Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
noch ein einziges Mal ‘den alten Amos’ nennen, fehlen Ihnen gleich ein paar Zähne. Zweitens sind Sie dümmer, als die Polizei erlaubt, wenn Sie glauben, Lauren suche eine gute Partie.”
“Lauren weiß sehr gut, dass sie nicht mehr lange so weitermachen kann”, erwiderte McBride. “Sie studiert Vollzeit und arbeitet daneben wie eine Verrückte für ‘Ladybug Lingerie’. Sie nagt mehr oder weniger am Hungertuch. Ich weiß, wie hoch ihre Miete ist, und ich weiß, wie viel Studiengebühren sie zahlt. Das kostet alles viel mehr als das, was sie bei ‘Ladybug Lingerie’ als durchschnittliche Verkäuferin verdient.”
“Sie ist alles andere als durchschnittlich.”
“Deshalb verdient sie auch einen anderen Mann als Sie.”
“So einen wie Sie zum Beispiel?”
“Zumindest kann ich ihr finanziell unter die Arme greifen. Und darauf kann sie sich eher verlassen als auf Ihre Cousine Philomena.”
“Was hat Philomena damit zu tun?”
“Die gute alte Philomena muss das interne Schulungsprogramm von ‘Ladybug Lingerie’ erfolgreich durchlaufen, ehe Laurens Beförderung wirksam wird. Das hat mir eine alte Schulkameradin verraten, die in der Buchhaltung bei ‘Ladybug’ arbeitet.”
Die Schulung durchlaufen? Das war nicht möglich. Denn das hieße, noch drei weitere Wochen Philomena spielen. Wenn er jetzt ausstiege, würde Lauren nicht befördert werden. Warum hatte sie ihm bloß nichts davon gesagt? Doch die Antwort lag auf der Hand: Lauren wollte auf die neue Mitarbeiterin keinen Druck ausüben. Daher hatte sie das Geheimnis bewahrt.
Sam fuhr sich mit der Hand durchs Haar und überlegte fieberhaft, was zu tun sei.
“Wenn Sie aufhören, Lauren zu belagern”, fuhr Chuck fort, “dann wird sie bestimmt nicht mehr so stur sein und sich weigern, von mir Geld anzunehmen. Ich bin sicher, sie verhungert lieber, als zuzugeben, dass sie Hilfe braucht.”
Sam kannte Laurens Kühlschrankinhalt und wusste, dass dies der Wahrheit ziemlich nah kam. Da kam ihm die Erleuchtung: Klar, Chuck McBride konnte es nicht ertragen, in der Schuld einer Frau zu stehen. Lauren hatte ihm das Studium finanziert. Nun ließ sie es nicht zu, dass Chuck dasselbe für sie tat, weil sie geschieden waren. Für einen Mann mit seinem Bedürfnis, immer am längeren Hebel zu sitzen, musste das schmerzhaft sein.
Es schien, als hätte Lauren nach so langer Zeit einen Weg gefunden, sich ein klein wenig zu rächen.
“Ich will, dass Sie Lauren in Ruhe lassen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?”, sagte McBride drohend, obwohl er dabei eher lächerlich wirkte.
“Die Entscheidung liegt ganz bei Lauren.” Sam, der sich nur zu gut an ihre Reaktion heute Morgen erinnerte, war klar, wie diese Entscheidung lauten würde. Er wollte sich die Sache etwas erleichtern, indem er von selbst aus ihrem Leben verschwand. Doch plötzlich hatte sich die Situation verändert. Lauren brauchte ihn. Oder zumindest brauchte sie Philomena.
Und Sam war entschlossen, sie nicht zu enttäuschen.
13. KAPITEL
Es war früher Nachmittag, als Lauren “Callahan’s Fitnessstudio” betrat. Der schale Geruch nach Schweiß und Chlor empfing sie. Sie schaute sich um. Überall Geräte und Hanteln in allen Größen. Irgendwann entdeckte sie den improvisierten Boxring weiter hinten im Raum.
Ihr Herz klopfte schneller, als sie Sam dort erblickte. Er trug kein T-Shirt, sondern nur eine Sporthose und Boxhandschuhe. Lauren hielt sekundenlang den Atem an, als sie sah, wie der durchtrainierte schlanke Mann ausholte, um seinem Gegner einen Hieb zu verpassen.
Ein Mitarbeiter des Studios im schwarzen Muskelshirt kam auf sie zu. “Kann ich Ihnen behilflich sein?”
Sie deutete auf den Boxring. “Ich möchte mit Sam sprechen.”
Der Mann drehte sich um und rief: “He, Sam! Du hast Besuch.”
Sam schaute zu ihr hinüber und erstarrte mitten in der Bewegung. Gleichzeitig landete der Fuß seines Gegners beim Kickboxen direkt auf seinem Kinn. Sam ging zu Boden.
Lauren rannte hinüber zum Boxring. Ihr Herz raste. Als sie ankam, saß Sam bereits aufrecht und rieb sich das Kinn.
“Ist alles in Ordnung?”, fragte sie nervös.
“Nein”, gab Sam zurück und mied ihren Blick. “Ich hab verloren.”
“Du schuldest mir zehn Dollar”, sagte Carter grinsend und zog seine Boxhandschuhe aus. “Das ist der Standardeinsatz, den wir vereinbart haben, nicht wahr?”
“Stimmt.” Sam stand auf und nahm das Handtuch, das auf einem Eckpfosten hing. “Ich ziehe den Betrag einfach
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