Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Schaufenstern aus wie zwei Militärposten gegenseitig zu belauern.
Schließlich gestikulierte John mit den Armen, um sie zum Schweigen zu bringen. “Es geht hier nicht um uns, sondern um dich und deine konfuse Schwester. Es wird keine Hochzeit geben und damit basta! Ich bin das Familienoberhaupt, und was ich sage, gilt!”
Sylvia nickte bekräftigend. “Ihr habt gehört, was euer Vater gesagt hat. Und was er sagt, das meint er auch.”
Nun sprang Kendra auf und steuerte ihren Kommentar bei. Morgan lehnte sich zurück und beobachtete fasziniert, wie alle vier mit Klauen und Zähnen aufeinander losgingen. Sie redeten alle gleichzeitig, die Anschuldigungen flogen hin und her. Schließlich nahm Morgan seine Gabel wieder auf und biss in die mittlerweile kalt gewordene gebackene Kartoffel. Evan wandte sich seinem ebenfalls erkalteten Steak zu. Sie aßen, während die Mitchells stritten.
“Wie sind momentan die Rinderpreise?”, fragte Morgan. “Ich will ein paar Bullen verkaufen.”
“Der Markt ist gut. Ich habe heute Morgen ein Dutzend Bullen zum Viehhof gebracht”, berichtete Evan. “Gib mir Bescheid, falls du dir mein Wohnmobil ausborgen willst.”
“Mach ich. Danke.”
“Ich bin nicht melodramatisch!”, kreischte Kendra plötzlich. “Und sei du lieber still, Mom. Du hast dir wegen Dad die Augen aus dem Kopf geweint und in einem fort darüber gejammert, dass er sich mit Georgina vergnügt.”
“Jetzt reicht es!”, brüllte John. “Ich habe die Frau nie angefasst!”
“Ach wirklich?” Das kam von Janna. “Ich habe doch gesehen, dass du den Arm um sie gelegt hattest.”
“Damit wollte ich nur deine Mutter wütend machen.”
Morgan fand es einmal mehr unmöglich von seiner Mutter, sich zwischen ein zerstrittenes Ehepaar zu drängen. Aber das ist Mom, dachte er. Sie liebt es eben, Aufsehen zu erregen.
Der Streit tobte weiter, bis Janna schließlich rief: “Genug! Ihr verderbt mir den Appetit, und Morgan besteht darauf, dass ich regelmäßig esse.”
“Was ist er denn nun eigentlich? Dein Ernährungsberater?”, spottete Sylvia.
“Nein. Er ist die Liebe meines Lebens. Und wenn ihr die Hochzeiten sabotieren wollt, fliegen wir einfach nach Las Vegas und heiraten dort, falls Morgan einverstanden ist. Ich plane nichts, ohne es mit ihm zu besprechen, weil seine Meinung mir wichtig ist. Und umgekehrt ist es ebenso.”
Sein kaltes Fleisch kauend, zwinkerte Morgan ihr zu, als Janna zu ihm blickte. “Klingt nach einem guten Plan, Darling. Sag mir aber ein paar Tage vorher Bescheid, damit ich für eine Vertretung im Laden sorgen kann.”
“Seht ihr?”, wandte Janna sich wieder ihren Eltern zu. “Wir kommunizieren. Wir sind kompromissbereit. Wir berücksichtigen gegenseitig unsere Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle. Ihr beiden solltet das auch versuchen.” Nach diesen Worten fasste sie Sylvia und John bei den Schultern und steuerte sie zur Tür. “Danke, dass ihr vorbeigeschaut habt, aber jetzt haben wir noch einiges zu besprechen. Gute Nacht.”
Nachdem sie ihre Eltern sanft, aber nachdrücklich hinausbefördert hatte, stieg Morgans Bewunderung noch. Janna war eine Wahnsinnsfrau, einfach toll!
“Das war ja ein Riesenspaß”, bemerkte Evan trocken. “Werden unsere Familientreffen immer so lustig sein?”
Kendra sank auf ihren Stuhl. “Oh Gott, bloß nicht! Aber wenigstens hat Janna ihnen reichlich Futter zum Nachdenken gegeben. Hoffentlich kommen sie bald zur Besinnung.”
Wieder ertappte Morgan sich bei dem Wunsch, dass es lieber nicht so bald sein sollte. Er blickte zu Janna, die sich matt an die Haustür gelehnt hatte. “Bist du okay, Zuckerstück?”
Seine Frage riss sie aus ihrer Benommenheit, und sie lächelte. Es war ein gezwungenes Lächeln, das merkte er. Komisch, dass er ihre Mimik nach so kurzer Zeit schon so genau deuten konnte.
“Ja, alles okay.” Sie kam langsam zum Tisch zurück. “Mich wundert nur, wie schnell ich Kopfschmerzen bekomme, wenn ich mich mit Dad und Mom auseinandersetze.”
“Ich verstehe nicht, warum du ihre Probleme so an dich herankommen lässt”, sagte Kendra.
“Weil sie es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die Dinge in Ordnung zu bringen”, verteidigte Morgan Janna.
Kendra musterte ihn neugierig. “Gehört das zu eurer Vorstellung von der perfekten Beziehung? Den anderen so genau zu kennen?”
“Ja. Frag mich nach Jannas Vorlieben, und ich werde sie dir sagen.”
“Da bin ich ja gespannt. Also, was ist Jannas
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