Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
Sadie und ihre Kochkünste, seine Freunde und die einheimischen Gäste. Das Geschäft mit den Touristen war gut und schön, aber nicht wenn es auf Kosten seiner Stammgäste ging. Und genau das wäre fast passiert. Bei dem Versuch, aus dem “Paradise Inn” etwas zu machen, was es nicht war, hätte er beinahe seine Stammgäste vergrault.
Genauso wie du versucht hast, etwas zu werden, was du nicht bist, nämlich ein idealer Ehemann, dachte er.
Und noch etwas anderes war ihm auf dem Weg vom “Paradise Inn” zu Sadies Zimmer klar geworden, während er das Goldnugget seines Urgroßvaters zwischen den Fingern hin und her gedreht hatte.
Er hatte das “Paradise Inn” als Ausflucht benutzt, denn er brauchte kein schickes, erfolgreiches Restaurant, um heiraten zu können. Und er fragte sich, warum er solche kaum überwindbaren Hindernisse errichtete, wenn er wirklich eine Ehe eingehen wollte.
Doch er war nicht bereit, so tief in seiner eigenen Psyche zu graben. Er war einfach nicht der Typ, der mühsam seine Seele erforschte.
“Jeder andere würde mich feuern”, sagte Sadie. “Du kannst mich doch nicht nur deshalb weiter beschäftigen, weil du dich zu mir hingezogen fühlst.”
“Das ist nicht der Grund dafür.”
“Ich bin nicht gerade eine begnadete Kellnerin.”
Er sah ihr ins Gesicht und schmolz dahin. Seine romantische und weiche Seite gewann deutlich die Oberhand. Vorsicht, dachte er. Das letzte Mal, als er solche Gefühle gehabt hatte, war er Mrs Renny auf den Leim gegangen. Aber Sadie war ja nicht Renny. Dennoch fragte er sich, was er tatsächlich über sie wusste.
Er strich ihr eine Locke aus der Stirn. “Nein, du bist keine begnadete Kellnerin, sondern eine sehr schlechte.”
“Warum setzt du mich dann nicht vor die Tür?”
“Weil du eine begnadete Köchin bist.”
“Du stellst mich als Köchin ein?” Ihre Miene hellte sich auf.
“Ja. Du hast jetzt Henris Job.”
“Bekomme ich auch sein Gehalt?”
“Fordere das Schicksal nicht heraus”, neckte er sie mit finsterem Gesicht.
Sie grinsten sich an.
Ihr Körper fühlte sich jetzt ganz entspannt und weich an. Ihr Po schmiegte sich an seine Schenkel, und das zeigte prompt Wirkung bei ihm.
Würde Alex den Kopf nur noch einige Zentimeter tiefer neigen, könnte er ihren süßen Mund küssen. Er atmete tief ein. Er war gekommen, um Sadie zu trösten, und nicht, um die Situation auszunutzen. Er hatte sie beruhigen und nicht erregen wollen.
Doch sie war erregt. Genau wie er. Ihre festen Brustspitzen zeichneten sich deutlich unter ihrer Bluse ab. Sie sah ihn erwartungsvoll an, und er musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht zu stöhnen.
“Ich bin froh, dass du dich besser fühlst”, sagte er und kämpfte mit aller Kraft gegen den Drang an, sie zu küssen. Denn wenn sie damit anfingen, würden sie beide nicht in der Lage sein, dem Feuer Einhalt zu gebieten.
Sanft zog er sie von seinem Schoß und setzte sie auf die Bettkante. “Mach dir wegen des Vorfalls mit Miss Snidely keine Gedanken mehr. Du hast dich vor deine Freunde gestellt und zu mir gestanden. Ich bewundere dich, Sadie Stanhope. Du bist eine mutige Frau. Vielleicht ein bisschen impulsiv, aber ich möchte dich nicht anders haben, als du bist.” Er beugte sich zu ihr und küsste sie leicht auf die Stirn, bevor er sich umdrehte und zur Tür ging.
Sarahs Herz schlug schneller. Alex setzte sie nicht vor die Tür. Und er hatte gesagt, dass er sie bewundere.
Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Denn es war ja nicht Sarah, die er bewunderte, sondern die wilde, impulsive Sadie, die enge, superkurze Miniröcke trug.
Warum hatte sie nur immer wieder diese Gedächtnislücken? Warum nahm sie immer wieder Sadies Persönlichkeit an, die so sehr der ihrer vor langer Zeit verstorbenen Mutter ähnelte? War das etwa so eine Art Mechanismus, um unterdrückte Wünsche auszuleben?
Sie musste der Tatsache ins Auge sehen, dass sie ihr Leben lang versucht hatte, so zu sein, wie ihr Vater sie haben wollte. Sie war eifrig bemüht gewesen, eine perfekte Tochter zu sein. Aber diese unrealistischen Erwartungen hatten offensichtlich ihr Unterbewusstsein zu einer Art Kurzschluss veranlasst, der ihre wahre Persönlichkeit ans Licht brachte. Sie musste sich auch der Erkenntnis stellen, dass sie ihren Vater offensichtlich in gleichem Ausmaß daran gehindert hatte, sein eigenes Leben zu leben, wie er sie in ihrer Entwicklung behindert hatte.
Ihre alte Welt war zusammengebrochen. Einfach alles hatte sich
Weitere Kostenlose Bücher