Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
genug, um einen Mann, der keine Affäre wollte, in die Flucht zu schlagen.
Das Einzige, was J.T. irritierte war, dass Jassie irgendwie ein bisschen unerfahren in diesem Metier schien. Dauernd passierten ihr peinliche Dinge. Und das wiederum war süß.
Es half nichts, sich etwas vorzumachen. J.T. nahm den Fuß vom Gas und fuhr langsam die Straße entlang. Er war durchaus interessiert an Jassie McQuilty.
Er musste grinsen, als er an ihr von Druckerschwärze verschmiertes Gesicht dachte. Wie lange brauchte sie wohl, um es zu bemerken? Und würde sie dann wütend sein oder sich schämen? Vermutlich beides.
Aber er durfte sich nicht auf eine Frau wie Jassie einlassen. Süß und sexy wie sie war, konnte sie ihm nur Schaden zufügen. Ihn wieder verletzen. Weil sie zu den Frauen gehörte, bei denen ein Mann an ein Zuhause dachte. An eine Familie. An Glück.
Doch er besaß bereits ein Zuhause. Es war ein kleines Haus außerhalb der Stadt. Da gehörte er hin. Und er brauchte keine Familie. Er hatte schließlich nie eine gehabt. Jedenfalls nicht, seit die Sozialarbeiter ihn seiner Mutter weggenommen hatten. Damals war er noch ein kleines Kind gewesen. Er hatte getreten und geschrien, dass er zurückkommen würde. Weggelaufen war er aus dem Heim. War als blinder Passagier auf einem Güterzug mitgefahren. Neun Jahre war er damals gewesen.
Seine Mutter jedoch wollte ihn gar nicht haben. Sie schickte ihn zurück ins Heim.
Damals begriff er: Wenn seine Mutter ihn nicht wollte, dann wollte ihn auch sonst niemand. Deshalb riss er wieder aus. Bis Old Pop ihn fand und ihm ein Zuhause gab. Und eine Lebensphilosophie.
‘Wenn du auf die Schnauze geknallt bist, Junge, dann steh wieder auf und fang von vorne an.’
Nur ein einziges Mal hatte J.T. sich an so was wie eine Familie herangewagt. Er hatte sich verliebt. Geheiratet. Sybille hatte ihm beigebracht, dass man keiner Frau vertrauen konnte.
Heute war er wie ein streunender Kater. Er hatte zu viele Narben davongetragen und war zu misstrauisch, um sein Leben noch zu ändern. Auf eine gewisse Weise war er sogar zufrieden. Montana gefiel ihm. Es war einfacher, in dieser weiten Landschaft einsam zu sein als im Gewühl von New York. Sein Job war gut, und er machte ihn gut. Bear Claw war ein netter kleiner Ort. Er brauchte keine Frau. Und auch keine Familie. Und was er am allerwenigsten brauchte, war noch eine Enttäuschung.
Wenn er das Verlangen spürte, eine Frau in den Armen zu halten und einen kurzen Rausch der Sinne zu erleben, gab es immer noch die Stadt.
Unwillkürlich fuhr er schneller. Verlangen stieg in ihm auf.
Er ignorierte es. Morgen früh musste er vor Gericht aussagen. Er versuchte, sich darauf zu konzentrieren. Es ging um einen betrunkenen Autofahrer.
Doch seine Gedanken machten sich selbstständig. Was er vor sich sah, waren verführerische rosa Lippen und Druckerschwärze auf zarten Wangen, glänzende dunkle Locken, ein schlanker Körper in engen Jeans, und eine flinke Zunge, die Zucker von niedlichen Fingern leckte.
Entnervt stellte er fest, dass sein Körper auf diese Erinnerungen in eindeutiger Weise reagierte. Es wurde Zeit, dass er Jassie McQuilty endgültig aus seinem Kopf verbannte. Sie in Ruhe ließ. Den Kontakt vermied.
Nicht so wie heute. Ein Dutzend Mal war er am Fenster vorbeigefahren, nur um sie bei ihrem Kampf mit der Druckerpresse zu sehen. Und nach Dienstschluss war er hingegangen, um mit ihr zu reden. Was im Übrigen die Tüte mit den Donuts betraf – nun, eine kleine Bestechung für hungrige Damen …
Er nahm sich vor, es nie wieder zu tun. Nie, nie wieder.
“Ich weiß, dass ich gesagt habe, du könntest weiterarbeiten wie bisher, Tommy”, erklärte Jassie, “aber ich kann den Computer nun mal allein bedienen. Ich kann es mir nicht leisten, dich für etwas zu bezahlen, für das ich dich nicht brauche. Ich wünschte, es gäbe eine andere Aufgabe für dich.” In Wirklichkeit gab es genug zu erledigen. Tatsache war, dass ihr die Arbeit bereits jetzt über den Kopf wuchs. “Weißt du etwas, was du für die Zeitung machen könntest?”, fragte sie.
Tommy sank auf dem Stuhl in sich zusammen und antwortete nicht.
“Du brauchst das Geld, stimmt’s?”, fragte Jassie sanft.
Er zuckte die Achseln.
“Wofür?”, beharrte sie.
Tommy schaute kurz zu ihr auf, dann wandte er den Kopf zur Seite. “Damit ich mit dem Team auf Tour gehen kann.”
“Mit welchem Team?”
“Mit dem Basketballteam. Die Juniormannschaft. Wir fliegen dieses Jahr
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