Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Leuchtfeuer ihre Deprimiertheit. Das Verlangen, noch einmal Morgans kraftvolle, warme Umarmung zu spüren, wurde fast übermächtig.
Janna bog in die Auffahrt zur Farm ein und hielt vor Morgans Haus. Endlos lange saß sie da und stritt mit sich selbst – kühle Vernunft rang mit glühendem Begehren. Die Waage neigte sich eindeutig zugunsten des Letzteren. Wenn sie ein Fünkchen Verstand hätte, würde sie ihren Koffer abholen und wieder abfahren. Vielleicht in ein Motel. Ja, das wäre das einzig Vernünftige.
Janna war immer die personifizierte Vernunft gewesen. Sie hatte vernünftige Schuhe und vernünftige Kostüme getragen, sie hatte sich vernünftig ernährt und hatte vernünftige Entscheidungen getroffen. Wollte sie so viele Jahre der Vernunft gegen eine heiße Nacht mit ihrem Jugendschwarm eintauschen?
Das Verandalicht ging an, dann öffnete sich die Haustür. Janna seufzte, als sie Morgans Silhouette wahrnahm. Es war, als hätte er darauf gewartet, dass sie nach Hause käme.
Aber das war nicht ihr Zuhause, auch wenn es ihr diesen Abend so vorkam. Nun, auf jeden Fall musste sie ihren Koffer haben. Und was würde sie nicht für eine warme, entspannende Dusche geben, um all die Frustration und den Ärger abzuspülen.
Einen Moment zögerte Janna noch, dann stieg sie aus. Sie spürte Morgans Blick. Mit jedem Schritt, den sie tat, wuchs ihre Anspannung, schlug ihr Herz schneller. Sie stieg die Stufen zur Veranda hinauf und blieb stehen. Hitze stieg in ihr auf, als ihre Blicke sich trafen.
Lauf! Lauf um dein Leben! schrie eine Stimme in ihrem Kopf.
Nimm, was er dir an Trost geben kann, flüsterte eine andere Stimme. Erlaub ihm, dich das Chaos in deinem Leben für eine Weile vergessen zu lassen. Er war deine erste Liebe. Warum lässt du ihn nicht auch dein erstes Mal sein?
“Janna?”
Er nahm den Blick nicht von ihrem Gesicht, und sie fragte sich, ob sie so verletzlich und konfus aussah, wie sie sich fühlte. Wahrscheinlich. Sie schluckte, trat von einem Fuß auf den anderen und rückte ihre Schultertasche zurecht. Dann holte sie tief Luft und sagte: “Morgan, würdest du etwas für mich tun?”
“Für dich alles, mein Schatz. Ich dachte, das hätte ich klargemacht. Was immer du möchtest, was immer du brauchst, ich bin für dich da.”
Er klang so aufrichtig und sah so attraktiv aus, dass sie wortlos auf ihn zuging und sich an ihn schmiegte. Wohlig seufzend schloss sie die Augen, als er die Arme um sie schloss.
“Ich wollte gerade losfahren und nach dir sehen”, sagte er rau. “Ich hatte Angst, du und Kendra könntet euch wieder in die Wolle gekriegt haben, und dass deine Verehrer dir …”
“Sie waren harmlos, ich habe nur die Zeit mit ihnen totgeschlagen.” Janna schmiegte sich fester an ihn. “Es war ein fürchterlicher Tag … und deshalb meine Bitte: Ich könnte eine Dusche brauchen und einen Platz zum Entspannen.”
Die Hand um ihre Schulter gelegt, führte Morgan sie hinein, den Flur entlang zum Schlafzimmer. “Fühl dich wie zu Hause. Ich schiebe gleich eine Pizza in den Ofen. Du musst endlich was in den Magen bekommen. Was du heute gegessen hast, würde nicht mal einen Vogel am Leben erhalten.”
“Ich bin okay. Ich möchte dich nicht …”
Als er sie mit einem Kuss zum Schweigen brachte, war sie wirklich überrascht, dass sie nicht zu fliegen anfing. Es war genau das, was sie gebraucht hatte. Seine Küsse ließen sie dahinschmelzen und belebten sie gleichzeitig. Sein Mund brauchte ihre Lippen nur zu berühren, und ihr müder Körper wurde von Gefühlen durchströmt, die sie mit frischer Energie erfüllten und ihren müden Geist aktivierten.
Sie schlang die Arme um seinen Nacken und zog Morgan zu sich. Sie küsste ihn tief und lange, befreite sich mit diesem Kuss von all ihren Selbstzweifeln und Frustrationen.
Vergiss die heiße Dusche und die Pizza, sagte sie sich. Sie konnte sehr gut überleben, indem sie sich an ihm sättigte. Seinen Körper spürte und seine Wärme. Er war ihr Hafen im Sturm, ihr Anker im aufgewühlten Meer.
Sie war noch lange nicht bereit, den Kuss enden zu lassen, als Morgan sie plötzlich von sich schob.
“Ab in die Dusche”, sagte er schroff.
Von seinem Ton gekränkt und irritiert, blickte sie über die Schulter zu ihm, während sie automatisch losging. “Bist du wütend auf mich?”
Er murmelte etwas, dann sagte er: “Nein, ich bin wütend auf mich.” Als sie verwirrt die Stirn runzelte, zeigte er mit dem Finger zum Bad. “Frag nicht, geh
Weitere Kostenlose Bücher