Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
sich. “Was geht hier vor?”, sagte er leise. “Du führst etwas im Schilde, und ich möchte wissen, was es ist.”
Himmel, sie fühlte sich so gut an in seinen Armen. Ganz weich und weiblich.
“Ich koche das Abendessen für die Restaurantkritikerin, nichts weiter. Jetzt lass mich los, sonst brennt mir noch der Spargel an.”
Sie sahen einander in die Augen und spürten das jetzt schon vertraute Prickeln zwischen ihnen. Wenn sie nicht inmitten des neugierigen Personals in der Küche gestanden hätten, hätte Alex Sadie mit Sicherheit geküsst. Zum Glück wurde er durch die Umstände daran gehindert.
“Es geht los.” Eine der Kellnerinnen kam durch die Schwingtür in die Küche. “Sie ist hier.”
“Wer ist ‘sie’?”, fragte Alex, der so von Sadie abgelenkt war, dass er Miss Snidely einen Moment lang vergessen hatte.
“Die Restaurantkritikerin.”
“Oh, die.” Er ließ von Sadie ab und eilte hinüber, um seinen Gast zu begrüßen.
Die Frau war im Restaurant auch nicht leichter zufriedenzustellen als vorhin im Hotel. Sie brachte sogar ihren Yorkshireterrier mit, und Alex wagte nicht, ihr zu sagen, dass Hunde nicht ins Restaurant durften.
Sie beschwerte sich über den Tisch, der angeblich zu nah am Fenster stand. Alex stellte ihn um. Der Wein war ihr zu trocken. Er brachte eine neue Flasche. Sie meckerte über die anderen Gäste, die für ein Gourmet-Restaurant nicht korrekt genug gekleidet wären. Es kratzte an Alex’ Ehre, aber er entschuldigte sich für das unpassende Erscheinungsbild seiner zahlreich erschienenen Freunde und Nachbarn.
Miss Snidely nörgelte so lange weiter, bis Alex wütend in seine Wohnung verschwand und mit Jacketts und Krawatten für seine männlichen Gäste zurückkam. Es kostete ihn einige Überredung und eine Einladung zum Essen, um die Männer dazu zu bringen, die Jacketts anzuziehen. Einen Moment lang war Miss Snidely glücklich, obwohl Alex fand, seine Kumpel sähen ganz schön blöd aus, da sie zu den Jacketts Jeans und Arbeitsstiefel trugen – eine Ansicht, die er selbstverständlich für sich behielt.
Denk daran, was auf dem Spiel steht, ermahnte er sich. Er zwang sich zu einem Lächeln, das allerdings zu entgleisen drohte, als Miss Snidely sich darüber beschwerte, dass das Licht zu grell sei. Und Miss Snidelys Feingefühl war sehr schnell erneut beleidigt: Jetzt mochte sie die zu raue Tischdecke nicht, die BonBons empfindliches Hinterteil irritierte.
Alex’ Euphorie, die durch seine Entdeckung von Sadies unglaublichen Kochkünsten ausgelöst worden war, verschwand. Nun sorgte er sich, dass selbst Sadies kulinarische Talente diese griesgrämige Person nicht beeindrucken würden.
“Wissen Sie, wenn Henri Renault hier nicht Chefkoch wäre, wäre ich nie in diese gottverlassene Wildnis gekommen. Es ist mir unbegreiflich, wie Sie es geschafft haben, ihn in diese Einöde zu locken, aber ich liebe seine Kochkunst. Ich war in Seattle im ‘Château Maison’, als er dort Chefkoch war, und kann sein ungeheures Talent gar nicht genug hervorheben.”
Alex stöhnte innerlich auf. Er würde ihr nicht sagen, dass nicht Henri für sie gekocht hatte.
“Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, mit welchen Kreationen er mich heute Abend überraschen wird.”
“Das Menü ist extra für Sie erdacht worden”, erwiderte Alex und hoffte inständig, dass Miss Snidely nicht allergisch gegen Austern wäre. “Ich werde Ihnen den ersten Gang servieren.”
Alex hielt den Atem an, bis Miss Snidely die Austern probiert und als göttlich gepriesen hatte. Sie lobte die Gänseleberpastete, die BonBon ebenfalls zu schmecken schien, denn er verschlang eine gut zwanzig Dollar teure Portion davon. Sie seufzte verzückt, als sie den Kräuterlachs kostete, schwelgte förmlich im Salat à la Luxembourg und bezeichnete sich als glückliche Frau, als sie sich schließlich noch das köstliche Schokoladensoufflé einverleibt hatte.
Nun konnte Alex nicht länger widerstehen und sagte ihr, dass nicht Henri das Menü zubereitet hatte.
“Wie meinen Sie das?”, fragte sie fassungslos. “Keiner kann so kochen wie er.”
“Ich fürchte doch.”
“Sie haben mich hereingelegt, junger Mann.”
“Sie haben selbst gesagt, dass das Essen wirklich großartig war.”
Sie runzelte die Stirn, erwiderte aber harsch: “Der Chef muss bei Henri gelernt haben und seine Vertretung sein.”
“Nein.”
“Nun, dann möchte ich diesen Chefkoch kennenlernen und ihn zu seiner Arbeit
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