Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Prima. Genau das, was Sam jetzt brauchte. Er ballte die Fäuste.
“Ich habe Sie gesucht”, sagte Chuck, als er herangekommen war.
“Warum?”
“Ich möchte mit Ihnen über Lauren sprechen.” Er wies auf den Irish Pub an der Ecke. “Darf ich Ihnen ein Bier spendieren?”
Sam fiel ein, dass man Kummer auch ertränken konnte. Außerdem hätte er gern das arrogante Grinsen von Chuck McBrides Gesicht vertrieben. Selbst wenn es dazu seiner Fäuste bedurfte. “Klar. Wieso nicht?”
Im Pub war es dämmrig und kühl. Ein paar Stammgäste lungerten an einem Ecktisch herum und schauten sich im Fernsehen ein Baseballspiel der Pittsburgh Pirates an. Sam folgte Chuck zur Bar. Sie setzten sich. Laurens Exmann bestellte zwei Bier.
Sam versuchte sich zu erinnern, wie lange Lauren heute im College blieb, denn er wollte Philomenas Sachen aus dem Apartment räumen, ehe sie zurückkam. Lauren würde einen Brief finden, in dem stand, dass Philomena zu ihrem Mann zurückgekehrt war.
Noch eine Lüge, aber es wäre immerhin die letzte. Danach konnten sie beide ihr Leben weiterführen wie bisher. Vor Lauren lag eine glückliche Zukunft. Ihm blieben nur zerborstene Träume.
“Gutes Bier”, bemerkte Chuck und wischte sich den weißen Schaum vom Mund.
Sam nahm einen tiefen Schluck, stellte den Krug wieder ab und sah McBride herausfordernd an. “Worüber wollen Sie eigentlich reden?”
“Über meine Frau.”
“Über Ihre Exfrau, meinen Sie wohl.”
Chuck zuckte die Achseln. “Egal. Ich möchte wissen, was Ihre Absichten in Bezug auf Lauren sind.”
“Warum?”
“Weil sie mir immer noch viel bedeutet und ich nicht will, dass man ihr wehtut.”
“Weshalb haben Sie nicht danach gehandelt, als Sie noch mit ihr verheiratet waren?”
“Ich habe sicherlich ein paar Fehler gemacht. Das gebe ich zu.” McBride nahm seinen Bierhumpen. “Aber Sie auch, Sam.”
“Was soll das heißen?”
“Ich habe mich erkundigt, Kane. Ich weiß, dass Sie der Erbe von Amos Kane sind. Und dass Sie die Schule abgebrochen haben. Danach haben Sie Dutzende von Jobs gehabt, bis Ihnen Ihr Großvater ein weiches Bettchen in der Firma bereitet hat.”
Sam hätte ihm zu gern das Gesicht poliert.
“Was wollen Sie eigentlich von Lauren?”, fuhr McBride fort. “Sie ist gar nicht Ihr Typ.”
“Mein Typ?”
Er nickte. “Meine Informationen haben ergeben, dass Sie auf langbeinige Blondinen mit wenig Hirn stehen. Wir wissen beide, dass das auf Lauren nicht zutrifft.”
Sam fühlte sich keinen Deut besser, weil das, was McBride ihm an den Kopf warf, ziemlich genau ins Schwarze traf. Er trank sein Bier in einem Zug aus. Dann stellte er den Krug ab und stand auf. “Danke für die Einladung.”
“Wir sind noch nicht fertig.”
“Doch, sind wir.” Sam ging zur Tür.
McBride folgte ihm hastig. “Geben Sie’s auf, Kane. Ich kenne Ihr Geheimnis.”
Sam erstarrte und wandte sich um. “Mein Geheimnis?”
“Genau.” McBride warf sich in die Brust. “Ich erkläre mich bereit, es für mich zu behalten, falls …”
“Falls ich Lauren in Ruhe lasse.”
McBride lächelte. “Sie sind klüger, als ich dachte.”
Sam trat einen Schritt auf den anderen zu und registrierte mit Befriedigung die Angst in seinen Augen. Schweiß trat auf McBrides Stirn. “Wenn Sie klug sind, dann verschwinden Sie.”
McBride schluckte, wich aber keinen Zentimeter. “Ich meine es ernst, Kane. Lassen Sie Lauren in Ruhe, oder ich sage ihr, dass Sie arbeitslos sind.”
Sam öffnete seine Fäuste. “Wie bitte?”
“Sie glaubt, Sie wären in der ‘Kane Corporation’ ein hohes Tier. Aber Sie sind schon seit drei Wochen nicht mehr zur Arbeit erschienen. Ich habe versucht, ein paar Angestellte auszufragen, doch anscheinend hält der alte Amos die Hand drauf. Der Grund ist, denke ich, sowieso sonnenklar.”
Sam verschränkte die Arme vor der Brust. “Und dieser Grund wäre?”
“Sie haben versagt im Job. Sie sind bloß ein verwöhnter reicher Junge, der lieber am Strand liegt, anstatt sein Geld zu verdienen.”
Sams Anspannung wich. Chuck McBride bluffte nur. Er wusste gar nichts von Sams wahren Geheimnissen. “Haben Sie schon mal daran gedacht, Detektiv zu werden? Inspektor Clouseau sucht einen Partner.”
“Wenn ich Lauren erzähle, was ich weiß, wird sie kaum noch Respekt vor Ihnen haben. Außerdem besteht ja eine gute Chance, dass der alte Amos Sie enterbt.”
“Hören Sie”, begann Sam mit leiser, gelassener Stimme, “wenn Sie meinen Großvater
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