Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
vorbeizukommen und nach oben zu flüchten. Bevor sie etwas Dummes tat, wie zum Beispiel eins dieser unzüchtigen Dinge erwähnen. Oder sich mit einem zufriedenen Seufzer an seine breite Brust kuscheln.
“Abendbrot ist nicht so wichtig”, meinte sie, um zumindest für sich klarzustellen, dass sie nicht hungrig war. Sie hatte Jack hauptsächlich deswegen geheiratet, damit er sich um das Haus und das Grundstück ihrer Eltern kümmerte. Doch es gab natürlich noch ein paar andere Gründe. “Ich habe heute Nachmittag ein Stück Kuchen gegessen. Jemand hatte Geburtstag.”
Jack schüttelte missbilligend den Kopf. “Das ist kein richtiges Essen, Melinda. Das ist ein Snack. Niemand, der so hart arbeitet wie du, kann nur von Kuchen leben.” Er ging an ihr vorbei zum Kühlschrank. “Zum Glück war ich heute einkaufen. Zwei Mal.”
Wenn es solch eine gute Sache war, warum klang er dann so verärgert?
“Ich werde dir etwas in der Mikrowelle warm machen”, fuhr er fort.
“Oh, das kann ich auch selbst”, erklärte Melinda fröhlich und folgte ihm in die Küche, in der Hoffnung, dass er dann gehen würde und sie nicht länger in Versuchung führte. “Lass mich …”
Jack drehte sich herum, stemmte einen kräftigen, muskulösen Arm gegen den Oberschrank und versperrte ihr den Weg. “Ich mache dir Abendbrot, Melinda. Dafür bin ich hier.”
Ihr wurde schwindelig. War sie vielleicht doch hungrig?
“Ich glaube, wir sollten ein paar grundlegende Dinge klären”, entgegnete Melinda, während ihr Blick an den Härchen auf seinem Unterarm hängen blieb. Ihr Verstand setzte aus, was blieb, waren Gefühle, die zur Erhaltung der Menschheit nötig waren.
“Ich dachte, das hätten wir bereits”, entgegnete Jack und fügte hinzu: “Ich übernehme das Kochen und Saubermachen.”
“Aber du musst mich nicht von vorn bis hinten bedienen.” Oh. Hm. Melinda versuchte, das Bild zu verscheuchen. “Weißt du, Dr. Bowen, mein Chef, ist mit Leib und Seele bei der …”
“Er ist ein Sklaventreiber.”
Da hatte er recht. Deshalb hatte sie ja geheiratet. Auf jeden Fall war sie die Ehe mit Jack nicht eingegangen, um sich in einen häuslichen Streit verwickeln zu lassen. Doch wie sollte sie aus dem Dilemma wieder herauskommen? Wie verhielten sich andere Paare in so einer Situation? “Ich will damit nur sagen, dass ich keine geregelte Arbeitszeit habe …”
“Ich hab’s bemerkt.”
Melinda verzog das Gesicht. “Das bedeutet aber nicht, dass ich das auch von dir erwarte.”
“Kein Problem”, erwiderte Jack und grinste dann ein wenig schuldbewusst. Selbst das ließ in Melindas Bauch Schmetterlinge tanzen. “Ich habe noch ein wenig Schlaf nachgeholt, als du heute Morgen gegangen warst”, gestand er. Bevor sie ihn dazu beglückwünschen konnte, runzelte er die Stirn. “Aber ich habe trotzdem was geleistet heute. Ich habe für fast dreihundert Dollar Lebensmittel eingekauft.”
“Wie viel?” Hilfe! Hatte sie etwa einen Mann geheiratet, der einkaufssüchtig war?
“Zweihundertneununddreißig Dollar und siebzehn Cent, um genau zu sein.”
Was?
“Ich dachte, unter fünfzig rundet man nach unten ab?”, witzelte sie.
“Nicht, wenn man einen Standpunkt unterstreichen will.”
Melinda schloss die Augen. So attraktiv, so männlich, so verrückt. “Was für einen Standpunkt?”
“Du brauchst mich, Melinda.” Die Art, wie er ihren Namen aussprach, klang wie ein Streicheln. Sanft umfasste er ihre Schultern.
Sie hätte sich gern an ihn geschmiegt, den Kopf an die breite Schulter gelehnt, in seinen Armen geruht … Reiß dich zusammen, befahl sie sich. Er will deine Krankenversicherung, nicht deinen Körper. Das hat er selbst gesagt.
“Und ich werde dir helfen.” Sehr zu ihrem Missfallen zog er seine Hände zurück. “Aber du musst mich auch lassen. Ich gebe zu, dass ich ein bisschen Zeit brauchen werde, um den Haushalt hier in den Griff zu bekommen und eine Routine zu entwickeln, die für uns beide funktioniert. Ich bitte dich nur, deinen Teil zu übernehmen. Kommuniziere mit mir, okay?”
Melinda nickte, gefesselt von seiner Logik.
Ihr Magen war jedoch weniger beeindruckt; er knurrte.
Jack legte ihr wieder die Hände auf die Schultern. Doch nur, um sie umzudrehen und zum Tisch zu schieben. “Geh, setz dich.” Er öffnete den Kühlschrank. “Hähnchen Marsala, ist das okay?”
“Sicher.” Erleichtert, dass sie ihre Meinungsverschiedenheit so schnell bereinigt hatten, nickte Melinda und setzte sich
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