Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
einer Geschäftsreise. Baily war nicht gerade glücklich über die Tatsache, niemanden sonst zur Unterstützung zu haben, wenn sie ihren Eltern die Wahrheit gestand. Denn darum kam sie einfach nicht herum.
“In diesem Moment?”
“Baily Christmas Monohan …” Mary Ellens Ton sagte alles.
Als sie ihren vollständigen Namen hörte, zuckte Baily unwillkürlich zusammen. Ihr Vater ebenfalls, wie sie bemerkte.
“Er müsste jetzt in Indiana sein.”
“Indiana!”, riefen ihre Eltern gleichzeitig.
In ruhigem Ton erklärte Baily: “Keine Sorge, er wird zurückkommen. Er glaubt, dass er mich verlässt, aber das schafft er nicht. Allerdings habe ich möglicherweise seine Sturheit ein wenig unterschätzt. Es kann sein, dass er mehr als einen Tag braucht, um zur Vernunft zu kommen. Ich gebe ihm noch bis Wyoming.”
Endete der Staat Wyoming denn überhaupt nicht mehr? Die karge Landschaft ging ihm allmählich auf die Nerven. Vor ihm lag endlos wogendes Gras. Und wenn Daniel die Augen schloss, sah er nur Baily.
Er vermisste sie so sehr!
Plötzlich brachte er den Wagen mit quietschenden Reifen mitten auf der Straße zum Stehen. Unter anderen Umständen hätte das zu einem Auffahrunfall geführt. Aber da es Daniel so vorkam, als würden in diesem Bundesstaat überhaupt keine Menschen leben, machte er sich keine Sorgen um die Konsequenzen.
Er schaute auf das Schild, das ihn dazu veranlasst hatte, auf die Bremse zu treten. Chugwater war nur noch sechzehn Kilometer entfernt. Schluckwasser. Deutlich hörte er wieder Bailys Stimme und ihr Lachen. Vor sich sah er ihr Gesicht. Er liebte sie. Es hatte keinen Zweck mehr, es zu leugnen. Der Kreis, den er klein zu halten versucht hatte, wurde gegen seinen Willen immer größer, und er konnte nichts dagegen tun. Er liebte sie und ihre Katze. Er fing sogar an, ihre Familie zu lieben. Also gab es nur eines zu tun.
Es war an der Zeit, nach Hause zu fahren.
Das Problem war nur, wie er sich einen Rest Stolz bewahren konnte, obwohl er umkehrte. Daniel wägte seine Möglichkeiten ab.
Er hatte die Wahl: seinen Stolz oder Baily.
Mit einer raschen Bewegung riss er das Lenkrad herum und wendete auf der Straße. Dummerweise hatte er bei seinen Überlegungen die Kuh übersehen, die mitten auf die Straße getrottet war.
“Muh!”
“He, Schwesterherz, mach dir keine Gedanken. Entweder kommt er wieder, oder er kommt nicht. Du musst aufhören, dir deswegen Sorgen zu machen.” Nick lehnte sich mit einem Bier in der Hand auf der Couch zurück.
Baily hörte die Worte ihres Bruders und wusste, wie recht er hatte. Auf keinen Fall wollte sie eine von diesen klammernden Frauen sein, die auf einen Mann warteten, der sie glücklich machte. Wenn er nicht zurückkam, würde sie über ihn hinwegkommen. Das musste sie. Nur wollte sie das nicht. “Ich mache mir keine Sorgen”, log sie.
Nick lachte leise, stand auf und machte sich auf den Weg zur Treppe, um ins Bett zu gehen.
Baily hielt ihre stille Nachtwache. Sie starrte so angespannt aus dem Fenster, dass sie beinah das Klingeln des Telefons überhörte. Es war bereits nach elf. Wer konnte so spät noch anrufen?
Sie sprang von ihrem Zweiersofa auf und zuckte zusammen, als ihr Körper gegen diese abrupte Bewegung protestierte. “Hallo?”
Am anderen Ende der Leitung entstand eine Pause. “Komm morgen früh zum verdammten Flughafen. Geh zu Delta Airlines, Flug 701.”
Dann war ein Klicken zu hören, und einen Moment lang war Baily nicht sicher, was gerade passiert war. Doch dann begriff sie.
“Er kommt zurück! Er kommt zurück!”, schrie sie begeistert.
Nick kam die Treppe hinuntergerannt und fand Baily schluchzend im Wohnzimmer. “Was ist los? Was ist passiert?”
In Tränen aufgelöst berichtete sie es ihm. “Er kommt zurück.”
“Ja, und wieso weinst du dann?”
“Er fliegt”, erklärte sie, als müsste ihr Bruder das verstehen.
Baily lief aufgeregt in der Ankunftshalle auf und ab, als die Landung der Maschine angekündigt wurde. Sie entdeckte Daniel sofort, und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Er sah blass und angespannt aus. Offenbar hatte er Angst.
Aber dann sah er sie, und seine Miene verriet Freude und Erleichterung. Baily rannte los und stieß mit einigen missmutigen Reisenden zusammen, bevor sie sich Daniel in die Arme werfen konnte.
“Ich war mir wirklich nicht sicher, ob du zurückkehren würdest”, gestand sie ihm, während sie sein Gesicht mit Küssen bedeckte. “Ich habe es nur gehofft.”
“Oh,
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