Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Handy piepte, stellte Janna es ab. Sie war nicht in der Stimmung, sich jetzt auch noch mit Dianes Problemen herumzuschlagen.
Gerade als sie die Straße überqueren wollte, erschienen drei der Männer, die ihr am Morgen nachgelaufen waren, auf der Szene. War es wirklich erst diesen Morgen gewesen? Es war so viel passiert, dass Janna das Zeitgefühl verloren hatte.
Als die Männer mit ihr zu flirten begannen und sie für den Abend zu einem Drink in die “Goober Pea Tavern” einluden, lehnte sie mit einer freundlichen Floskel ab und versuchte, an ihnen vorbeizugehen. Doch sie stellten sich ihr in den Weg und erklärten, dass sie ein Nein nicht als Antwort akzeptierten.
“Um acht? Vielleicht … wenn ich Zeit habe”, sagte Janna schließlich, um sie loszuwerden. Wenigstens hätte sie einen Vorwand für einen Besuch in der Bar, falls sie Kendra wieder bewachen müsste. Das wäre der einzige Grund für sie, mit diesen Casanovas herumzuhängen.
Mit festen Schritten überquerte Janna die gelbe Demarkationslinie, um zu erkunden, wie ihr Dad über den Auftritt des Rosenkavaliers dachte.
6. KAPITEL
Janna blieb wie versteinert auf der Türschwelle stehen, als sie Georgina und ihren Vater sah – ihr Arm war um seine Schulter drapiert und seiner um ihre Taille.
“Dad!” Sie schrie fast vor Empörung.
Weder John noch Georgina machten Anstalten, die Umarmung zu lösen. Zweifellos eine Demonstration von Trotz.
“Vater, ich muss mit dir reden. Jetzt!” Janna marschierte den Gang hinunter, packte ihren Dad am Arm und zog ihn zu der Abteilung für Installationszubehör. “Ich nehme an, du hast diese kleine Szene bei der Boutique beobachtet.”
“Die war ja schwer zu übersehen”, brummte er mürrisch.
“Aber es ist nicht schwer zu kombinieren, dass dieser Besuch der Auftakt zu einem Date war. Und nicht schwer zu erraten, warum Mom die Einladung angenommen hat.” Janna stemmte die Hände in die Hüften. “Wie lange wollt ihr beiden dieses Wie-du-mir-so-ich-dir-Spiel noch spielen? Bis ihr eine dreiunddreißigjährige Ehe völlig zerstört habt?”
“Wir werden hierüber keine Diskussion führen. Wenn du mit mir sprechen willst, hat das über Morgan zu gehen, das weißt du. Kein Wort mehr, ich habe nämlich zu tun. Ich wollte gerade los und bei Georgie Fliesen legen.”
Jetzt war sie schon “Georgie” für ihn? Das war kein gutes Zeichen.
“Übrigens habe ich dich vorhin vor Ginas Salon mit diesen alten Glucken reden sehen”, bemerkte John. “Sie sind auf der Seite deiner Mutter, genau wie du. Ich möchte nicht wissen, was ihr da zusammen ausgebrütet habt. So, ich muss mich ranhalten. Ich habe vor meinem Date heute Abend noch eine Menge zu erledigen.”
“Na, ich hoffe, du und Mom speist mit euren Dates nicht im selben Restaurant”, sagte Janna spitz. Warum sie das sagte, wusste sie nicht. Vielleicht weil sie in ihrem frustrierenden Kampf den äußersten Punkt der Verzweiflung erreicht hatte.
John fuhr zurück, als hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen. “Sylvia und Stanley haben vor, Arm in Arm durch die Stadt zu flanieren? Zum Teufel, ich habe wenigstens den Anstand, das nicht zu tun!”
“Ach ja? Und wie nennst du es, wenn du im Geschäft oder auf der Straße den Arm um Georgina legst? Vielleicht wünscht Mom sich auch solche Zeichen der Zuneigung. Von dir bekommt sie offenbar nichts dergleichen.”
Janna hätte sich für ihre Unbesonnenheit treten können, als ihr Vater brüllte: “Na gut, der Fehdehandschuh ist hiermit offiziell geworfen. Und du, kleines Mädchen, wirst mich nicht mehr ansprechen!” Er wirbelte herum und stürmte zu Georgina hinüber, die er auf seiner Flucht fast aus dem Laden zog.
Durch das Fenster sah Janna, wie ihr Vater seine “Georgie” fest an sich drückte, sodass sie wie Efeu an ihm klebte. Verzweifelt ließ sie sich auf den Boden sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Ihre Haut fühlte sich trocken und schlaff an – kein Wunder nach diesen beiden chaotischen Tagen und einer schlaflosen Nacht auf dem Fußboden. Wie musste sie aussehen! Kein Make-up, ungekämmt und … oh Gott, sie trug nicht einmal Unterwäsche!
Sie wünschte, der Boden würde sich unter ihr öffnen und sie gnädig verschlingen, damit sie außer Sicht gelangte. Alle waren böse auf sie, ihre Bemühungen hatten zu nichts als Chaos geführt, und außerdem sah sie aus wie …
“Janna? Bist du okay?”
“Nein. Alle hassen mich”, murmelte sie hinter ihren Händen. Als sie dann
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