Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Lust hatte, dabei ertappt zu werden, wie sie sich für ihn in Schale warf, ließ sie das Schminken sein.
Als der Sheriff eintrat, hatte Jassie bereits den altertümlichen Teekessel aufgesetzt, Kaffee in den Filter gefüllt und deckte den Tisch mit zwei Keramiktassen und zwei Tellern.
“Soll ich für Sie Feuer im Ofen machen?”, fragte J.T. während er die Tüte mit den Donuts auf den Tisch legte. “Es soll windig werden und kälter.”
Jassie wurde bei so viel Fürsorge sofort romantisch. Verträumt schaute sie zu J.T. auf, doch der gönnte ihr nur die Andeutung eines Grinsens. Sie riss sich zusammen. Was hatte er gefragt?
Sie lächelte verführerisch. “Danke, Sheriff, aber mir ist nicht kalt. Setzen Sie sich, bitte.”
Er rückte einen Stuhl zurecht und ließ sich geschmeidig darauf nieder. Dann streckte er die langen Beine aus und schaute Jassie dabei zu, wie sie die puderzuckerbestäubten Donuts auf einen großen Teller legte. Jassie war sich seines Blicks nur zu bewusst. Sie bemühte sich, sich so aufreizend wie möglich zu bewegen – was nicht ganz einfach war, weil die Donuts klebrig waren. Irritiert wollte sie sich die Hände waschen gehen, doch dann kam ihr eine bessere Idee.
Sie drehte sich um, murmelte: “Na so was. Meine Finger sind ganz klebrig vom Zucker”, und begann, jeden Finger einzeln genüsslich abzulecken.
J.T. verfolgte, was sie tat, mit unergründlichem Blick. Einen Moment lang konnte Jassie die erotische Spannung fast mit Händen greifen. Genießerisch schloss sie die Augen und fuhr fort. Dabei stellte sie sich vor, wie es sein würde, J.T.s Zunge auf der Haut zu spüren. Es war ihre kleine Show, und sie genoss es. Beim Daumen angekommen, war sie so mutig, den Finger in ihrem Mund verschwinden zu lassen und lasziv daran zu saugen. Als sie endlich fertig war und die Augen öffnete, war ihr ganz heiß.
Doch der Sheriff war nicht mehr da, wo sie ihn vermutet hatte. Stattdessen fand sie ihn vor dem Herd, wo er das kochende Wasser in den Filter auf der Kaffeekanne gab.
Verflixt! dachte sie. Wie peinlich. Dabei war die kleine Szene so gekonnt!
Sie wischte ihre Hände an einem Handtuch ab und setzte sich an den Tisch. Der Sheriff brauchte ewig.
Sie vergaß ihr Missgeschick und schwelgte darin, den attraktiven Mann, der ihr den Rücken zuwandte, genauer zu betrachten. Sein kurzes Haar faszinierte sie, weil sie genau erkennen konnte, dass er seine Locken nur auf diese brutale Art bändigen konnte. Es juckte sie in den Fingern, sein Haar zu streicheln. Und seinen kräftigen, sonnengebräunten Nacken. Seinen breiten Rücken. Wie lang und doch muskulös seine Beine waren, und wie schmal seine Hüften.
Ihr Magen knurrte erneut, und Jassie hoffte, der Sheriff hatte es nicht gehört. Verführerische Sirenen besaßen keine Organe, die sich im unpassenden Moment lautstark meldeten.
“Also wollen wir Ihren Magen nicht länger knurren lassen”, sagte J.T., wandte sich um und kam mit dem Kaffee.
Die verführerische Sirene wurde rot.
Er goss Kaffee in die Tassen. Jassie nahm Milch dazu. Er trank ihn schwarz mit zwei Löffeln Zucker. Schweigend aßen sie die Donuts.
“Die schmecken ziemlich gut”, bemerkte sie irgendwann.
“Ma’s Donuts sind die besten.”
“Gehen Sie oft zu Ma?”, erkundigte sich Jassie, weil ihr nichts anderes einfiel.
“Fast jeden Tag. Ich kümmere mich ein bisschen um sie. Passe auf, dass ihr nichts passiert.”
“Ist es Ihre Mutter? Nennen Sie sie deswegen Ma?”
Er lächelte, und Jassie schmolz dahin. Er war so umwerfend attraktiv, wenn er lächelte, obwohl es, wie immer, eigentlich nur die Andeutung eines Lächelns war.
“Nein”, antwortete er. “Aber wenn ich sie ließe, würde sie mich unter Garantie bemuttern.”
“Oh”, war alles, was Jassie herausbrachte. Eifersüchtig überlegte sie, ob diese Frau hinter dem Sheriff her war? Warum schenkte sie ihm wohl säckeweise Donuts?
“Ma würde Sie bestimmt ebenfalls bemuttern”, fügte er hinzu.
Das glaubst auch nur du! dachte Jassie. Warum waren Männer nur so naiv?
“Sie hat übrigens bereits sechs Enkelkinder. Aber das hält Ma nicht davon ab …”
“Sechs Enkel?” Jassie atmete auf. Von Ma drohte also keine Gefahr. “Was für eine nette alte Dame. Ich muss sie unbedingt kennenlernen.” Sie leckte, ohne darauf zu achten, den Zucker von ihren Fingern. “Diese Donuts sind einfach zu köstlich.”
“Ich muss los”, verkündete der Sheriff und stand abrupt auf. Er nahm seinen Hut und
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