Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
alter Gewohnheit, ihrer Familie zu Hilfe zu eilen, ging Janna sofort in Kampfstellung. Aber dann hielt sie sich zurück, als Kendra ruhig aufstand und den schönen Richard mit einem verächtlichen Blick maß.
“Daran ist nichts lächerlich. Die Hochzeit wird stattfinden, ob es dir gefällt oder nicht.”
Richard lächelte arrogant. “Na fein. Komm aber nicht heulend bei mir angerannt, wenn dein Fehler dir klar geworden ist und du den besten Scheidungsanwalt in der Gegend brauchst. Soll dein Bauerntölpel doch sehen, was er sich mit dir eingehandelt hat.”
Kendra zeigte zur Tür. “Mach, dass du rauskommst! Und lass dich hier nie wieder blicken – es sei denn, du willst einen Flug in die Hölle buchen.”
“Es wird dir noch verdammt leidtun, dass du mich nicht geheiratet hast!”
“Nein, ich bin verdammt froh, dass ich noch rechtzeitig zur Vernunft gekommen bin”, konterte Kendra.
Richard starrte sie feindselig an, wirbelte dann herum und stürmte schimpfend und fluchend hinaus.
Janna hob den Daumen. “Gut gemacht, Keni.”
“Ich war nicht schlecht, was? Keine Hysterie, kein Gekreisch, kein Melodrama.”
“Offenbar hat Evan einen beruhigenden Einfluss auf dich.”
Kendra grinste. “Nicht ganz.”
Janna wusste genau, was ihre Schwester meinte, weil es ihr mit Morgan ebenso ging. Dabei war ihr Verlöbnis doch nur eine Farce und … Sie zog es vor, den Gedanken nicht weiterzuspinnen. Wie Morgan ganz richtig gesagt hatte, ihre Beziehung musste sich echt anfühlen, damit sie nach außen hin echt aussah. Sie würde also, bis ihr Ziel erreicht wäre, wie eine liebende Frau denken und handeln – wie eine Frau, die ihrer Hochzeit entgegenfieberte.
“Wie wäre es, wenn ihr heute Abend zum Essen zu uns kämt?”, lud sie Kendra ein.
“Klingt toll, aber ich möchte erst Evan fragen, ob es ihm passt.”
“Kluge Überlegung. Ich werde Morgan natürlich auch Bescheid sagen. Kommunikation und gegenseitige Rücksichtnahme sind zwei der Grundbedingungen für eine starke Beziehung. Darin sind Morgan und ich uns einig. Wir finden, dass man Entscheidungen gemeinsam treffen muss und keine Pläne machen darf, ohne sich mit dem Partner abzusprechen.”
Kendra zog erstaunt die Augenbrauen hoch. “Ihr habt zusammen ausgetüftelt, was eine gute Beziehung ausmacht?”
“Ja. Um herauszufinden, was bei Mom und Dad schiefgelaufen ist. Wir haben all die Dinge aufgelistet, die für das Funktionieren einer Beziehung wichtig sind.”
“Gute Idee”, meinte Kendra. “Das sollten Evan und ich auch tun.”
“Verständigung und Ehrlichkeit sind oberstes Gebot.” Janna fiel etwas ein. “Oh, und lass uns nachher im Diner essen, so gegen zwölf. Wir müssen zusammen gesehen werden, damit Mom und Dad klar wird, dass wir eine vereinte Kraft sind, der sie sich nur als eine vereinte Kraft entgegenstellen können.”
Auf ihrem Weg nach draußen schrillte Jannas Handy. Wie befürchtet war es Diane mit einem neuen Problem. Während der Fahrt zur Tankstelle versuchte Janna, ihre Assistentin aufzurichten, aber diesmal reagierte Diane nicht gut auf ihre Ermutigungsrede. Angespannt und nervös fuhr Janna weiter. Aber bei dem Gedanken, am Abend zu Morgan nach Hause zu kommen, erschienen die Probleme in der Firma ihr nicht mehr so wichtig.
9. KAPITEL
Morgan war nicht im Mindesten enttäuscht, dass von der Mitchell-Front noch keine Friedensmeldung erfolgt war. Denn das bedeutete einen Tag mehr mit Janna. Und da ihre gemeinsamen Tage gezählt waren, wollte er das Beste aus jedem Moment machen.
Umso frustrierter war er gewesen, dass sie sich während des Tages nur sporadisch gesehen hatten. Wobei er zugeben musste, dass sie lediglich ein paar Stunden getrennt verbracht hatten. Janna hatte mehrere Male bei ihm im Laden vorbeigeschaut und sich nach dem Lunch mit Kendra im Büro sein Buchhaltungsprogramm angesehen und geprüft, ob es aktualisiert werden musste. Sie hatte sogar ein paar Kunden bedient, während er nebenan schnell den Bestand für die Traktorersatzteile gecheckt hatte.
Nun jedenfalls waren sie zu Hause, als Gastgeber, was ihm ausgesprochen gefiel. Zu viert saßen sie plaudernd um den Tisch herum, und Evans verliebte Blicke zu seiner Braut machten ihm sein eigenes Glück bewusst, Janna neben sich zu haben.
“Als ich heute Morgen getankt habe”, erzählte Janna, “kam Roger Preston aus der Werkstatt geschossen und hat mich festgehalten. Dieser ölverschmierte Amateurpsychologe hatte eine interessante Idee. Er
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