Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
redete der Größere weiter.
“Nun ja … Lieutenant Grant dachte, Sie wären vielleicht bereit, ihn bei den Ermittlungen ein bisschen zu unterstützen.”
“Andy weiß doch, dass ich immer bereit bin zu helfen”, erwiderte Sam achselzuckend.
Die beiden lächelten. Sam fragte sich, was sie im Schilde führten. “Möchte jemand vielleicht eine Tasse Kaffee? Ich fürchte, ich werde heute noch eine Dosis Koffein brauchen.”
Der kleinere von den beiden setzte ein entschuldigendes Grinsen auf. “Nein danke, Sir. Wir müssen wirklich los. Wir haben noch ‘ne Menge Papierkram zu erledigen.”
Beide Männer gingen zur Tür, doch Haley Jo blieb auf der Armlehne der Couch sitzen. Der Saum ihres Kleides – wenn man dieses verflixte Ding denn überhaupt so nennen konnte – rutschte bis zur Mitte ihrer schlanken Oberschenkel hoch. Dazu trug sie offene Sandaletten mit mindestens zehn Zentimeter hohen Absätzen, die ihre lackierten Zehennägel zur Geltung brachten. Auch dass sie keine Strümpfe anhatte und ihre Beine schön gebräunt waren, entging Sam nicht.
Er zwang sich, woandershin zu sehen. Er musste sich unbedingt unter Kontrolle halten. “Ich habe kein Problem damit, dass Sie wieder gehen. Aber kann es sein, dass Sie jemanden vergessen haben?”
Der Kleinere war schon verschwunden, doch der Größere beeilte sich zu sagen: “Äh … Entschuldigung, Sir. Aber das ist der Gefallen, um den Sie Lieutenant Grant bitten wird, wenn er Sie anruft: Er wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie Miss Simpson in Schutzhaft nehmen und hier behalten könnten.” Er setzte die Mütze wieder auf. “Ich bin sicher, er wird jede Minute anrufen und alles erklären. Gute Nacht, Miss Simpson.” Er saß schon neben seinem Kollegen im Wagen, bevor der Sheriff überhaupt die Chance hatte, etwas zu erwidern.
Sam schloss die Tür und wandte sich seinem ungeladenen Gast zu. “Sieht so aus, als seien die beiden ohne Sie los.”
Haley Jo lachte. “Ich glaube, was Sie damit sagen wollen, ist, dass sie mich einfach Ihnen aufgehalst haben.”
Er schüttelte den Kopf, wohl wissend, dass er nicht sehr überzeugend wirkte. Jedenfalls würde Andy Grant ihm einiges zu erklären haben, wenn er endlich den Weg zum Telefon fand.
Sie hüpfte von der Armlehne herunter, ging im Zimmer umher und berührte flüchtig verschiedene Gegenstände, als müsse sie sich alles genau einprägen. “Die beiden haben Angst vor Ihnen, wissen Sie das? Die ganze Fahrt über haben sie davon geredet, wer Ihnen beibringen sollte, dass Sie mit meiner Anwesenheit beglückt werden sollen.” Sie blieb stehen, drehte sich um und legte den Kopf schief. “Neigen Sie zu Wutausbrüchen?”
Sam schnaubte und bückte sich nach einem Knochen, den King Kong wohl hier deponiert hatte.
Der Hund knurrte missmutig, weil jemand gewagt hatte, sein Eigentum zu berühren, aber Sam ignorierte ihn und warf das unappetitliche Ding in die Hundespielzeugkiste neben dem Kamin.
Wenn Haley Jo über das verdammte Ding stolpern würde, müsste er sie wahrscheinlich mit ausgekugelter Hüfte ins nächste Krankenhaus bringen. Sein Haus war nun mal nicht auf Frauen in schwindelerregend hohen Absätzen eingerichtet. Sam und Prudie liefen meistens in Stiefeln oder Turnschuhen herum. “Nein, ich habe keinem von beiden jemals etwas getan. Ich bin kein Choleriker.”
Sie sah ihn eindringlich an und hob ungläubig eine ihrer sorgfältig gezupften Brauen.
“Okay, ich gebe zu, dass ich ab und zu mal etwas Dampf ablasse. Mit mangelnder Kompetenz kann ich nicht gut umgehen und ich finde auch nichts dabei, das zum Ausdruck zu bringen.”
Sie machte einen Schmollmund und nickte verständnisvoll. Das machte ihn wütend. Wie zur Hölle war er in diese Situation geraten? Er stand hier in seinem eigenen Wohnzimmer und rechtfertigte sich vor einer verrückten Rothaarigen, die nicht wusste, wann sie den Mund zu halten hatte. Einen wundervollen Mund mit einem faszinierenden Amorbogen. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn er mit der Zungenspitze darüberstrich? Würde er Haley Jo damit zum Seufzen bringen? Sam knirschte mit den Zähnen. Er brauchte jetzt unbedingt einen Kaffee.
Lächelnd betrachtete sie ihn mit ihren betörend glänzenden grünen Augen. “Ich habe das Gefühl, Sie bringen Leute dazu, sich unbehaglich zu fühlen.”
Er zog die Brauen zusammen. “Was meinen Sie damit? Ich kann sehr gut mit Leuten umgehen.”
Achselzuckend begann Haley Jo erneut, im Zimmer herumzugehen und alles zu
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