich weigerte, seinen Dienst zu tun. Erleichtert war er noch einmal zum Supermarkt gefahren und hatte sich mit Fertiggerichten eingedeckt.
Er entschied, dass die blubbernden Kleckse noch weniger nach richtigem Essen aussehen würden, wenn sie auf einem Porzellanteller lagen, und stellte einfach die Packung auf den Tisch. “Abgesehen vom Auffüllen deiner Speisekammer habe ich heute auch nicht viel geschafft”, meinte er und wechselte das Thema, da er ein “Guten Appetit” nicht über die Lippen bekam.
Was das Saubermachen anging, hätte eine ganze Armee von erfahrenen Reinigungskräften anrücken müssen. Normales Wischen und Saugen waren noch lange nicht in Sicht.
Die Zimmer sahen zum Teil so aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Und der Garten … Es schauderte Jack. Der Rasen musste schon wieder gemäht werden, die Büsche und Sträucher glichen einem kleinen Regenwald, und der Pool war nur zu zwei Dritteln gefüllt – mit grünlichem Sumpfwasser.
‘Ja, Halloran, das hier ist eine einzige Katastrophe’, dachte er. Aber während der nächsten sechs Monate ist es
deine
Katastrophe.
“Das hat alles keine Eile”, meinte Melinda hastig und räusperte sich dann. “Dann wirst du wohl auch keine Wäsche gewaschen haben?”, fragte sie vorsichtig und klang dabei ziemlich bedrückt.
“Doch, eine Maschine habe ich durchlaufen lassen”, gab er widerwillig zu.
“Das ist ja wunderbar.”
Jack starrte sie an. Trotz der dicken Brille und des sackartigen Kleides konnte man Melindas Schönheit jetzt erkennen. Ihr strahlendes Lächeln erhellte den ganzen Raum. Und ihre grünen Augen funkelten.
Was ihn natürlich wieder an ihren verführerischen Rücken und den atemberaubenden Hochzeitskuss erinnerte. Nur der Gedanke daran, was er mit ihrer Wäsche angestellt hatte, hielt ihn davon ab, Melinda an sich zu ziehen und erneut zu küssen.
“Nun, es ist vielleicht nicht ganz so wunderbar, wie du denkst. Es gab da ein kleines Problem.”
“Oje. Ist die Waschmaschine auch kaputt?”
“Nein, sie funktioniert ausgezeichnet. Die Sachen sind sauber und trocken.”
Sei ein Mann, Halloran! Beichte!
“Sie sind nur … rosa. Ich habe eine ganze Ladung deiner Sachen rosa gefärbt.” Jack wappnete sich. Gleich würde sie explodieren. Er überlegte, ob sie ihn wegen unzulänglicher Haushaltsführung verklagen konnte.
Melinda streckte die Hand aus und berührte seinen Unterarm. Wie ein elektrischer Schlag durchzuckte es Jack bei dieser Berührung. “Es ist mir egal, welche Farbe die Sachen haben”, meinte sie leise, und er
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