Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
kühl.
Er beugte sich zu ihr herab und strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange, dann über ihre Lippen. Rowan schauerte bei der Berührung.
“Ich kann es immerhin versuchen, Sweetheart. Ich kann es versuchen.”
Er trat zurück und warf die Wagentür zu. Rowan zitterte noch, als sie ihren Wagen vor dem Restaurant parkte, drei Meilen entfernt von Jake, an den sie wohl trotz allem ihr Herz verloren hatte.
In jener Nacht versuchte Rowan wirklich mit aller Kraft, nicht an Jake zu denken. Doch wie sehr sie es auch versuchte, in jedem Winkel ihres Bewusstseins war immer wieder nur er.
Er war beim Abendessen mit dabei gewesen, wenn auch unsichtbar. Sie hatte immer noch seine Berührung gespürt, seine Stimme gehört. Als Mel vorschlug, in einer angesagten Disco ein paar Straßen weiter tanzen zu gehen, hatte sie Kopfschmerzen vorgetäuscht und war geflohen.
Nicht an Jake denken, nicht an Jake denken, beschwor sie sich.
Jake schien zu spüren, dass ihr Widerstand nachließ. Jedenfalls hörte sie plötzlich wieder von nebenan Musik. Eine leise, zärtliche Melodie ertönte. Rowan empfand die weichen Töne wie ein zärtliches Streicheln. Die Luft schien plötzlich von einem würzigen Duft erfüllt zu sein. Es war fast, als schliefe Jake mit ihr, ohne sie auch nur zu berühren.
Und dann hörte die Musik plötzlich auf und ließ ihre Sehnsucht unerfüllt.
“Denk an uns, Rowan!”, rief er.
Stöhnend warf sie sich die Decke über den Kopf.
8. KAPITEL
Rowan spähte durch ihr winziges Küchenfenster und seufzte erleichtert. Jakes Wagen stand nicht da. In den letzten Tagen war sie ihm ständig ausgewichen. Sie hatte Angst, den Verstand zu verlieren, wenn sie nicht strikt Abstand zu ihm hielt.
Jake schien das zu akzeptieren. Er machte tagsüber niemals Anstalten, sich ihr zu nähern, wenn sie im Antiquitätenladen festsaß. Sie war froh, dass er so fair war, denn Tante Celeste schien kein Interesse zu haben, nach Hause zu kommen und sie abzulösen.
Die Tage waren also noch relativ leicht zu ertragen im Vergleich zu den Nächten. Nacht für Nacht spielte Jake schmeichelnde Melodien, und Nacht für Nacht warf Rowan sich schlaflos im Bett herum und presste sich das Kissen auf die Ohren. Vergeblich.
Jetzt war wieder ein neuer Tag angebrochen, und Rowan wollte sich über nichts anderes den Kopf zerbrechen als darüber, dass es ein sonniger Sonntagmorgen im Herbst war und die Kinder einen Besuch im Zoo verdient hatten. Sie packte Proviant ein und wies die Kinder an, sich dem Wetter entsprechend anzuziehen.
Noch einmal blickte sie aus dem Küchenfenster. Die Luft war rein. Rasch eilte sie mit den Kindern hinaus zu ihrem Wagen. Da hörte sie Reifenquietschen und Motorengeräusch.
“Guck, Mommy, da ist Jake”, rief Abby, als handelte es sich um die Ankunft eines Filmstars.
“Ja, Schätzchen. Und jetzt steig ein.” Sie versuchte, gleichzeitig Abby in den Wagen zu scheuchen, aufzupassen, dass Mac nicht vor Jakes Wagen lief, und den Picknickkorb in den Kofferraum zu hieven. Es klappte fast alles, nur der Picknickkorb purzelte auf den Boden.
“Verdammter Mist!”, schimpfte Rowan.
“Ich hab’s gehört!”, rief Mac von der anderen Seite des Wagens.
“Wag es ja nicht, auch zu fluchen!” Hektisch versuchte Rowan, die Äpfel und Möhren und belegten Brote einzusammeln, bevor Jake Zeit hatte auszusteigen.
“Kann ich dir helfen?” Er ging neben ihr in die Hocke und nahm ihre Hand in seine.
“Danke.” Sie hielt den Blick starr auf den Korb gerichtet.
“Hallo, Jake! Wir fahren zum Zoo. Kommst du mit?” Abby ignorierte die Blitze, die die Augen ihrer Mutter in ihre Richtung schleuderten.
Mac kam um den Wagen herum.. “Ja, das macht echt Spaß. Letztes Mal konnten wir zusehen, wie die Piranhas tote Ratten gefressen haben.”
Rowan stand auf. “Ich bin sicher, Mr. Albreight hat anderes zu tun. Ihr habt ihn ja so viel genervt und geärgert, dass er wahrscheinlich viel Zeit verloren hat – was immer er auch tut.”
“Oh, mein Timing ist perfekt”, erwiderte Jake grinsend.
Offenbar hatte er die Regeln vergessen. Rowan sah ihn finster an. “Lassen Sie sich von uns nicht aufhalten, Mr. Albreight. Steig ein, Mac.” Beide ignorierten sie völlig.
“Du solltest sehen, wie die fressen. Es ist wirklich cool!”, schwärmte Mac.
“Ich glaube, das werde ich. Du sitzt hinten bei deiner Schwester, dann kann ich vorne bei deiner Mom sitzen.” Er lächelte Rowan entwaffnend an. “Gib mir den Korb und lass uns
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