Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
geriet noch mehr unter Spannung. “Danke.”
“Gern geschehen.” Jack schluckte und versuchte, nicht an die winzigen Seidenteile zu denken. Und daran, wie Melinda in ihnen aussah.
Oder ohne sie.
Nachdem sie Jacks Arm losgelassen hatte, der weiterhin Phantomfunken direkt in bestimmte geschlechtsspezifische Regionen sandte, stieß Melinda ihre Gabel in den bräunlichen Klecks in der Mitte der Essenspackung. “Ich habe mich übrigens wegen der Krankenversicherung erkundigt und kann die Formulare morgen abholen.”
Jack ließ sich auf dem Stuhl gegenüber von Melinda nieder. Er würde sein gesamtes Aktienpaket verwetten, dass es nirgends eine Frau gab, die nicht ausflippen würde, wenn ein Vollidiot ihre Unterwäsche verfärbte. Doch andererseits hätte er sich auch nicht vorstellen können, dass eine Frau einfach ihr schokoladenfarbenes Haar über die Schulter werfen und ein undefinierbares, quadratisches Essen mit offenkundiger Freude verputzen könnte.
Melinda Burke war anders als alle anderen Frauen, die er je gehabt hatte. Und sie hatte ihn geheiratet. Aus geschäftlichen Gründen. Nicht wegen der Erotik. Die schien nur ihn zu interessieren.
“Dr. Bowen hat morgen an der Uni ein Meeting”, erklärte Melinda und fuhr mit der Zunge über die Zacken ihrer Gabel.
Jacks Kehle wurde trocken. Ein anderer Teil seines Körpers, ein Teil, der sehr viel weiter südlich von seiner Kehle gelegen war, – wurde hart.
“Wenn du so gegen elf Uhr am Krankenhaus sein kannst, dann können wir schnell zur Bank gehen, damit ich dir eine Kontovollmacht erteilen kann und du all die Sachen, die wir brauchen, abbuchen lassen kannst.”
Was für eine Frau! Fantastisch aussehend, gelassen und großzügig.
Wenn er jemals seine Meinung über die Liebe ändern sollte, dann würde er sich eine Frau wie Melinda suchen, um sich zu verlieben. Die Vernunft holte ihn wieder ein, als er daran dachte, wie lange seine Schwester schon an gebrochenem Herzen litt. Liebe war zu schmerzhaft. Während der nächsten sechs Monate würde er den Hausmann spielen. Aber ohne gefühlsmäßige Bindungen. Und ohne Sex.
Doch das ist ja noch nicht endgültig, erinnerte Jack sich. Es gab keinen Grund, warum er dieses Thema nicht irgendwann erneut aufs Tapet bringen sollte. Wenn erst einmal der Herd wieder funktionierte, wäre es einfach, darauf hinzuarbeiten.
Melinda würde nach Hause kommen, er hätte das Essen fertig, würde vielleicht eine Flasche Wein öffnen. Sie würden reden, während sie aßen, sich kennenlernen …
“Nur …” Eine kleine Falte erschien auf Melindas Stirn. “Bleib nicht meinetwegen auf, okay?”
Jack nickte widerstrebend und ermahnte sich, das zu akzeptieren. Seine Ausbildung hatte ihn gelehrt, dass es mehr als einen Weg zum Ziel gab. Er würde sich einfach einen anderen Plan ausdenken. “Okay.”
Sie schaute nicht einmal auf.
“Dann gute Nacht.”
“Gute Nacht, Jack.”
Während der nächsten zehn Tage schlichen Melinda und Jack umeinander herum.
Der Handwerker – ein Typ namens Lenny – kam erst am Donnerstag. Fünfzehn teure Minuten später ging er wieder und erklärte, er müsse ein Teil bestellen, könne aber nicht sagen, wie lange es dauern würde, bis es geliefert wurde. Jack war nicht einmal überzeugt, dass der verdammte Herd dann funktionieren würde.
Sherry versorgte ihn mit einer Liste von guten Restaurants, die auch Essen lieferten, und Tess – das eine Mal, als er sie erwischte – blieb nur lange genug am Telefon, um ihm Ernährungstipps zu geben. Als er sie fragte, wie es ihr gehe, legte sie auf.
Er nahm sich Tess’ Ratschläge zu Herzen und kaufe Salate mit gegrilltem Huhn und Käse ein und bestellte Pizzas mit merkwürdigen Gourmet-Belägen.
Melinda konnte wieder in sauberer, wenn auch zerknitterter Bettwäsche schlafen und ihre eigenen Sachen tragen – meistens hatten sie sogar die ursprüngliche Farbe – während Jack sich in die neuesten Änderungen in der Steuergesetzgebung vertiefte. Ihre Gespräche beschränkten sich auf das Nötigste.
Zehn Tage waren sie jetzt verheiratet, und alles lief bestens. Beide wussten, sie sollten glücklich sein. Beide würden auch, hätte man sie gefragt, darauf bestehen, dass dem so war.
Doch beide waren sie Lügner. Sie waren nicht glücklich. Aus Gründen, die keiner von ihnen sich erklären konnte, fühlten sie sich miserabel.
Und keiner von beiden wusste, was er dagegen tun sollte.
Wieder einmal quälte Melinda sich aus ihrem Auto und ging in
Weitere Kostenlose Bücher